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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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als
vorläufiges Domizil diente.
    Marshall zog die Stirn in Falten.
    »Das gefällt mir nicht«, gab er bekannt. »Und meinen Mutanten schon lange nicht. Gucky fiebert
darauf, endlich eingreifen zu dürfen. Ich kann ihn kaum noch zurückhalten.«
    »Seine Zeit ist bald gekommen«, tröstete Deringhouse und starrte gegen die kahle Wand des
schmucklosen Raumes. »Was ist mit McClears?«
    »Er sitzt mit Tiff in einer Glaszelle – unter dem Meer.«
    Deringhouse lächelte.
    »Da hat er wenigstens ein bißchen Abwechslung«, meinte er. »Also los! Geben Sie dem Mausbiber
unsere Position, er soll uns anpeilen und herkommen. Jagen wir den Krokodilen einen ordentlichen
Schrecken ein. Sie haben es redlich verdient.«
    Gucky materialisierte zwei Minuten später vergnügt grinsend in der Zelle. Er brachte zwei
frisch aufgeladene Handstrahler und einige atomare Handgranaten mit, die – nicht größer als
mittlere Nüsse – über eine verheerende Wirkung verfügten. Er selbst trug im Gürtel eine
Impulswaffe, deren Gewicht ihm zu schaffen machte.
    »Da wären wir«, zwitscherte er. »Zeigen wir es ihnen.«
    »Augenblick noch«, warnte Deringhouse. Er wandte sich an Marshall, der eben heftig zu winken
begann und in sich hineinlauschte. In derselben Sekunde erhielt auch Guckys Mausgesicht einen
fast andächtigen Ausdruck. Er schien seine Unternehmungslust vergessen zu haben.
    Deringhouse verhielt sich abwartend.
    Er wußte, daß die beiden Telepathen eine wichtige Nachricht von Tiff erhielten.
    McClears stieß einen erstickten Ruf aus.
    Auf die gläserne Zelle raste eine pfeilartig formierte Staffel von Unterwasser-Torpedos zu,
als wollten sie den ganzen Kuppelbau in die Luft sprengen. Die schlanken Körper waren vielleicht
anderthalb Meter lang und schimmerten silbern. Weißlich strömten aus dem Heckteil der
unheimlichen Geschosse verdichtete Wasserstrahlen, die sich schnell verloren und unsichtbar
wurden.
    Erst als McClears ein zweites Mal hinblickte, erkannte er seinen Irrtum.
    Das waren keine künstlich erschaffenen Torpedos, sondern lebende Wesen, Robben ähnlich, mit
einem weit geöffneten Maul, kleinen Augen und anliegenden, oval geformten Ohren. Jetzt wurde die
Geschwindigkeit des kleinen Geschwaders geringer. Aus Hauttaschen kamen schlanke Arme mit
feingliedrigen Händen hervor. Der verdichtete Wasserstrom am Heck versiegte. Die fremden Wesen
hielten an.
    Neugierig schwammen sie um den gläsernen Käfig herum und betrachteten die Insassen aus klugen
Augen. Eines kam ganz dicht heran und preßte das Gesicht gegen die Wand. McClears blickte direkt
in die fragenden Augen.
    Und dann spürte er auch die Vibration.
    Tiff berichtete längst an Marshall und Gucky.
    »So also sehen sie aus, die Fischmenschen«, murmelte McClears, mehr zu sich selbst. »Wie
Raketen kamen sie herbeigeschossen – sie bewegen sich nicht durch normale Schwimmbewegungen,
sondern haben ihr eigenes System. Wahrscheinlich Rückstoß. Sie schlucken Wasser, komprimieren es
in ihrem Innern und stoßen es wieder aus. Lieber Himmel, lebende Unterwasser-Raketen.« Er legte
seine rechte Hand flach gegen die trennende Glaswand. »Sie erzeugen vibrierende Wellen«, fügte er
sinnend hinzu. »Vielleicht eine Art, sich zu verständigen. Wenn wir sie doch verstehen
könnten.«
    Tiff hörte seine Worte und gab sie weiter. Marshall nahm sie auf, berichtete weiter an
Deringhouse.
    »Ataka«, sagte Gucky.
    Deringhouse nickte. »Vielleicht hast du recht, Gucky. Der japanische Lauscher hört
Schallwellen, die kein menschliches Ohr mehr wahrnehmen kann. Auch Ultraschall. Wenn diese
Fischmenschen keine Telepathen sind, und das scheint der Fall zu sein, verständigen sie sich
vielleicht durch Vibration oder Laute im Bereich des Ultraschalls. Ataka kann das feststellen.
Außerdem ist seine Wahrnehmungsfähigkeit mit einer unbewußten Telepathie kombiniert, so daß er
die uns fremden Laute wahrscheinlich verstehen wird. Gucky, hole Ataka hierher.«
    Der Mausbiber richtete sich auf. »Ziemlich enge Bude, Major.«
    »Ihr werdet nicht lange hier bleiben. Wir brechen aus und befreien McClears. Die Zeit des
Theaterspielens ist vorbei. Wir brauchen den Echsen nichts mehr vorzumachen.«
    »Den Göttern des Alls sei Dank«, pfiff Gucky.
    »Wieso? Was hast du vor?« erkundigte sich Deringhouse ahnungsvoll.
    »Ich habe schon Roboter und Saurier fliegen lassen«, schwelgte der Mausbiber in
telekinetischen Erinnerungen, »aber ein Krokodil – das

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