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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Materie zu sein, sonst schienen sie im Nichts zu schweben – mitten im
Meer, dessen naher Grund matt zu ihnen heraufleuchtete. Aber schnell dämmerte ihnen die Wahrheit:
Man hatte sie in eine gläserne Zelle gesteckt, die unter dem Kuppelbau – oder an seinem
unteren Rand – angebracht war. Diese durchsichtige Zelle schwebte im Meer. Bis auf jene
Seite, an der die Tür angebracht war, war sie überall von Wasser umgeben.
    McClears setzte sich in eine Ecke auf den klaren Boden, und ihm war, als hocke er auf dem
Wasser. Neugierig blickte er sich um.
    »Das ist ja sehr interessant«, bemerkte er sarkastisch.
    »Wir sollten wohl Meereskunde studieren, ehe sie uns ersäufen.«
    Tiff erschrak ein wenig. »Sie meinen, man will uns töten?«
    »Ach, woher. Das meine ich nicht so wörtlich. Aber Sie hörten doch, daß hier intelligente
Fische oder so etwas existieren sollen. Ich meine, wir sollten uns die mal ansehen – aber
fragen Sie mich nicht, warum. Umgekehrt kann es auch sein: Die Fische sollen uns betrachten,
damit sie wissen, wie Springer aussehen. Verrückte Situation.«
    »Wenn ich nur wüßte, ob Marshall Gelegenheit hatte, meine Informationen an Deringhouse
weiterzugeben. Deringhouse ist schließlich kein Telepath. Aber zumindest Gucky müßte wissen, wo
wir sind.«
    Das Wasser war hellblau mit einem rosigen Schimmer, der vom Licht der Beteigeuze stammte. An
dieser Stelle mochte das Meer kaum zwanzig Meter tief sein. Jetzt, da die Augen der beiden Männer
sich an das Dämmerlicht ihrer fremdartigen Umgebung gewöhnt hatten, drang ihr Blick leicht bis
zum Meeresgrund hinab, der vielleicht acht Meter unter dem Glasboden ihrer merkwürdigen Zelle
lag.
    Seltsame Wasserpflanzen wiegten sich dort im Rhythmus eines unsichtbaren Stromes, bunte Fische
schossen in schillernden Schwärmen darüber hinweg, als würden sie von einem verborgenen Feind
gehetzt. Dazwischen schwammen würdevoll und ruhig einige zart durchsichtige Wesen, die an
irdische Quallen erinnerten. Weiter vorn fiel der Meeresboden plötzlich steil ab, das Wasser
wurde tiefblau und unendlich.
    Mit weit geöffneten Augen zeigte Tiff in das tiefe Blau des offenen Meeres.
    McClears folgte der weisenden Hand.
    Und zum erstenmal erblickten menschliche Augen die rechtmäßigen Herren des Wasserplaneten.

3.
    Inzwischen spitzten sich die Dinge zu.
    Deringhouse kannte Al-Khor fast nicht mehr wieder, als er sie zu sich bringen ließ.
    »Warum haben Sie mir nichts von dem bevorstehenden Angriff Ihrer Sippe gesagt?« fragte der
Topsider mit unheimlicher Ruhe. Aber in seinen Echsenaugen schimmerte es unheildrohend. »Es wäre
Ihre Pflicht gewesen.«
    »Pflicht?« erwiderte Deringhouse erstaunt. »Ist es vielleicht auch Ihre Pflicht, mich gegen
meinen Willen hier festzuhalten?«
    »Niemand zwingt Sie in den Status eines Gefangenen.«
    »Aber wir sind es doch, oder? Wollen Sie vielleicht abstreiten, daß unser Schiff …«
    »Übrigens, Ihr Schiff …«, dehnte Al-Khor und sah Deringhouse lauernd an. »Was sagten Sie
noch, wem Sie es abnahmen? Den Arkoniden?«
    Marshall las blitzschnell in den Gedanken des Topsiders und wußte, warum er diese Frage
stellte. Hoffentlich begriff auch Deringhouse schnell genug, sonst mußte er ihn warnen.
    »Ja, den Arkoniden«, gab der Major vorsichtig zu. »Aber ich weiß natürlich nicht, ob die
Arkoniden es zuvor jemand anderem abgenommen haben. Warum fragen Sie?«
    Al-Khor nickte, anscheinend beruhigt. »Das ist wahrscheinlich, denn der Name, mit schwarzen
Lettern auf der Hülle angebracht, ist nicht in arkonidischer Sprache abgefaßt. Doch lassen wir
das. Der Kommandant des anderen Schiffes wurde von uns in sicheren Gewahrsam gebracht. Ich
überlege, was ich mit Ihnen tun soll.«
    »Lassen Sie uns gehen«, schlug Deringhouse vor. »Was haben Sie davon, wenn Sie uns
festhalten?«
    »Geiseln«, entgegnete Al-Khor kurz und bündig. »Sie werden mit Ihren Leuten dabei sein, wenn
die Springer kommen, um diese Welt zu vernichten. Und vielleicht nehmen Sie vorher – unter
meiner Aufsicht – Verbindung mit den Angreifern auf und warnen sie.«
    »Das wird nicht viel nützen«, vermutete Deringhouse wahrheitsgemäß. »Man wird nicht auf mich
hören.«
    »Dann sterben Sie eben zusammen mit uns.«
    »Fein.« Der Major lächelte gezwungen. »Damit wären wir also dann doch gewissermaßen
Verbündete, nicht wahr?«
    Al-Khor gab keine Antwort. Wortlos verließ er die Zelle, die den beiden Terranern nun

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