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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vergebens, und seine Geduld schien endgültig
erschöpft zu sein. Rhodan wartete gelassen auf diesen Zeitpunkt, zu dem der Zarlt die Maske
fallenlassen würde.
    Die Tür öffnete sich, und herein watschelte eine mit rostbraunem Fell bedeckte Riesenmaus. Sie
war vielleicht einen Meter lang, hatte große Ohren, eine spitze Schnauze und einen breitflächigen
Biberschwanz. In den braunen Augen schimmerte eine Spur von Spott.
    »Hallo!« quietschte das merkwürdige Wesen in reinstem Interkosmo und machte es sich auf einem
Liegebett bequem. Eine Weile betrachtete es tiefsinnig den angestrengt auf den Bildschirm
starrenden Bully, dann seufzte es ergeben und wandte sich an Rhodan. »Es sind neue Mooffs
eingetroffen.«
    Rhodans Aufmerksamkeit erwachte. »Wer bringt sie?«
    »Schiffe der Zarlt-Flotte, aber ich fand heraus, daß nicht sie es sind, die für den
eigentlichen Transport verantwortlich sind. Sie übernehmen die jeweilige Ladung am Rand des
Systems von fremden Schiffen.«
    »Aha.« Rhodan dachte nach. »Ich befürchtete es. Die Unbekannten geben also nicht auf.«
    »Sollen Noir und ich weitermachen?«
    Rhodan nickte kurz. Nach einer kurzen Pause fuhr er zu Bully gewandt fort: »Wenn der Zarlt
unser Spiel leid ist, wird er unseren Standort verraten.«
    »Kommen wir ihm doch zuvor«, schlug Bully vor und grinste zuversichtlich. »Verpetzen wir den
Zarlt, und das Robotgehirn ist unser Freund und schenkt uns vielleicht sogar das gestohlene
Schiff.«
    »Nicht ganz so, aber doch so ähnlich stelle ich es mir vor«, gab Rhodan zu. »Aber wir wollen
nicht vergessen, daß hinter dem Zarlt die Mooffs stecken, und hinter diesen wiederum Unbekannte.
Die zu finden, ist unsere eigentliche Aufgabe.« Er machte eine kleine Pause, aber ehe Bully etwas
erwidern konnte, fuhr er fort: »Doch ich denke, wir sollten unsere Aufgabe Schritt für Schritt
lösen. Und der erste Schritt heißt Zarlt. Das Problem sollte von innen her angepackt werden. John
Marshall hat Verbindung mit dem Führer der Untergrundbewegung aufgenommen, dem ehemaligen Admiral
Zernif. Wir werden ihm bei seinem Vorhaben behilflich sein.«
    »Was hat er denn vor?«
    »Den ermordeten Zarlt zu rächen und den rechtmäßigen Nachfolger einzusetzen.«
    Bully sah auf. »Und der neue Zarlt erkennt die Herrschaft des Robotgehirns über das Imperium
von Arkon an?«
    »Ja, weil es im Augenblick keine bessere Lösung gibt. Die Arkoniden selbst können kein Reich
mehr regieren, das einen Durchmesser von fast 230 Lichtjahren besitzt.«
    Die täglichen Alarmübungen waren beendet worden. Rhodan war nun sicher, daß jeder
seiner Leute das Riesenschiff genügend kannte, um möglichst schnell jede befohlene Station zu
erreichen – immerhin keine Kleinigkeit, wenn man das Volumen einer anderthalb Kilometer
dicken Hohlkugel berechnete.
    Die beiden Arkoniden Thora und Crest weilten bei ihm in der Zentrale. Die hochgewachsene Thora
mit den weißen Haaren und den goldenen Augen saß still in ihrem Sessel und nahm den Blick nicht
von Rhodan. Crest war stehengeblieben. Auch er war albinotisch veranlagt, wie sein ganzes Volk,
mit dem ihn nun nichts mehr zu verbinden schien, nachdem seine Sippe nicht mehr der
Regierungskaste angehörte. Seit sechs Jahren beherrschte das Robotgehirn das Imperium – und
Imperator Orcast XXI war nichts als eine Marionette.
    »Der Zarlt hat die Maske fallengelassen«, begann Rhodan ohne Umschweife die Unterredung. »Wie
mir eben mitgeteilt wurde, hat er zwar dem Robotgehirn nicht unsere direkte Position mitgeteilt,
aber er hat in seiner Botschaft an Arkon durchblicken lassen, daß es seiner Raumflotte gelungen
ist, unseren Standort festzustellen. Er hat um Verstärkung durch robotgesteuerte Kampfschiffe
gebeten. Außerdem erfolgte danach eine direkte Funkwarnung an unsere Adresse, die ein Startverbot
bedeutet. Er will uns also hier festhalten.«
    »Was ist der Sinn dieser Maßnahmen?« fragte Crest verständnislos. »Warum sagt er dem Gehirn
nicht, wo wir sind?«
    Rhodan lächelte. »Wenn Sie sich in die Lage Demesors versetzen, wird Ihnen die Antwort nicht
schwerfallen. Demesor will das Robotgehirn überlisten, um selbst die Macht zu ergreifen. Die
TITAN ist das mächtigste Schiff Arkons, aber es befindet sich in unserem Besitz. Was nützt es
Demesor, wenn das Robotgehirn sich die TITAN holt? Also fordert er Verstärkung an, um uns selbst
zu kapern. Dann wird er nach Arkon vordringen wollen, denn mit der TITAN rechnet er

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