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Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon

Titel: Silberband 005 - Vorstoss nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht in den Weltraum zu tragen.«
    Ralv und Geragk sahen sich an.
    Schließlich sagte Ralv: »Aber es wird niemand sterben – und später kann man geheilt
werden?«
    »Selbstverständlich. Die Seuche ist äußerst ansteckend, und es ist damit zu rechnen, daß fast
die Hälfte der Bevölkerung davon ergriffen wird, wenn man für entsprechende Verbreitung sorgt.
Niemand wird sterben.«
    Enzally sah plötzlich hoch. »John Marshall, willst du Ralv und Geragk nicht sagen, worin diese
Seuche besteht? Ich meine, sie haben ein Recht darauf, es zu erfahren.«
    »Natürlich habe ich die Absicht, es ihnen zu verraten. Aber es wäre im Sinn unserer Taktik
günstig, wenn außer uns niemand wüßte, wie harmlos im Grunde genommen diese Seuche ist. Nur echte
Angst der Eingeborenen kann die Springer überzeugen, daß die Krankheit natürlichen Ursprungs
ist.« Er nickte Enzally zu und fuhr, zu den beiden anderen Goszuls gewandt, mit veränderter
Stimme fort: »Zuerst zeigen sich auf dem Gesicht des von der Seuche Betroffenen farbige Stellen,
die sich über den ganzen Körper ausbreiten. Eine Woche später etwa läßt das Erinnerungsvermögen
nach, bis es vollständig erlischt. Weitere Krankheitserscheinungen gibt es nicht. Sobald die
Injektion mit dem Heilserum erfolgt, treten eine Normalisierung und Gesundung nach drei Tagen
ein. Die Erinnerung kehrt zurück, die Farbstellen verschwinden.«
    Ralv sah seinen Gefährten Geragk lange an, ehe er sagte: »Es ist also nur ein vorübergehender
Zustand – wie eine Erkältung etwa?«
    »Ja, damit läßt es sich vergleichen, wenn die äußeren Merkmale auch wesentlich erschreckender
sind – aber das müssen sie sein, um ihren Zweck zu erreichen. Ich frage dich also, ob du
bereit bist, diese Krankheit unter dein Volk zu tragen. Die einrückende Kompanie wird dir dabei
helfen.«
    Ralv erstarrte und wurde blaß. »Was? Du willst, daß ich meine Landsleute infiziere?«
    »Es ist die einzige Möglichkeit, die Springer davon zu überzeugen, daß sie verschwinden
müssen, ehe es auch sie erwischt.«
    Ralv starrte nachdenklich in das trübe Hafenwasser.
    Endlich nickte er. »Also gut. Dann erkläre mir, was ich zu tun habe.«

16.
    Es dauerte ganze vier Wochen, dann stand die Widerstandsgruppe Ralvs als
hervorragend organisierte Einheit da. Ihre Agenten saßen überall, auch in den
Verwaltungszentralen und Schaltanlagen der Springer und ihrer Roboter.
    Götterland war ein kleiner Kontinent von vielleicht 120.000 qkm Fläche. Seine Länge betrug 500
km, während er im Schnitt nur 250 km breit war. Die Gouverneure der Springer saßen an
verschiedenen Orten und standen durch Funkstationen miteinander in Verbindung. Der Kontakt zu den
übrigen Kontinenten des Planeten war nur gering. Die Springer hatten ja keineswegs die Absicht,
sich hier anzusiedeln. Ihnen ging es in erster Linie um einen Stützpunkt.
    John Marshall ließ sich jeden Tag von Enzally, mit dem er in telepathischer Verbindung stand,
über den Stand der Dinge unterrichten. Auch das Unternehmen ›Totenschiff‹ gehörte zu diesen
Dingen, mit denen die Aktion gegen die Springer eingeleitet wurde.
    Gerade vom Gelingen dieses Unternehmens ›Totenschiff‹ hing es ab, ob die Springer so
unvorsichtig waren, sich infizieren zu lassen – infizieren von einer Panik nämlich, die sie
ein für allemal von dieser Welt vertreiben sollte, die ihnen nicht gehörte.
    Von Westen her näherte sich Götterland ein Segler. An den beiden Masten hingen die
Segel schlaff herab, denn es wehte nur eine schwache Brise aus West, die das Schiff kaum
vorantrieb.
    Es bewegte sich nun in einer Entfernung von zweihundert Kilometern vor der Küste von
Götterland und näherte sich langsam dem Festland.
    Einige Gestalten lungerten auf Deck herum. Sie waren offensichtlich ohne jede Beschäftigung,
obwohl ein Blinder hätte sehen können, daß es genug zu tun gab. Überall lagen Schmutz und Dreck
umher. In den Aufgängen herrschte Unordnung. Achtlos hingen einige Wäschestücke an einer Leine
und bewegten sich träge im leichten Wind, der keine Kühlung brachte.
    Unter Deck sah es nicht viel anders aus.
    In den Kabinen lagen einige Matrosen faul auf ihren primitiven Kojen und dämmerten vor sich
hin. Niemand kümmerte sich um sie, und auch dem Kapitän des verwahrlosten Schiffes schien es
völlig gleichgültig zu sein, welchen Kurs sein Kahn nahm. Er stand auf dem Oberdeck hinter dem
Rundsteuer und hielt die Speichen lässig

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