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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zoltral brachte Arkon keine Vorteile«, gab das Gehirn kalt durch. »Seit ich vor
sechs Jahren die Macht übernahm, geht es aufwärts.«
    »Niemand bezweifelt das«, gab Rhodan zu. »Aber Sie müssen zugeben, daß die Sippe der Zoltral
immer noch tatkräftiger und positiver für das Imperium arbeitete, als es die Sippe von Orcast
jemals zu tun befähigt ist.«
    »Darum wurde Orcast von mir abgelöst«, gab das Gehirn prompt zurück. »Er hätte das Imperium
zerfallen lassen.«
    »Eine letzte Frage, das Imperium betreffend, Regent. Warum erkennen Sie mich nicht als Freund
an? Glauben Sie, daß ich dem Imperium schaden möchte? Habe ich nicht Thora und Crest
zurückgebracht?«
    Die Antwort kam sofort: »Sie sind mein größter Gegner, wenn ich vom persönlichen
Machtstandpunkt aus urteile. Was das Imperium angeht, sind Sie mein Verbündeter, soweit ich das
bisher erkennen kann. Sie sehen, ich befinde mich in einem Zwiespalt. Wundert es Sie, daß ich das
zugebe?«
    »Ja«, sagte Rhodan. »Das wundert mich.«
    »Ich gebe es nur deshalb zu, damit Sie meine Handlungsweise verstehen. Und nun: Warum nahmen
Sie Verbindung mit mir auf?«
    »Ich wollte Ihnen sagen, wo ich das gestohlene Schiff verborgen habe.«
    Die erste Pause trat ein. Diesmal benötigte das Positronengehirn sichtlich Zeit, mit der
Mitteilung fertig zu werden und sie mit allen ihren Möglichkeiten und eventuellen Konsequenzen zu
verarbeiten. Dieser Prozeß, der bei einem Menschen Stunden gedauert hätte, benötigte ganze zehn
Sekunden. Dann erwiderte das Gehirn: »Warum?«
    Es hatte also keine befriedigende und logische Antwort gefunden.
    Kein Wunder, dachte Rhodan.
    »Um Ihnen zu beweisen, daß ich Ihr Freund bin, muß ich das. Ich nannte das Schiff TITAN, und
ich betrachtete es als geliehen. Sie erhalten es zurück, wenn Sie es wünschen. Das zur
Information. Die TITAN liegt auf dem Raumhafen von Tagnor, der Hauptstadt des Planeten Zalit im
System Voga, drei Lichtmonate von meinem jetzigen Standort entfernt.«
    »Unmöglich«, kam die prompte Antwort. »Ich wüßte es.«
    Rhodan gestattete sich ein mildes Lächeln. »Warum müßten Sie es wissen? Welcher Faktor
garantiert das? Vielleicht ein Faktor, der Zarlt genannt wird?«
    »Ganz richtig. Der Zarlt von Zalit ist Vize-Imperator des Imperiums. Ein so großes Schiff wie
die TITAN würde bemerkt werden, wenn es auf dem Raumhafen von Tagnor läge. Und der Zarlt würde es
mir melden, denn ich gab Befehl, das gestohlene Schiff zu jagen. Der logische Schluß ist: Sie
lügen! Die TITAN ist woanders verborgen.«
    »Fehlschuß«, entgegnete Rhodan und schien sich zu amüsieren, »Sie haben vergessen, daß auch
ein anderer lügen könnte. Zum Beispiel der Zarlt.«
    »Der Zarlt ist mir treu ergeben.«
    »Glauben Sie?« fragte Rhodan ruhig. »Demesor ist nicht legal an die Macht gekommen. Wir
konnten herausfinden, daß er Elton umbringen ließ, um seine Herrschaftspläne über das gesamte
Imperium verwirklichen zu können. Er plant die Vernichtung des Robotgehirns von Arkon, um sich
selbst an seine Stelle zu setzen.«
    »Das ist absurd«, kam es ohne Erregung zurück. »Niemand kann mich zerstören.«
    »Doch«, widersprach Rhodan kalt. »Man kann. Aus diesem Grund hat Demesor mich um meine
Unterstützung gebeten. Erscheint es Ihnen nun verständlich, daß er Ihnen nicht verriet, wo sich
die TITAN aufhält?«
    »Unter diesen Aspekten wäre es logisch und daher verständlich. Meine Frage hingegen lautet:
sprechen Sie die Wahrheit? Wer kann sie mir beantworten?«
    »Vielleicht Admiral Zernif«, sagte Rhodan und zeigte auf den Zaliter. »Er diente unter Zarlt
Elton dem Imperium, fiel jedoch in Ungnade, als Demesor an die Macht kam. Nur ein Zufall rettete
sein Leben. Mit anderen Zalitern, die dem Imperium treu ergeben sind, gründete er die
Widerstandsbewegung, deren Ziel es ist, die Ordnung auf Zalit wiederherzustellen – eine
Ordnung, die dem Imperium dient.«
    Es entstand abermals eine Pause von zehn Sekunden Dauer. Dann sagte das Robotgehirn
unpersönlich: »Ich habe die Informationen über Admiral Zernif geprüft. Seine Person ist über
jeden Zweifel erhaben. So war es bei Demesor auch.«
    »Warum im Fall Demesor war?«
    »Weil ich gerade feststellte, daß Demesor statt seines fähigeren Bruders auf die Raum-Akademie
geschickt wurde. Das war vor dreißig Zalit-Jahren. Die Wahrscheinlichkeit spricht heute dafür,
daß er damals seinem Bruder drohte. Außerdem besagen die

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