Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
meine kostbare Waffe
nicht länger am Körper tragen durfte. Eine Energieortung wäre sicher gewesen.
    Von Sorgen erfüllt, legte ich sie dicht am Zaun nieder, übersprang ihn und setzte meinen Lauf
fort. Ich hatte keine Zeit mehr, meine so sorgsam angelegten Verstecke aufzusuchen, in denen ich
einen Teil meiner Spezialausrüstung untergebracht hatte. Ich besaß nur noch meinen
Lichtbrechungsgenerator und die relativ harmlose Psychowaffe, die auf telepathisch begabte
Mutanten überhaupt nicht einwirken konnte. Sogar geistig sehr stabile Menschen konnten sich gegen
den Einfluß wehren.
    Praktisch gesehen, war ich nur noch auf meinen Instinkt angewiesen, der mir in den
Augenblicken riet, alles auf eine Karte zu setzen.
    Nun hatte ich eine betriebsbereite Maschine in der gewünschten Ausführung greifbar nahe,
nachdem es mir nicht gelungen war, eine Space-Jet unbemerkt startklar zu machen. Mein Weg war
lang. Um ihn zu überwinden, waren Geräte, Proviant und Frischwasser erforderlich. Dazu benötigte
ich noch eine größere Positronik für galaktonautische Sprungberechnungen und einige Stunden Zeit,
um die Koordination auf den Programmierungsstreifen zu bringen.
    In der soeben überprüften Maschine war alles vorhanden. Eigentlich sah die Sache sehr gut aus,
da ich nicht daran zweifelte, unbemerkt in den Einmann-Raumer gelangen zu können.
    Ich war am Ziel meiner Wünsche, nur mußte ich mit einem Faktor rechnen, der von größter
Wichtigkeit war.
    Der Faktor hieß Perry Rhodan. Ein ungnädiges Geschick hatte mich ausgerechnet in einer Stunde
mit ihm zusammengeführt, in der ich gern auf das nähere Kennenlernen verzichtet hätte.
    Während des raschen Laufes ertappte ich mich bei einem leisen Auflachen. Eigentlich hatte er
mir gut gefallen, dieser grauäugige, in jeder Geste beherrschte Barbar. Wahrscheinlich war er ein
herrlicher Freund – wenn er wollte.
    Als Gegner stufte ich ihn noch etwas höher ein, vorausgesetzt, es war noch der gleiche Rhodan,
der vor 69 Jahren mit seinem tollkühnen Spiel begann. Etwas in mir sagte mir aber, daß er es
tatsächlich sein müsse.
    Damit warf sich für mich das Rätsel auf, wie es dieser Mann geschafft hatte, mit nachweislich
104 Lebensjahren auf den Schultern noch derart körperlich jung und geistig regsam zu wirken. Wenn
ich über sein Geburtsdatum nicht informiert gewesen wäre, hätte ich ihn für höchstens 37 Jahre
gehalten.
    Ich erreichte den Bunker nach knapp 15 Minuten. Von da an hatte ich mich zwischen den
aufmarschierten Robotern hindurchzuschlängeln. Es gelang überraschend mühelos, zumal man mit
meiner Rückkehr nicht mehr rechnete.
    Weit hinter mir schien sich die gesamte Werftbelegschaft von Terrania versammelt zu haben. Der
Himmel über den Riesenhallen war schwarz von Flugzeugen.
    Ganz gemächlich ging ich dicht an der langgestreckten Betonmauer entlang, bis ich den kleinen
Startplatz für leichte Raumfahrzeuge entdeckte.
    Er lag in einer künstlichen Bodenmulde und war mit einer Hebevorrichtung ausgerüstet. Von hier
aus flogen die Versuchspiloten ab.
    Rhodan stand im Kreis einiger Wissenschaftler und Offiziere vor der Maschine. Die blonde Frau
war nicht mehr dabei. Wahrscheinlich war sie bei der Großfahndung nach mir eingesetzt worden.
    Im Moment war ich nirgends sicherer als in unmittelbarer Nähe dieses Mannes, der da zwischen
seinen engsten Mitarbeitern stand.
    Ich ging noch dichter heran, bis es mir gelang, mit einigen schnellen Sprüngen zwischen die
ausgefahrenen Landebeine der Space-Jet zu schlüpfen. Sie maß in der Außenzelle etwa 35 mal 20
Meter.
    Ich blieb unter dem geöffneten Bodenluk stehen und lauschte auf eventuelle Geräusche. Es
mußten einige Männer im Boot sein.
    Rhodan stand kaum fünf Meter von mir entfernt. Sein Gesicht wirkte gelockert. Mir schien, als
hätte er sich keine Sekunde lang über meine Flucht aufgeregt. Um so nervöser war Kosnow. Ich
hörte ihn laut und hastig sprechen. Rhodan sagte keinen Ton. Gelegentlich verzog er erheitert die
Lippen, um dann wieder mit einem Ausdruck liebenswürdiger Ironie in den Augen den aufgeregten
Sicherheitschef zu mustern.
    »Sperren Sie den Hafen, Peter«, warf Rhodan schließlich gelassen ein. »Er kam her, um sich ein
Schiff zu holen. Rufen Sie ihn öffentlich über Funk an und bitten Sie ihn, sich mit Ihnen in
Verbindung zu setzen.«
    Selten hatte ich einen so fassungslosen Mann gesehen. Kosnows Gesicht verlor alle Farbe.
»Bi-bitten,

Weitere Kostenlose Bücher