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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Telepath und wußte längst, was der Kommandant dachte. Aber er bemühte sich immer,
seine Fähigkeiten nicht zu sehr zu betonen.
    Deringhouse nickte, ohne sich umzudrehen. »Setzen Sie sich, Marshall. Was sagen Sie zur
Beteigeuze?«
    Marshall nahm Platz und schaute für lange Sekunden hinaus in den leeren Raum zwischen den
Planeten. Dann blieb sein Blick auf der rötlich schimmernden Riesensonne hängen.
    »Beteigeuze wird zum Wendepunkt der menschlichen Geschichte«, murmelte er versonnen. »Rhodan
hätte sich keinen geeigneteren Stern dafür aussuchen können.«
    Deringhouse gab keine Antwort. Stumm starrte er auf den Stern, dessen Strahlen durch die
vielen Schichten des glasähnlichen Stoffes gefiltert und so unschädlich gemacht wurden. Die Sonne
strahlte rot und heiß, aber nicht zu hell, um die Augen zu blenden.
    »Sind Sie nicht der gleichen Meinung?« vergewisserte sich der Telepath, obwohl er die Antwort
schon kannte.
    »Doch.« Der Major nickte. »Ich denke wie Sie, aber Beteigeuze sieht nicht gerade friedlich
aus. Ihr Anblick erinnert mich an den Mars, und die Menschen machten Mars zu ihrem
Kriegsgott.«
    »Richtig, Major. Aber Sie wissen selbst, daß sich das später als Irrtum herausstellte. Der
Mars ist eine friedliche Welt – nicht zu vergleichen mit der flammenden Hölle vor uns.
Vielleicht täuscht ihr Anblick genauso.«
    »Hoffen wir es«, sagte Deringhouse, dessen Stimme nicht sehr zuversichtlich klang. Dann gab er
sich einen sichtbaren Ruck. »Warum machen wir uns eigentlich Sorgen wegen Beteigeuze? Wir wollen
ja nichts von dem roten Riesenstern – uns interessiert nur der dritte Planet.«
    Marshall lächelte milde über die Art seines Vorgesetzten, sich über seine eigenen Vorahnungen
hinwegzusetzen.
    »Und der vierte«, erinnerte er ihn.
    »Ja, natürlich, der besonders. Der Katalog verzeichnet primitives Leben. Die Oberfläche soll
zu neunzig Prozent aus Wasser bestehen. Wir werden uns den einzigen Kontinent ein wenig ansehen,
die Inselketten überqueren und dann zum dritten Planeten zurückkehren, wo wir auf die Springer
warten. Ich wette, dieser Topthor sieht nun den besten Zeitpunkt für einen Angriff auf die Erde
gekommen. Der Bursche wird sich aber wundern …«
    »Hoffen wir lieber, daß ihm dazu keine Zeit mehr bleibt«, bemerkte Marshall skeptisch. »Wenn
er zu früh feststellt, daß er das falsche System vor sich hat, geht Rhodans Plan zum Teufel.«
    Deringhouse schüttelte den Kopf. »Wir werden dafür sorgen, daß er es vergißt«, drohte er.
    Es war eine Welt, die an die Venus erinnerte.
    Langsam und in geringer Höhe strichen die beiden Kreuzer über die Oberfläche des dritten
Planeten dahin. Drei große Kontinente schwammen in einem riesigen Urmeer, von dichten Urwäldern
bedeckt, die nur von weiten Hochplateaus unterbrochen wurden. Die Gipfel zerklüfteter Gebirge
ragten hoch bis in die niedrig ziehenden Wolken. Dazwischen lagen breite Täler.
    Es schien fast unwahrscheinlich, daß es hier kein vernunftbegabtes Leben gab, aber so sehr sie
auch suchten, sie fanden nicht den geringsten Hinweis.
    Auf dem Bildschirm erschien McClears Gesicht.
    »Das also ist Terra II«, sagte er, nur zum Teil befriedigt. »Eigentlich schade, finden Sie
nicht? Man könnte etwas daraus machen.«
    »Sie meinen besiedeln, nehme ich an?« gab Deringhouse zurück. Er nickte langsam. »Sie haben
vielleicht recht. Aber das, was Rhodan vorhat, ist wichtiger. Wichtiger jedenfalls als die
Existenz dieses Planeten.«
    McClears räusperte sich. »Sie wollten sich doch auch den vierten Planeten ansehen, bevor wir
hier Stellung beziehen. Halten Sie es für notwendig, daß ich mitkomme, oder meinen Sie nicht
auch, es wäre vielleicht besser, wenn ich mit der TERRA schon hier bliebe?«
    Deringhouse überlegte, dann nickte er.
    »Vielleicht kein dummer Gedanke, wenn wir uns jetzt trennen«, gab er zu. »Ich bin in zwanzig
Stunden wieder zurück, länger werde ich kaum benötigen, mir die Wasserwelt anzusehen. Sobald ein
Schiff der Springer in diesem System auftaucht, treffen wir uns bei Terra II und handeln, wie die
Order es vorschreibt. Unsere Funkzentralen bleiben in Verbindung.«
    McClears atmete sichtlich auf. »Ich kann mir währenddessen in aller Ruhe Terra II ansehen.
Sobald Sie zurück sind, erhalten Sie einen ausführlichen Bericht. Halten Sie es für notwendig,
einen Stützpunkt einzurichten?«
    »Auf Terra II?« Deringhouse schüttelte den Kopf. »Nein, das wird kaum

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