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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Druuf es
anscheinend verstanden, uns trotz der zweiundsiebzigtausendfach schnelleren Bewegungen zu sehen
und zu verfolgen. Wir zerbrachen uns bisher vergeblich den Kopf, wie sie das anstellten. Gucky
und Ras fanden auf dem Schiff der Druuf lediglich Roboter, die ebenfalls nur ein wenig langsamer
lebten als wir in unserer Zeitebene. Also wieder eine Angleichung. Aufschluß jedoch gibt erst der
Absturz des Schiffes und seine Zerstörung. Wenn wir auch vermuten dürfen, daß sich einzelne Druuf
mit Hilfe uns unbekannter Faktoren einer anderen Zeitebene zu nähern vermögen, so wäre es doch
absurd, wollten wir annehmen, ein ganzer Planet passe sich uns an, wie es die Explosion zu
beweisen scheint.«
    Er machte eine kurze Pause und ließ seine Worte wirken. Die meisten Zuhörer wagten es noch
nicht, den einzig logischen Schluß zu ziehen, weil er zu phantastisch – und zu furchtbar
war. Rhodan liebte es nicht, seine Freunde im Ungewissen zu lassen. Mit einer kurzen Handbewegung
stellte er die Verbindung zur Zentrale her und sagte: »Sikermann, schalten Sie den großen
Bildschirm ein und blenden Sie das empfangene Bild hierher in die Messe. Wir können den großen
Interkomschirm benutzen.«
    Er wartete, bis der Schirm hell wurde und die dahinziehende Oberfläche des Kristallplaneten
wiedergab.
    »Wir haben das Tempo nicht erhöht«, sagte Rhodan ruhig. »Unser Flug ist durch die
Zeitangleichung schneller geworden. Sikermann, schalten Sie die Vergrößerung ein und verzögern
Sie den Flug der SAMBO derart, daß Einzelheiten der Oberfläche sichtbar werden. Achten Sie dabei
auf die verfolgenden Druuf-Schiffe.«
    Das Bild auf dem Schirm verschwamm. Wüste und Gebirge wurden sichtbar, glitten nun langsamer
über die Mattscheibe und machten schließlich einer Szene Platz, die so überraschend wirkte, daß
ein Raunen durch die Versammlung ging.
    Die Kristallwelt schien bisher wie erstarrt und tot zu sein.
    Dort auf dem Schirm aber krochen und spazierten Hunderte von Raupen umher, gingen ihren
Beschäftigungen nach und taten ganz so, als hätten sie niemals langsamer gelebt. Ein
Zeitunterschied war nun überhaupt nicht mehr zu erkennen.
    Die Zuschauer erkannten sogar einige Bewohner von Tats-Tor, die durch eine Berührung der
beiden Zeitebenen ihre Eigenzeit verloren hatten und verschwunden waren. Jetzt lebten sie dort
unten auf der Kristallwelt – und sie lebten genauso schnell wie die Raupen – und wie
alle hier auf der SAMBO.
    Jemand stöhnte – es mußte jemand sein, der nun begriff, was Rhodan mit seiner
Demonstration bezweckte.
    Iwan Ragow trat vor. »Ich habe es bereits geahnt, als ich die Raupen in den Käfigen
untersuchte und sah, daß sie sich zu bewegen begannen. Es ist nicht ihre Zeitebene, die sich der
unsrigen anpaßt, sondern die unsere, die die Eigenzeit verliert. Wir sind langsamer geworden. In
Wirklichkeit leben wir nun zweiundsiebzigtausendmal langsamer als die Menschen auf der Erde oder
die Mannschaft der DRUSUS. Jede Sekunde hier …«
    Er brach ab und schlug die Hände vors Gesicht.
    Rhodan ging zu ihm und legte ihm die Hände auf die Schultern. »Das ist eine bloße Annahme,
Ragow. Niemand weiß, wieviel Zeit wirklich vergeht, und wir sollten uns bemühen, keine voreiligen
Schlüsse zu ziehen. Es steht allerdings fest, daß wir uns der anderen Ebene anpassen, und
zweifellos sind wir verloren, wenn wir nicht in unser eigenes Universum zurückkehren. Aber es ist
noch lange nicht gesagt, daß die Menschen auf der DRUSUS mit jeder hier vergehenden Sekunde um
zwanzig Stunden älter werden. Die Relationen zwischen den beiden Ebenen sind flexibel und
unberechenbar. Wir kennen die Gesetze nicht, die zwischen ihnen bestehen und die alle Differenzen
bewirken.«
    »Gibt es denn eine logische Erklärung für das Phänomen?« fragte Crest.
    Rhodan schüttelte den Kopf. »Leider muß ich Ihnen antworten: vorerst – nein. Haben Sie
eine?«
    Crest verneinte.
    »Ich bin auf Spekulationen angewiesen, genau wie Sie alle. Wir sind zwar in der Lage, mit
Hilfe des Krümmungsfeldgenerators in dieses Universum einzudringen, aber wir können nicht
feststellen, welchen Einfluß ein solcher Vorgang auf unsere Eigenzeit hat. Auf keinen Fall jedoch
dürfen wir die Möglichkeit ausschließen, daß die Druuf Geräte entwickelt haben, die
Eindringlinge, wie wir es sind, ihrer Eigenzeit berauben können. Erinnern wir uns der bisher
vorliegenden Erkenntnisse: Alle Lebewesen, die von

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