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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geschlossen und auf
einen fiktiven Punkt gerichtet.
    Schweigsam.
    »Kann man nicht mehr Licht anmachen?« fragte Rosita.
    Rous nickte und stand auf. Der Raum hatte zwei Türen, und neben jeder Tür gab es ein Stück
Faden, das aus der Wand neben dem Türrahmen hervorkam und einen halben Meter über dem Boden einen
hölzernen Knopf umschlang. Rous nahm den Knopf in die Hand und zog daran. Unter der niedrigen
Decke flammte eine Reihe von Leuchtröhren auf.
    Rosita blinzelte.
    Rous ging zu einem der beiden Fenster und sah hinaus.
    »Was …?« fragte Rosita und richtete sich hastig auf.
    Rous winkte ab. »Nichts. Es wird eine ziemlich stürmische Nacht werden.«
    »Und warum müssen wir sie ausgerechnet in dieser Hütte verbringen?« wollte Rosita wissen.
    Rous gähnte. Es lag ihm daran, Rosita wissen zu lassen, daß er genau die gleiche Frage schon
zwanzigmal an diesem Tag beantwortet hatte.
    »Wir können in irgendeine andere Hütte gehen«, sagte er gelangweilt, »wenn Sie das
wollen.«
    Rosita gab keine Antwort. Rous sah die Straße entlang, die sich vor dem Haus vorbeizog. In
Gärten wahllos verteilt, standen andere Häuser, keines von ihnen größer als das, in dem sie
Unterschlupf gefunden hatten, und keines kleiner. Sie schienen alle in Einheitsbauweise errichtet
worden zu sein. Sie sahen ein wenig schmutzig, aber trotzdem noch recht neu aus. Sie waren alle
regelmäßig sechseckig. Jeder ihrer Räume hatte zwei Fensterwände, die einen Winkel von
hundertundzwanzig Grad bildeten und dem Zimmer ein fremdartiges Aussehen verliehen.
    Fremdartig für Terraner, dachte Rous.
    Wenn der Sturm den Staub nicht allzu dicht vor sich hertrieb, konnte man drüben, jenseits der
Straße, am vorderen Rand eines Gartens ein anderes Haus sehen, durch dessen Fenster helles Licht
drang.
    Rous fühlte sich durch das Licht irritiert – selbst jetzt noch, nachdem er drüben gewesen
war und sich überzeugt hatte, daß das Haus ebenso leer war wie alle anderen.
    Während irgendwo hinter einer finsteren Wolkenwand die Sonne sank, wurde das fremde Licht
deutlicher, und schließlich war es das einzige, was man jenseits der Fenster überhaupt noch
wahrnehmen konnte.
    Das Licht und ein paar niedrige Bäume, die es beleuchtete.
    Rous wandte sich vom Fenster ab und verließ den Raum. Er kam in einen anderen, der die gleiche
Form besaß wie der erste. Seine Einrichtung sah jedoch anders aus, und außerdem gab es drei
Türen.
    Rous öffnete die Tür an der schmalen Rückwand und tastete nach dem Faden. Er bekam ihn in die
Hand, fand den hölzernen Knopf und zog kräftig. Licht flammte auf.
    Rous fragte sich, warum er wieder hergekommen war. Diesen runden Tisch mit den sechs
Schüsseln, die zum Teil gefüllt waren, und den gespaltenen Holzstäbchen, die ohne Zweifel
Eßbestecke darstellten, hatte er mindestens schon zehnmal an diesem Tag gesehen.
    Er setzte sich auf einen der Stühle, stützte den Kopf in die linke Hand und nahm eines der
gespaltenen Stäbchen auf. Es hatte schräg, wie hastig hingeworfen, neben der halbgefüllten
Schüssel gelegen.
    Hinter ihm klappte eine Tür. Rous brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, wer kam. Er
kannte den Schritt.
    »Haben Sie Hunger?« fragte Rosita.
    Das klang lustig, aber Rous hörte den Galgenhumor heraus.
    »Ich versuche mir vorzustellen«, antwortete er, »wie die Wesen heute morgen hier gesessen
haben und was passiert ist, als sie verschwanden.«
    Rosita setzte sich auf einen Stuhl.
    »Lösung des Rätsels durch Intuition?« spottete sie. »Glauben Sie …«
    »Natürlich glaube ich«, unterbrach Rous. »Überlegen Sie doch: Gegen sechs Uhr Ortszeit landen
wir mit einer Space-Jet etwa sieben Kilometer von der Ortschaft Keyloghai entfernt in hügeligem,
unübersichtlichem Gelände. Unser Auftrag: Erkundung des Unwesens, das ein unsichtbarer Gegner nun
auch auf Mirsal II treibt. Wir sollen unauffällig vorgehen, das war uns aufgetragen worden. Wir
hatten also nichts Eiligeres zu tun, als uns einen dieser kleinen Humanoiden zu schnappen, die
diesen Planeten bevölkern, seinem Gehirn mit Hilfe einer Strukturanalyse alles Wissen zu
entziehen und ihn danach wieder laufenzulassen – natürlich so konditioniert, daß er sich an
den Vorfall nicht mehr erinnern konnte. Weiter: Wir brauchten eine Stunde, um uns die gewonnenen
Erkenntnisse einzuverleiben. Wir richteten unsere Monturen so her, daß sie in den Augen der
Eingeborenen, mit denen wir zu tun haben würden,

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