Silberband 006 - Der Robotregent
noch, Freund«, gab er preis.
Cekztel war der Chef aller Sippen der Überschweren.
»So?« sagte Talamon ohne Interesse.
Topthor versuchte es von der anderen Seite. »Diesmal ist Rhodan mitsamt seiner Erde
erledigt.«
»Meinst du?« fragte Talamon zurück.
Da platzte Topthor heraus: »Denkst du nur noch an das Riesengeschäft?«
»An was?«
Topthor hatte noch nie besonders viel Humor besessen, doch jetzt war er völlig humorlos.
Krachend ließ er seine Faust auf den Tisch donnern. »Jetzt sag' aber endlich, was mit dir los
ist, Alter. An dein großes Geschäft denkst du nicht. Daß Cekztel kommt, ist dir egal. Und daß wir
Rhodan und seine Erde bald nicht mehr zu fürchten haben, kümmert dich nicht. Talamon, sind wir
beide noch Freunde?«
»Hätte ich dich sonst als Partner an meinem Geschäft beteiligt?« wich Talamon aus.
»Das ist keine Antwort auf meine Frage, Alter«, donnerte der gerissene Fuchs. »Du hast Sorgen?
Ja? Ich auch. Mir machen die Aras Kopfschmerzen.«
Da leuchtete es in Talamons Augen auf. Er wußte, daß Topthor mit ihm kein falsches Spiel
trieb. »Dann magst du sie so gut leiden wie ich, Topthor. Da ist mir dieser Perry Rhodan
hundertmal lieber …«
Sofort fragte Topthor: »Hast du an Rhodan einen Narren gefressen? Du schimpfst nicht über ihn.
Das ist doch sonst nicht deine Art?«
»Topthor, schimpft man über ein Wesen, das die Macht besaß, mich zu töten und diese Macht doch
nicht benutzte? Deshalb gibt es noch die Talamon-Sippe, Topthor.«
Abrupt erhob sich Topthor.
Nachdenklich und lange sah er den Freund an. Der hielt seinem Blick stand. Zwei Wesen, beide
über ein Dutzend Zentner schwer, alt, klug und gerissen, in vielen blutigen Raumschlachten hart
geworden, nickten sich zu.
Schwer sagte Topthor: »Wenn ich mich nicht irre, dann lebe auch ich deshalb noch, weil Rhodan
in einer Schlacht darauf verzichtete, mich und meine Schiffe zur Gaswolke zu machen, aber, nein,
Talamon, das muß ich erst einmal überschlafen. Jetzt fängt dieser Rhodan auch noch an, mir von
einer Seite her Sorgen zu machen, wo ich nie Sorgen vermutet habe. Die morgige Versammlung
gefällt mir nicht. Springen bei dem Geschäft für mich tatsächlich fünfhundert Millionen heraus,
Talamon?«
»Wenigstens«, erwiderte dieser und sah den anderen durchdringend an. »Was auch passiert,
Topthor, mir mußt du vertrauen, aber halte den Mund. Stell dann, wenn etwas passiert ist,
auch keine Fragen an mich. Ich kann das Geschäft auch ohne dich machen. Ich habe es aus freien
Stücken zum Teil an dich abgetreten, denn wenn etwas schiefgeht, Topthor, dann möchte ich, daß einer mir die Treue hält.«
»Deswegen hättest du keine vierhundert Millionen Gewinn zu verschenken brauchen, Talamon«,
sagte Topthor ruhig.
39.
Die eigentümliche Starre löste sich von John Marshalls Gesicht und verschwand. Mit
einer Handbewegung, die Erschöpfung widerspiegelte, wischte er sich über die Stirn, fuhr mit
gespreizten Fingern durch sein dunkles Haar und reckte sich.
Mit beredetem Blick sah er Reginald Bull an.
»Und?« fragte dieser.
John Marshall blieb sitzen. Er lächelte dünn. »Topthor ist der einzige, der die Position
unseres Sonnensystems und der Erde kennt.«
Bully befand sich mit seinem Mutanten-Kommando immer noch in Talamons Privatkabine. Daß der
gerissene Fuchs Topthor im Augenblick diesem Schiff seinen Besuch abstattete, war ihnen bekannt.
Marshall hatte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen und kraft seiner telepathischen
Fähigkeiten die Unterhaltung zwischen Talamon und Topthor ›mitgelesen‹ – sich in ihre
Gedanken eingeschaltet und damit Topthors wertvollstes Geheimnis entdeckt.
Bully starrte John Marshall unentwegt an. Also hat er die Positionsdaten nicht weitergegeben,
schoß es Bully durch den Kopf.
Wieder gab Marshall ein Teil von Topthors Geheimnis preis. »Die astronautischen Daten der Erde
schlummern im Speicher-Sektor seines Raumschiffs. Topthor hat die ganze Geschichte nach allen
Seiten hin abgesichert.«
Reginald Bull, mit Perry Rhodan der einzige, der die höchste Stufe arkonidischer Schulung in
einem Hypno-Verfahren durchlaufen hatte, ließ jetzt John Marshall sämtliche Angaben machen.
Mit ausdruckslosem Gesicht lauschte er. Er durchdachte das Problem, wie die Mutanten an
Topthors Bord-Rechengehirn herankommen, die Sicherungen umgehen und den Speicher-Sektor erreichen
könnten.
Als Topthor seinem Freund das Geheimnis verraten hatte,
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