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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Lamanche?«
    »Gucky gab eben einige Daten durch für Marshall. Soll ich sie wiederholen?«
    »Lesen Sie vor!« befahl Rhodan.
    Marshall schrieb die Koordinaten mit und begann dann, Diagramme zu ziehen. Mit einem schnellen
Schritt war er dann neben Rhodan und bat: »Die Karte des Systems, Chef. Ich glaube, Guckys
Vermutung hat gestimmt.«
    Rhodan reichte ihm die Karte. »Welche Vermutung?«
    »Daß Topthor auf Aqua gelandet ist. Wahrscheinlich schöpfte er Verdacht und wollte sich den
›Mars‹ ansehen. Dann wird es höchste Zeit, daß wir etwas unternehmen …«
    »Anruf von der CENTURIO, Sir«, unterbrach Martin und verschwand vom Bildschirm. Für eine halbe
Minute war es in der Zentrale still. Endlich leuchtete der Interkomschirm auf. Martin sah etwas
ratlos aus, als er sagte: »Es war Deringhouse. Er gibt bekannt, daß Gucky spurlos verschwunden
ist.«
    Rhodan schnappte nach Luft. »Was heißt verschwunden? Wo steht die CENTURIO?«
    »Sie umkreist Aqua, Sir. Der Mausbiber, so berichtete Lamanche, habe behauptet, noch etwas
besorgen zu müssen – dann sei er verschwunden. Im Arsenal fehlt eine kleine atomare
Sprengbombe.«
    Marshall ließ pfeifend die Luft aus seinen Lungen entweichen. »So ein Halunke! Er weiß nun,
daß der Gesuchte auf dem vierten Planeten gelandet ist, und handelt auf eigene Faust. Ist das
nicht ein bißchen voreilig, Chef?«
    Rhodan lächelte dünn. »Einer von uns hätte es ohnehin tun müssen – warum nicht
Gucky?«
    Eine kräftige Südbrise trieb die Wellen unablässig gegen den flachen Sandstrand,
der sich fast schnurgerade von West nach Ost zog, selten nur von kleinen, idyllischen Buchten
unterbrochen. Erst fünfzig Meter vom Ufer entfernt begann der Urwald. Diese fünfzig Meter waren
so eben wie eine Straße.
    Als Topthor, der den Wagen steuerte, das Meer erblickte, hielt er unwillkürlich an. Mit
staunenden Augen betrachtete er die blaue Fläche, die sich bis zum fernen Horizont erstreckte.
Schräg darüber stand die orangerot leuchtende Sonne. Es war warm, so daß die Brise eine
willkommene Erfrischung bot. Die Glaskuppel des Wagens war geöffnet. Topthor roch das feuchte
Salz in der warmen Luft.
    »Wir biegen besser nach Osten ab«, sagte Ber-Ka, dem der Anblick des Meeres vertraut war. »Die
Stahlinsel liegt an der Südküste, das weiß ich genau. Ziemlich am Südostzipfel des
Kontinents.«
    Topthor riß sich von dem erfreulichen Anblick los und setzte den Wagen wieder in Gang. Er
wandte sich seinem Nachbarn zu. »Ich beginne zu begreifen, warum ihr hier einen Stützpunkt
errichtet habt. Es ist eine Welt, aus der sich etwas machen läßt.«
    Der Topsider gab keine Antwort. Immer wieder sah er hinab zum Strand, als erwarte er, dort
jemand zu sehen. Aber vergeblich forschten seine Augen nach den silbernen Pfeilen auf der
bewegten Oberfläche des Meeres, die schwimmende Fischwesen ankündigten. Die Bewohner von Aqua,
wie Deringhouse diese Welt getauft hatte, lebten ausschließlich im Wasser. Auf dem Land hielten
sie es nicht länger als zwei, drei Stunden aus. Unter Wasser bewegten sie sich gleich einem
Düsenflugzeug fort. Mit dem großen Maul saugten sie Wasser an, verdichteten es in der Mitte ihres
Körpers mit einem Spezialorgan und stießen es dann durch eine Düse am hinteren Rückenteil wieder
aus. Der Erfolg zeigte sich in einer erstaunlich schnellen Fortbewegung.
    Sie zeigten sich nicht, und Ber-Ka schien enttäuscht.
    Topthor gab es bald auf, sich über die urweltliche Landschaft zu freuen. Die Sorgen kehrten
zurück. Hinzu kam die Ungewißheit, was inzwischen geschehen war. Der schwache Sender im Fahrzeug
genügte nicht, die Flotte anzurufen. Die TOP II anzurufen war genauso sinnlos, denn sie konnte
keine Antwort geben.
    Er schrak zusammen, als Ber-Ka neben ihm nach drei Stunden Fahrt plötzlich einen Schrei
ausstieß und aufgeregt nach vorn zeigte.
    »Die Insel! Wir haben es geschafft!«
    Topthor sah den flachen Buckelbau. Etwa zwei Kilometer von der Küste stand er auf schlanken
Beinen in der Brandung. Ein Geländer umgab die Plattform und bewahrte eventuelle Bewohner davor,
unversehens ins Meer zu stürzen.
    Aber auf der Plattform rührte sich nichts. Die künstliche Insel lag wie ausgestorben.
    Topthor sprach nichts. Stumm fuhr er noch etwa zehn Minuten, dann hielt er an einer Stelle des
Strandes, die der Insel genau gegenüberlag. In einem provisorischen Hafen lagen herrenlos einige
kleine Boote.
    Ber-Ka deutete auf sie hinab.

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