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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wenn die schlimmste von ihnen eingetroffen ist? Wenn der Anschlag mißglückte und Rogal in
Gefangenschaft geriet, was dann? Wenn er keine Gelegenheit mehr findet, sich zu töten – wenn
er uns verrät?«
    Der erste Sprecher schüttelte den Kopf. »Rogal ist einer unserer besten Männer. Er handelt
immer planmäßig und vorsichtig. Er würde sich niemals unnötig in Gefahr begeben.«
    Der alte Zernif, ehemals Befehlshaber der Raumflotte von Zalit und Admiral des toten Zarlt,
machte eine unbestimmte Handbewegung.
    »Die Frist ist verstrichen. Es ist längst nach Mitternacht. Rogal kehrt nicht zurück. Die
besprochenen Vorsichtsmaßnahmen müssen anlaufen. Wenn man uns in unserem Versteck findet, ist
Zalit verloren. Auch die Fremden können uns dann nicht mehr helfen.«
    Die Fremden …
    Für einen kurzen Augenblick erinnerten sich die Rebellen an jene Fremden, die mit einem
gestohlenen Superschlachtschiff der Arkoniden zu ihrer Welt gekommen waren. Sie hatten Verbindung
mit dem Zarlt aufgenommen und schienen auf dessen Pläne eingegangen zu sein. In Wirklichkeit
aber, so hatte insbesondere Rogal behauptet, dachten sie nicht daran, die verräterischen
Absichten des Zarlt gutzuheißen.
    »Wir sollten losschlagen, ganz egal, ob Rogal Erfolg hatte oder nicht. Wenn Demesor dem
Attentat entkam, steht uns Schlimmes bevor. Er kennt keine Gnade und wird uns alle töten.«
    »Wenn er uns findet.« Zernif nickte bedeutungsvoll. Er strich über den kupferfarbenen Bart,
der ihm ein ehrwürdiges Aussehen verlieh. »Wenn man Rogal zu einer Aussage zwingt, kann das
leicht geschehen.«
    »Rogal stirbt eher.«
    »Und wenn man ihm keine Zeit zum Sterben läßt?«
    Schweigen.
    Admiral Zernif seufzte. »Wir warten noch eine halbe Stunde, dann verschwinden wir. Wenn Rogal
noch kommt, so wird er uns zu finden wissen.«
    Die angekündigte halbe Stunde verstrich, ohne daß Rogal erschien.
    Die Anführer der Widerstandsbewegung bereiteten sich zum Aufbruch vor. Sie wußten, daß nun der
geheime Gang zum Palast nur noch wenig Wert besaß. Hier mußten sie verschwinden, wenn sie nicht
von den Häschern des Zarlt überrascht werden wollten. Sie nahmen ihre Waffen, leichte und schwere
Energiestrahler arkonidischer Machart, und schalteten die Zeitzünder der Sprengbomben ein, die
das alte und verlassene Gebäude in die Luft sprengen sollten – und damit auch den
Ausgangspunkt des Geheimgangs.
    Irgendwo in der Wand war plötzlich ein Geräusch. Jemand tappte unsicher über Geröll und
klopfte in gewissen Abständen gegen die Mauern.
    Zernif lauschte. Zuerst hatten seine weit geöffneten Augen Freude und Zuversicht verraten,
aber nun verengten sie sich mißtrauisch.
    »Das ist Rogal«, sagte jemand erfreut. »Er muß sich beeilen, die Bomben zünden in dreißig
Minuten.«
    »Vielleicht ist es Rogal«, murmelte Admiral Zernif und verbarg das Zittern in seiner Stimme.
»Warum gibt er nicht das Erkennungssignal?«
    Niemand gab Antwort.
    Wenn der Heranschleichende Rogal war, dann mußte er das Erkennungssignal geben – ein
dreimaliges Klopfen an der Wand, ehe er die Geheimtür öffnete, öffnete sich die Tür ohne dieses
Zeichen, dann konnte es nicht Rogal sein, der sich da ihrem Versteck näherte.
    Die Männer sahen sich stumm an. Automatisch fuhren ihre Hände zu den Waffen und zogen sie. Mit
fliegenden Fingern wurden die Sicherungen ausgerastet. Sechs Mündungen richteten sich auf die
Stelle der Wand, wo die Tür verborgen war.
    Ihren aufmerksam lauschenden Ohren entging das Geräusch nicht. Es mußten mehrere Männer sein,
die sich hinter der Steinmauer versammelten. Das Füßescharren verriet es. Nun war sicher, daß
Rogals Anschlag mißglückt war. Mehr noch, die Schergen des Zarlt hatten den geheimen Gang
entdeckt. Ob durch Rogals Schuld oder nicht, das blieb noch zu klären.
    Zernif flüsterte: »Verbergt euch, daß sie uns nicht sofort sehen. Erst müssen wir wissen,
wieviel es sind. Und erst dann, wenn sie alle den Gang verlassen haben, schießen wir auf sie.
Verstanden?«
    Die fünf Männer nickten. Sie huschten hinter leere Kisten und verschimmelte Möbelstücke. Der
Elektro-Ofen war bereits kalt geworden, aber noch schwebte ein Hauch der angenehmen Wärme im
Raum. Trotzdem begannen die Verschwörer zu frieren.
    Im Hintergrund tickten die Zeitzünder. Noch zwanzig Minuten.
    Vorn in der Wand war ein Knacken, dann begann sich die Mauer zu teilen. Eine Partie schob sich
nach rechts, die andere nach

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