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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich gewisse
Chancen aus, die Festungsringe zu durchbrechen.«
    Crest nickte langsam. »Ja, so könnte es sein, Perry. Nun, der Zarlt hat sich verrechnet.«
    Immer noch lächelte Rhodan. »Ich möchte aber vorerst noch, daß er das nicht bemerkt. Mir liegt
viel mehr daran, das Gehirn auf Arkon von unserer ›Loyalität‹ zu überzeugen. Haben Sie in dieser
Hinsicht einen Vorschlag?«
    Ehe Crest etwas sagen konnte, meinte Thora: »Warum nehmen wir keinen Kontakt mit ihm auf?«
    Rhodan nickte ihr freundlich zu. »Wir haben es bereits versucht, aber es reagiert nicht.
Vielleicht ist es nicht ständig auf Hyperfunk-Empfang. Dann müßten wir näher 'ran.«
    »Nach Arkon?«
    »Warum nicht?«
    Crest sagte: »Es wird weniger die räumliche Entfernung sein, die das Gehirn am Empfang
hindert. Ich nehme vielmehr an, daß die Zaliter eine magnetische Sperrglocke über ihren Planeten
gelegt haben. Sie wirkt polarisierend. Ankommende Sendungen passieren ungehindert, aber abgehende
werden aufgehalten. Der Vorgang läßt sich auch umkehren. Nur so ist das Schweigen des Gehirns zu
erklären.«
    »Es würde also genügen«, stellte Rhodan fest, »wenn wir lediglich die Atmosphäre durchstießen,
um Verbindung zu erhalten?«
    »Theoretisch – ja.« Crest nickte überzeugt.
    Rhodan überlegte einen Augenblick. »Sie mögen recht haben. Aber wenn wir es schon versuchen,
sollten wir unsere Beweise nicht vergessen.« Er drehte sich zur Kontrolltafel und drückte einen
Knopf ein. Jemand meldete sich. »Schicken Sie mir John Marshall sofort in die Zentrale. Es eilt.
Auch Leutnant Tifflor soll kommen.« Er schaltete wieder ab und wandte sich erklärend an die
beiden Arkoniden. »Man kann auch von einem Robotgehirn nicht verlangen, daß es dem Wort Fremder
Glauben schenkt.«
    »Sie haben einen Plan?« vergewisserte sich Thora.
    Rhodan nickte ihr zu. Ohne es verhindern zu können, lag sein Blick länger auf ihrem strengen
und doch schönen Gesicht, als er eigentlich wollte. Welche Veränderung war doch mit ihr
vorgegangen. Ihr Hochmut war grenzenlos und ihr Haß ohne Beispiel gewesen. Heute, da sie erkennen
mußte, wie tot das geistige Erbe der Arkoniden war, fand in ihrem Innern eine Wandlung statt, die
sich nicht nur in einer Revision ihrer Weltanschauung äußerte, sondern insbesondere in ihrer
persönlichen Einstellung zu Rhodan.
    Früher hatte Rhodan es nur ahnen können, aber heute wußte er, daß er Thora insgeheim liebte.
Aber die Erfüllung dieser Liebe mußte unreal bleiben, denn zwischen ihm und ihr stand die
Ewigkeit. Nicht mehr die Kluft einer zehntausendjährigen Kultur, sondern die Ewigkeit. Denn
Rhodan hatte von dem Unsterblichen die lebensverlängernde Zelldusche erhalten, die Thora
verweigert worden war. Rhodan alterte nicht, aber Thora …
    Er brach den Gedanken ab. Jetzt gab es keine Lösung für dieses Problem und auch keine Antwort
auf seine Fragen. Einmal jedoch, so wußte er, mußte auch hier eine Entscheidung fallen. Er sehnte
sie genauso stark herbei, wie er sich vor ihr fürchtete.
    »Ja, Thora, ich habe einen Plan. Wir werden dem Robotgehirn mit der Gazelle einen Besuch
abstatten.«
    »Mit dem Fernaufklärer? Durch den Festungsring?«
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Keinen direkten Besuch, Thora. Einige Lichtwochen werden genügen,
um der Funksperre zu entgehen. Dann nehmen wir Bildverbindung mit dem Gehirn auf. Der Zarlt soll
ahnungslos bleiben, also werden wir uns von der GANYMED aus mit Hilfe des Fiktiv-Transmitters
katapultieren lassen.«
    Crest nickte. »Ein guter Gedanke, Perry. Ich stimme zu. Was aber gedenken Sie dem Robotgehirn
zu sagen?«
    »Die Wahrheit. In unserer augenblicklichen Situation gilt es, das Vertrauen des Regenten zu
erwerben.«
    »Sie wollen den Regenten also auch über die Rolle der Mooffs informieren«, wandte Crest ein.
»Fürchten Sie nicht eine Strafexpedition des Robots gegen die Welt der Mooffs?«
    »Nein«, antwortete Rhodan. »Der Regent wird einsehen, daß dadurch die Hintermänner dieser
Verschwörung aufgeschreckt würden und von einer derartigen Aktion absehen.«
    Thora sah Rhodan lange an, dann senkte sie den Kopf. »Ich muß Ihnen recht geben, Perry. Wann
also starten wir?«
    Rhodan gab keine Antwort, denn in diesem Augenblick betraten John Marshall und Leutnant
Tifflor die Zentrale. Tiff, wie er allgemein genannt wurde, sah Rhodan sehr ähnlich, wenn er auch
um fast zwanzig Jahre jünger war.
    Die Tür schloß sich geräuschlos.
    Rhodan

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