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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Herrscher
wenigstens noch die Möglichkeit offenstehen müsse, Staatsbesuche zu empfangen und außenpolitische
Formsachen ohne entscheidenden Wert innerhalb des prunkvollen Hofrahmens abzuwickeln. Daß dem
nicht so war, hatte auch Rhodan nicht ahnen können. Andernfalls hätte er sich niemals dazu
entschlossen, die Kristallwelt anzufliegen und die Unterredung zu erzwingen. Er sah sich
plötzlich vor einer unüberwindlichen Mauer stehen.
    »Ich verlange die Einberufung des Großen Rates«, forderte Thora erneut.
    »Sinnlos und gefährlich«, fuhr Rhodan auf. »Lassen Sie doch diese fruchtlosen
Gedankenspielereien. Sobald der Rat erfährt, daß Sie und Crest hier sind, wird das Gehirn
automatisch wissen, daß wir entgegen seiner Anordnung die GANYMED verlassen haben. Dann ist alles
verloren.«
    Er drehte sich um. »Euer Erhabenheit, liegt es wirklich nicht in Eurer Macht, uns den Rückflug
zum fünften Planeten zu gestatten? Bedenkt bitte unsere Situation.«
    Orcast breitete hilflos die Hände aus. »Wenn Ihr geht – und Ihr werdet gehen
müssen –, nehmt die Gewißheit mit, daß Ihr mit einem machtlosen Scheinherrscher gesprochen
habt. Ich verpflichte mich zum Stillschweigen über Euren Besuch. Da ich der Auffassung bin, daß
Euer Anliegen den Interessen des Imperiums nicht schaden kann, kann ich Euch wenigstens einen
kleinen Hinweis geben.«
    Orcast begann zu lächeln. Interesse und verhaltene Spannung glommen in seinen rötlichen Augen
auf. Er suchte Thoras Blick. »Es gibt noch immer Männer von deiner Art. Erinnere dich an Admiral
Kenos, Angehöriger des Rates und Sieger in der letzten Schlacht des Imperiums. Kenos ist meiner
Einladung zum heutigen Fest nicht gefolgt. Für dich dürfte es wichtig sein zu wissen, daß Kenos
vom Robotautomaten als Musterungs-Koordinator eingesetzt wurde. Es obliegt ihm, fremde
Hilfsvölker und aktiv gebliebene Arkoniden zu erfassen, um sie zur Ausbildung nach Arkon drei zu
senden.«
    Rhodan kam langsam näher. Unsicher schritt er auf den Herrscher zu. Die Erregung drohte ihn zu
überwinden. Rauh sagte er: »Euer Erhabenheit – ist das ein Hinweis? Ich bitte um eine
ehrliche Antwort.«
    »Ich bin immer ehrlich, wenn ich es sein darf«, belehrte Orcast sanft. »Geht zu ihm und
schildert die Lage. Kenos diente unter Imperator Zoltral. Nie besaß das Imperium einen besseren
Flottenbefehlshaber. Mehr kann ich nicht für Euch tun. Ihr solltet nun aber wirklich gehen. Ich
werde von meinen Gästen erwartet.«
    Rhodan zögerte keine Sekunde mehr. Thoras Einwände und Crests besorgte Fragen überging er mit
einer Handbewegung. Orcast verfolgte fassungslos die blitzschnellen Reaktionen seines ungebetenen
Besuchers.
    Gucky setzte die Befehle telepathisch ab. Innerhalb von wenigen Augenblicken waren die
wartenden Leute des Einsatzkommandos informiert.
    »Zurückziehen, am Treffpunkt sammeln«, lautete die generelle Anweisung. Anschließend hielt es
Rhodan für seine Pflicht, Orcast über die weiteren Sicherheitsmaßnahmen zu informieren.
    »Ich bitte um Euer Verständnis ob meiner Vorsicht, Euer Erhabenheit. In unserem Interesse bin
ich gezwungen, Euch mit einem Hypnoblock versehen zu lassen. Wie leicht könnte eine unbedachte
Äußerung alles verraten. Eure offizielle Erlaubnis würde mir den notwendigen Entschluß
erleichtern.«
    Orcast XXI sah lange in das schmale, markante Gesicht des schlanken Mannes. Mit einem
schmerzlichen Lächeln meinte er: »Ihr bringt mich um das einzigartige Vergnügen, während meiner
inhaltslosen Tage über Euer Erscheinen nachzudenken. Dennoch habt Ihr mein Einverständnis unter
der Bedingung, Euch nach einer eventuellen Änderung in Ehren empfangen zu dürfen.«
    Rhodan verneigte sich knapp. Dieser Arkonide, den man noch nach der Landung als Gegner
angesehen hatte, war zu einem Freund geworden. Der Hypno André Noir trat in Aktion. Orcast
versank im überstarken Willensfluidum des Mutanten.
    Als er den Vorraum betrat, war der Imperator in einen kurzen Schlaf versunken. Nach seinem
Erwachen würde er vergessen haben, daß er jemals seltsame Besucher in seinen privaten Räumen
gehabt hatte.
    Rhodan und seine Begleiter zogen sich unangefochten bis zur Schaltzentrale des riesenhaften
Palasts zurück. Das Fest näherte sich seinem Ende. Immer mehr Gäste verließen die prächtige
Umgebung.
    Rhodan passierte den unter einem Suggestivblock stehenden Wächter aus der Leibgarde der Naats.
Von ihm hatte man die leuchtenden

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