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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ehe ich mich so lautstark gemeldet hatte.
    Ich erstarrte. Wieso konnte er mich bemerkt haben?
    »Waffe fallen lassen, zurück in den Schrank, Arkonide!«
    Die in völliger Ruhe gesprochenen Worte trafen mich schockartig. Rhodan schien nicht
überrascht zu sein.
    Der Verdacht, daß er die ganze Zeit von meiner Anwesenheit gewußt hatte, verstärkte sich in
mir.
    Du bist ihm in die Falle gegangen! meldete sich mein Extrahirn.
    Als ich keine Anstalten machte, Rhodans Befehl Folge zu leisten, berührte er einen
Schalter.
    Die plötzlich aufkommende Schwerkraft von wenigstens 5 Gravos riß mich zu Boden. Ich schlug so
hart auf, daß mir beinahe die Sinne schwanden.
    Ich hörte ihn lachen, und da haßte ich ihn. Dieser kleine Barbar wagte es, mich, einen
arkonidischen Flottenadmiral und Wissenschaftler des Großen Imperiums, durch einen lächerlichen
Trick kniefällig werden zu lassen.
    Sinnloser Zorn überkam mich. Er machte mich blind und taub, beseitigte spontan meine Schwäche
und fegte den grellen Schmerz aus meinen Gliedern.
    Auf den Bildschirmen der Rundumgalerie leuchtete die Oberfläche eines Wüstenplaneten. Wir
waren noch 200 Meter hoch, als ich zum Sprung ansetzte.
    Rhodan hatte sich für einige Augenblicke den Kontrollen zugewandt. Als er herumfuhr, hatte ich
ihn bereits erreicht. Ich sah sein plötzlich verzerrtes Gesicht und das grenzenlose Erstaunen in
seinen Augen. Wahrscheinlich hatte er mich für kampfunfähig gehalten.
    Wenn er auch bei Begegnungen mit Angehörigen meines Volkes schon einige Erfahrungen gesammelt
haben mochte, so hatte er sich in meinem Fall getäuscht. Wenn alle Arkoniden laut der
Enzyklopaedia Terrania vielleicht schwach und hilflos waren, so besaß ich andere Qualitäten.
    Ich riß ihn rücklings aus dem Sessel. Ich schmetterte ihn mit einem Schulterwurf zu Boden,
faßte das hochschnappende Bein und drehte es im Gelenk herum.
    Rhodan reagierte sehr rasch, indem er dem Griff durch ein blitzschnelles Herumwerfen seines
Körpers die Wirkung nahm. Dafür kam er aber auf den Leib zu liegen.
    Ich warf mich nach vorn und setzte den Dagorgriff an. Wenn er darin nicht geschult war, mußte
er in wenigen Augenblicken besinnungslos werden.
    Seine Hände faßten nach oben und griffen nach meinem Genick. Diesen Griff kannte ich. So ging
es nicht, kleiner Barbar.
    Als ich triumphierend zu lachen begann, geschah das, was infolge meiner unüberlegten Handlung
unvermeidlich war.
    Das Raumboot schlug mit Donnergetöse auf. Ich erhaschte einen Blick auf die Bildschirme, die
in diesen Sekundenbruchteilen nur lohende Flammen und stiebende Sandwolken zeigten.
    Eine unwiderstehliche Gewalt riß mich aus meiner knienden Haltung, löste meinen Griff und
schleuderte mich nach hinten. Ich prallte gegen die Sockelverschraubung des Pilotensitzes,
rutschte um ihn herum und fand erst einen Halt, als ich gegen klirrend zerberstende Instrumente
stieß.
    Rhodan war plötzlich nicht mehr zu sehen. Die entstehenden Kräfte mußten ihn in irgendeinen
Winkel gezerrt haben. Ich erfaßte sehr rasch, daß die Maschine noch relativ sanft und in sehr
flachem Winkel aufgekommen war. Es war eine Art Bauchlandung gewesen.
    Ich war benommen. Meine rasende Wut war plötzlich verraucht, wie sie gekommen war. Verzweifelt
versuchte ich, meine eingeklemmten Beine zu befreien. Unter mir grollte es.
    Als ich eben meine Schultern frei bekam, vernahm ich ein helles Krachen, dem sofort das
schrille Heulen entweichender Luft folgte. Die Automatik meines Raumanzugs war in Ordnung. Der
Helm klappte nach vorn, noch ehe mir die explosive Dekompression die Luft aus den Lungen reißen
konnte.
    Da wußte ich auch, daß wir auf einer Welt ohne Lufthülle gelandet waren.
    Dunkle, fettige Qualmschwaden drangen aus den entstandenen Bodenrissen. Das Haupttriebwerk
brannte. Die fürchterlichen Blitzentladungen schienen aus der Umformerbank zu kommen, deren
gespeicherte Restenergie über irgendwelche Leiter einen Ausweg gefunden hatte.
    Die Klimaanlage begann schrill zu pfeifen. Es wurde allerhöchste Zeit, das lichterloh
brennende Boot zu verlassen. Ich fragte mich, wieso es auf dieser luftleeren Welt überhaupt
brennen konnte. Es gab kein Gramm Sauerstoff.
    Dann fiel mir das nach wie vor anhaltende Zischen auf. Die Tanks mit Flüssigsauerstoff mußten
leckgeschlagen sein. Da sie unten eingebaut waren, erhielt der Brand die erforderliche Nahrung.
Ganz abgesehen davon, genügte bereits die von den schweren Blitzentladungen

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