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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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morgen abstimmen, Cekztel?« fragte der uralte, gerissene Siptar.
    In Cekztels Augen blitzte es. »Ob ich morgen für einen Angriff auf Terra spreche oder dagegen,
ist völlig belanglos. Auf eure Entscheidung kommt es an. Wenn ihr bereit seid, auch etwas
zu wagen, dann habt ihr uns nicht vergeblich um Hilfe gerufen.«
    Vontran glaubte daraus eine geldliche Forderung der Überschweren herauszuhören. Er wollte
Cekztel mit einer knappen Frage festnageln.
    Der Überschwere lehnte sich gemächlich zurück, dann fragte er mit verstecktem Lachen: »Ihr
glaubt wirklich, wir würden diesen Einsatz umsonst fliegen? Habt ihr Händler schon einmal
etwas verkauft und keine Bezahlung dafür genommen? Freunde, ihr werdet witzig. Unsere Hilfe
kostet einige hundert Millionen – und wenn ich dazu bedenke, daß nur Topthor die Position
der Erde kennt und Topthor auch ein Überschwerer ist, dann müßtet ihr eigentlich das Doppelte
bezahlen.«
    »Cekztel«, fauchte Siptar, »das ist doch nicht dein Ernst?«
    Kalt erwiderte dieser: »Wenn es um Geld geht, mache ich nie Späße. Spart das Geld. Dreht Perry
Rhodan ohne unsere Hilfe den Hals um. Gut, ich werde Topthor sagen, er soll euch die Daten
liefern. Fliegt ab zur Erde. Greift Rhodan dort an. Viel Vergnügen dabei, ihr Krämerseelen.«
    Vierhundert Kilometer über Laros stand Talamons große Flotte in Warteposition. Sein
kleinstes Kampfschiff war von den Patriarchen nach Laros heruntergerufen worden, hatte die
Kontrolle der Ara-Ärzte über sich ergehen lassen und war vor einer Stunde wieder abgeflogen.
    Dieses Hin- und Herfliegen hatte nichts anderes als den Sinn, den starken Funkverkehr der TAL
VI zu begründen. Da er über Talamons eigene Frequenz lief, hörte Perry Rhodan automatisch mit und
mußte über den Klartext unbedingt stutzig werden.
    Der Überschwere betrat die Gazelle und lachte verschmitzt, als er Bully die auf Folie
gestanzte Nachricht überbrachte, daß der kleine Schlachtraumer wieder bei der über Laros in
Warteposition stehenden Flotte angekommen sei.
    Bully interessierte sich nicht für den Klartext. Er wußte, daß dieser Text Perrys Werk war und
eine verborgene Nachricht enthielt. Die Bord-Positronik der Gazelle nahm sich diesen Text vor.
Bully stellte den Dechiffrierschlüssel ein, und dann machte das Rechengehirn aus der
Alltagsmeldung astronautische Daten. Demnach war die Erde ein Planet im Orionsektor – ein
Trabant der Riesensonne Beteigeuze – dritter Planet dieses Sonnenungeheuers – und
dadurch um 272 Lichtjahre von seiner tatsächlichen Position verschoben. Vom Kugelsternhaufen M-13
aus betrachtet, hatte sich die Lage der Erde um 272 Lichtjahre näher an M-13 herangeschoben.
    »Ich möchte das Stück nicht zu Fuß laufen«, brummte Bully vor sich hin und übersah, daß
Talamon ihn schon wieder verlassen hatte.
    John Marshall tauchte aus dem Hintergrund auf.
    »Sir«, meldete er, »Talamon wird uns weder warnen, daß Topthor die Position der Erde kennt,
noch uns an ihn verraten, und wenn er bei seiner vorhin gefaßten Meinung bleibt, dann wird er
auch das dicke Geschäft mit dem Arkon-Schrott auf Honur nicht mit uns machen. Auf der einen Seite
fühlt er sich Topthor verpflichtet und auf der anderen Seite uns.«
    Hastig winkte Bully ab. »Schärfen Sie Ihren Kollegen ein, daß niemand dem Überschweren
gegenüber auch nur die geringste Andeutung macht, was wir alles wissen. Sind Sie in der
Lage, sich vorzustellen, was dann eintreten könnte?«
    »Ja, Sir. Dann wird Talamon zu uns kommen und uns sagen, er wäre auf dem Weg zu Topthor, um
ihn in Kenntnis zu setzen, daß wir im Besitz seines Geheimnisses sind …«
    »Und damit Topthor seine besondere Freude daran hat«, fiel Bully mit grimmigem Lachen ein,
»schicken Sie mir einmal Tako Kakuta und Ras Tschubai her. Die sollen aus Topthors Geheimnis eine
Seifenblase machen.«
    Wuriu Sengu hatte Tako Kakuta und Ras Tschubai das verabredete Zeichen gegeben. Mit
seiner Psi-Kraft überblickte er Topthors Zentrale.
    Sie war leer.
    Hinter Sengu flimmerte an zwei Stellen die Luft, und in diesem Flimmern verschwanden die
beiden Teleporter.
    Sengu sah fast im selben Augenblick, wie sie sich in der Kommandostelle des alten Überschweren
hinter dem wuchtigen Gehäuse der Funkanlage versteckten.
    Als letzte Sicherung hatte Bully den Telekineten Tama Yokida in Reserve. Bis auf den
Zentimeter genau war die Distanz zwischen Gazelle und Topthors Zentrale ausgemessen worden.

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