Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Die Schwierigkeiten begannen erst jetzt.
    Ich schlängelte mich durch die spaltweit geöffnete Tür und ließ mich auf dem
Pilotensitz nieder.
    Mein Extrasinn meldete sich: Du mußt zurück. Die Höhle des Löwen ist am sichersten. Laß
dich sehen!
    Der Psychostrahler begann zu arbeiten. Die wartenden Posten drehten sich um, warfen einen
unsicheren Blick zu mir herüber und legten ihre gefährlichen Waffen in dem Moment auf den Boden,
als im Bunker die Alarmsirenen zu heulen begannen.
    Es wurde Zeit. Ich ließ das Triebwerk anlaufen und zog den Schrauber aus dem Stand senkrecht
in die Luft.
    Dann wartete ich nur noch auf den Augenblick, den auszunutzen mir die Logik befahl. Man mußte
deutlich sehen können, daß ich in dieser Maschine saß.
    Ich war ruhig und ausgeglichen, als ich mich aus der geöffneten Seitentür beugte und aus 20
Meter Höhe das Feuer auf zwei Roboter eröffnete, die im Eiltempo aus dem Eingang gerannt
kamen.
    Im Prüfstand erstarb das Donnern des Triebwerks. Dafür wurde die eingetretene Stille vom
hellen Krachen meiner Waffe zerrissen. Der weißglühende Energiestrahl erfaßte die beiden
ungeschützten Kampfmaschinen, die in lautstarken Explosionen vergingen.
    Mit der linken Hand schaltete ich mein Lichtbrechungsfeld ab. Es geschah, als einige Männer
des Suchtrupps ins Freie kamen. Sie erkannten mich sofort, gingen jedoch fluchtartig in Deckung,
da ich das Gelände vor dem Bunker unter Feuer nahm und die abgestellten Maschinen in lodernde
Fackeln verwandelte.
    Es genügte, daß sie mich gesehen hatten. Meine Hand hieb den Stufenschalter des Mikroreaktors
nieder. Mit einem letzten Blick sah ich, daß ich niemand verletzt hatte. Es war auch nicht meine
Absicht gewesen.
    Ich überflog die drei Kilometer durchmessende Sicherheitszone zwischen dem Prüfstandbunker
T-18 und den riesigen, von Menschen wimmelnden Werfthallen, in denen schnelle Raumboote vom Typ
Gazelle hergestellt wurden.
    Ehe man dort erfaßt hatte, was jenseits des Sperrgürtels geschehen war, setzte ich bereits zur
Landung an.
    Mein hellblauer Overall wies mich als Leitenden Ingenieur aus. Ich brachte die Maschine mitten
zwischen den Antigravitations-Hebebühnen der Werft auf den Boden, ließ mich ins Freie fallen und
brüllte einigen Männern zu: »Lassen Sie alles liegen, und sperren Sie das Gelände ab. Ein
Attentat in T-18. Wo finde ich Ihren diensthabenden Ingenieur?«
    Sie reagierten schnell. Ganz sicher ließen sie sich nur für wenige Augenblicke täuschen, aber
die genügten mir vollauf.
    »Schaltzentrum!« schrie ein Mann zurück. Er rannte bereits und alarmierte die anderen.
    Ich winkte kurz mit der Hand, setzte zu einem rasanten Spurt an und verschwand hinter der
nächsten Hebebühne, auf der ein mächtiger Katalyse-Reaktor auf den Transport wartete.
    Kaum in Sichtdeckung, schaltete ich wieder mein Lichtbrechungsfeld ein, das mich unsichtbar
machte.
    Von da an lief mein Plan nach der Uhr. Es mußte mir gelingen, den mit dem Schrauber
zurückgelegten Weg in maximal 30 Minuten zu überwinden. Rhodans Start war für 13.30 Uhr
festgesetzt. Es erschien mir unwahrscheinlich, daß er den Abflug verzögern würde. Wie mir Evelyn
mitgeteilt hatte, schien es sich um ein Sonderunternehmen zu handeln.
    Nun war es kein sportliches Problem, drei Kilometer in einer halben Stunde zu überwinden.
Immerhin hatte ich aber mit Schwierigkeiten und Umwegen zu rechnen.
    Ich begann einen Dauerlauf, übersprang die letzten Hindernisse und rannte mitten zwischen den
erregten Leuten durch, die soeben von einem schweißüberströmten Sicherheitsoffizier erfahren
hatten, daß der Gesuchte sie hinters Licht geführt hatte.
    Der Offizier war Tombe Gmuna. Ich kam so dicht an ihm vorbei, daß ich ihn beinahe berührt
hätte. Er bemerkte mich nicht. Wahrscheinlich würde auch kein Mensch damit rechnen, daß ich nun
zu Fuß dorthin zurückkehren würde, woher ich gerade in wilder Flucht gekommen war.
    Das war meine Chance. Ich mußte sie nutzen, solange sie sich noch bot. Leute meiner Art zögern
nicht lange.
    Vor dem niedrigen Zaun des Sperrstreifens blieb ich einen Moment zögernd stehen. Hinter mir
entfaltete sich eine Suchaktion von beängstigender Aktivität.
    Vor mir lag das baum- und strauchlose Betongelände. In ihm stand, kaum erkennbar, die
Buckelwölbung des unterirdischen Prüfstands. Mehr und mehr Maschinen landeten dort.
Roboterkommandos wurden als schwarze Pünktchen erkennbar. Ich wußte, daß ich

Weitere Kostenlose Bücher