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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dritten Planeten bringen würde.
    Die Hände der Echsen lagen auf den Feuerknöpfen der Strahlgeschütze. Im Innern des Kreuzers
bauten sich summend die benötigten Energien auf, wurden gespeichert und warteten darauf, sich mit
einem Schlag entladen zu können.
    »Noch eine Lichtsekunde entfernt«, murmelte einer der Offiziere beklommen. Ihm war nicht
besonders wohl zumute, obwohl er schon oft dabeigewesen war, wenn die Echsen Strafexpeditionen
gegen aufsässige Untertanen durchgeführt hatten. Dies hier aber war etwas anderes. Man hatte es
mit einem ebenbürtigen Gegner zu tun.
    »Entfernung Nullkommafünf Lichtsekunden!«
    Der Abstand schrumpfte weiter zusammen, blieb aber dann konstant, als der Springer den
Angreifer entdeckte und eine scharfe Kurve flog.
    »Hinterher – und Feuer!« rief Ber-Ka und spürte, wie der Boden unter seinen Füßen
erzitterte, als die Salve aus dem Bug raste.
    Die lichtschnellen Energiefinger holten den langsam fliegenden Springer ein, noch ehe dieser
eine Bewegung der Abwehr machen konnte. Farbige Blitze hüllten das kleine Schiff ein, dessen
Abwehrschirm sofort zusammenbrach und keinen Schutz gegen die nachfolgenden Hitzestrahlen mehr
bot. Mit einem grellen Aufblitzen detonierten die Generatoren. Die Hülle wölbte sich nach außen
und schmolz ab. Träge fast strebten die Trümmerstücke nach allen Richtungen in den Raum hinein.
Hier und da waren massige Gestalten in Druckanzügen zu erkennen, deren Aggregate sofort
aufflammten und die Überlebenden in Sicherheit brachten.
    Einer der Echsen-Offiziere starrte mit zusammengekniffenen Augen hinter den fliehenden
Springern her.
    »Wollen wir sie erledigen?« fragte er.
    »Nein. Ich bin Soldat, aber kein Mörder.«
    »Sie haben uns angegriffen, Ber-Ka.«
    »Generell magst du recht haben, aber diese dort haben wir angegriffen. Geben wir ihnen eine
Chance und kümmern uns nicht um sie.«
    Er kehrte in die Zentrale zurück.
    Er war der Kommandant. Sein Befehl war Gesetz. Die Springer in den Rettungsanzügen strebten in
alle Richtungen davon und verloren sich schnell in der Leere zwischen den Planeten.
    Ber-Ka widmete seine Aufmerksamkeit erneut dem Bildschirm. Die dahinziehenden Punkte waren
mehr geworden, aber auf große Entfernung hin ließ sich nicht genau feststellen, ob nicht auch
Schiffe der Topsider dabei waren. Die Hauptmacht allerdings, das wußte Ber-Ka, lauerte unten im
Felsgestein von Beteigeuze III, oder wie es in den Katalogen der Echsen hieß: Lyrad III.
    Die MV-dreizehn hatte sich nun weit vom dritten Planeten entfernt und näherte sich der Bahn
von Aqua. Unter allen Umständen mußten die Angreifer daran gehindert werden, sich näher mit der
Wasserwelt zu befassen, auf der die verlassenen Stützpunkte vielleicht ihre Aufmerksamkeit
erregen konnten.
    Die wandernden Lichtpunkte verschwanden wieder. Nur ein einziger war noch zu sehen. Er
repräsentierte ein Schiff, das keinen Wert darauf zu legen schien, gleich beim ersten Ansturm
vernichtet zu werden. Die Vergrößerung und ein verschlüsselter Anruf bestätigten Ber-Kas
Verdacht, daß es sich um einen Springer handelte. Und dieser Springer hielt genau auf den
Planeten Aqua zu.
    »Neuer Kurs – Operationskubus CO-siebzehn-dk«, rief er dem Navigationsoffizier zu und
befahl Feuerbereitschaft. Man mußte den Springer abfangen, ehe er Verdacht schöpfen konnte.
    »Geschwindigkeit erhöhen.«
    In gespannter Erwartung verfolgte er den wandernden Lichtpunkt und mußte bald feststellen, daß
es sich um ein Schlachtschiff der Überschweren handelte. Ohne Zweifel war es dem
Patrouillenkreuzer weit überlegen.
    In Ber-Ka rangen Ehrgeiz und Selbsterhaltungstrieb.
    Er konnte immer noch vom Kurs abweichen und so tun, als habe er den Gegner nicht bemerkt. Die
Mehrzahl seiner Leute würde aus eigenem Interesse den Mund halten, aber wenn auch nur einer dabei
war, der ihm eins auswischen oder Karriere machen wollte, war er erledigt. Feigheit vor dem Feind
wurde mit dem Tod bestraft.
    Eigentlich war es die Angst vor Verrat, die Ber-Ka dazu veranlaßte, den Angriff fortzuführen.
Ihm war keineswegs wohl dabei zumute, aber er hatte keine andere Wahl.
    Der Lichtpunkt kam näher und wurde schließlich zu einem langgestreckten Schatten auf dem
Schirm, der einige weit entfernte Sterne verdeckte. Kein Anzeichen verriet, daß der Springer den
Verfolger bemerkt hatte. Unbeirrt hielt er seinen Kurs. Bei der geringen Geschwindigkeit würde es
noch zwei Stunden

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