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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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besaß, dem anderen zu schenken, ihm alle Wünsche von den Augen abzulesen,
jede Unbequemlichkeit aus dem Weg zu räumen, wurde immer übermächtiger, irrsinniger –
tödlich.
    Manche Raumfahrer taumelten schon erschöpft durch die Decks, ließen sich in den Antigrav-Lifts
hinauf- und hinuntertreiben, brachten nicht einmal mehr ein Krächzen hervor, weil die Stimmbänder
streikten – sie bemerkten es nicht. Die Welt war viel zu herrlich. Die Freude stürzte
ununterbrochen auf sie ein, und ein jeder hatte siebenhundert Freunde und den Drang,
siebenhundert Freunde zu beglücken.
    Die Bärchen schliefen auf ihren Armen und wurden wieder wach. Sie küßten ihre neuen Herren
zärtlich und verspielt – hinter das Ohr, in den Nacken, auf die Hände. Sie plapperten wie
Papageien und hatten die wunderbarsten Knopfaugen – und jedes Kullern der Augen wurde von
einem frenetischen Jubel seines Besitzers begleitet.
    »Aufhören, Sengu! Aufhören!« Rhodan schrie den Späher plötzlich an und hielt sich die Ohren
zu.
    Wuriu Sengu wischte sich den Schweiß von der Stirn und atmete dabei tief. Zum erstenmal
verfluchte er seine Fähigkeiten.
    Er hatte die Hölle gesehen. In der TITAN war die Hölle. Nur Irre lebten darin. Es gab keinen
Gesunden, nur Kranke, die dem Tod entgegenlachten, und nur deshalb lachten, weil sie nicht mehr
fähig waren, ihren Zustand zu beurteilen.
    Er hatte auch Bully gesehen, aber es nicht über sich gebracht, Perry Rhodan zu beschreiben,
wie furchterregend Reginald Bull schon aussah.
    »Sengu, legen Sie sich schlafen.«
    »Sir«, stammelte er, »ich habe nicht übertrieben und auch nicht …«
    »Sengu, so habe ich es auch nicht gemeint«, fiel Rhodan ihm ins Wort, »aber Sie werden mehr
gesehen haben, als Sie uns wissen ließen, und ich glaube, dafür habe ich Ihnen zu danken. Wenn
Sie wollen, dann ruhen Sie sich jetzt aus.«
    Crest beobachtete mit leichtem Glanz in den Augen den Menschen von der Erde. Ein Hauch
schwacher Hoffnung begann in ihm aufzuleben. Er wollte es nicht wahrhaben, daß Perry Rhodan
verzweifelte. Dieses Wesen von jener Welt, die Terra genannt wurde, war viel stärker, als es sich
selbst einschätzte.
    Leutnant Julian Tifflor saß hinter der Ortungsanlage und rief Perry Rhodan an.
    Rhodan hob den Kopf wie einer, der aus einem schweren Traum wach wird. »Ja, Tiff?«
    »Ich habe ein Schiff geortet.«
    »Darauf warte ich, Tiff.«
    Leichte Enttäuschung huschte über Julian Tifflors jugendliches Gesicht. Im stillen hatte er
sich ausgemalt, daß diese Meldung den Chef hochreißen müßte, aber statt dessen verließ Rhodan
langsam seinen Sessel und trat zu ihm. Fast gelangweilt sah er auf das Gerät. Julian Tifflor bog
sich zur Seite, damit Rhodan besser sehen konnte.
    »Behalten Sie Platz, Tiff. Es kommt jetzt nicht auf die Minute an. Vor drei Stunden wird das
Schiff nicht hier sein.«
    Er ging wieder zum Pilotensessel zurück, wollte sich darin niederlassen, als ihm etwas
auffiel. Gleichzeitig legte er dem Mausbiber die Hand auf das Fell. »Gucky, hast du diese Bärchen
berührt oder nicht?«
    »Die haben sogar mit meinem Schwanz gespielt«, erwiderte das Pelzwesen empört, und in seinen
klugen Augen blitzte es zornig auf.
    »Warum bist du dann nicht erkrankt?«
    Gucky warf sich in die Brust. »Ich bin deshalb nicht erkrankt, weil ich ein Tier bin, und weil
ich sofort gewittert habe, wie scheußlich diese Biester stinken.«
    Ein Lächeln zeigte sich auf Rhodans abgespanntem Gesicht. Nachdenklich musterte er Gucky. »Wie
lange bist du mit ihnen in Berührung gewesen?«
    Crest, Tiff und Sengu lauschten angespannt. Rhodans Stimme bekam allmählich ihren
altvertrauten Klang wieder.
    »Zehn Minuten, Perry, vielleicht eine Viertelstunde, bis ich den Gestank nicht mehr ertragen
konnte.«
    »Versuche, uns den Geruch der Nonus zu beschreiben, Gucky«, forderte Rhodan ihn auf.
    Der Mausbiber war ein ausgezeichneter Analytiker. Seine Angaben rundeten das Bild immer mehr
ab, je länger er sprach.
    »Gas«, gab Crest seine Meinung kund.
    Rhodan hatte noch Zweifel. Er ließ Gucky noch mehr Einzelheiten vorbringen.
    »Es könnte auch ein aromatischer Stoff sein«, sagte Rhodan, »oder sogar staubähnliche
Absonderungen.« Völlig unmotiviert rief er Julian Tifflor zu: »Passen Sie auf das anfliegende
Raumschiff auf, und informieren Sie mich, wenn es hinter dem Planeten steht.«
    In Crests Augen blitzte es.
    Das war der alte Perry Rhodan, der wichtige Dinge nie

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