Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
nicht zu auffällig aussehen würden.
Weisungsgemäß ließen wir die Space-Jet dann zurück und machten uns auf den Weg nach Keyloghai.
Wir fanden ein Dorf, das einem irdischen Bauerndorf bis auf die sechseckige Form der Häuser
ähnelte. Wir sahen eine Menge Männer mit Traktorfuhrwerken herumkutschieren, auf die Felder
hinausfahren oder von dort zurückkehren. Sie sahen uns ebenfalls und staunten uns an, weil wir
anderthalb Köpfe größer waren als sie. Das konnten sie aus hundert Meter Entfernung gut sehen,
und näher kamen wir nicht heran. Sie verschwanden plötzlich. Sie lösten sich in Luft auf. Die
Traktoren und Wagen blieben stehen, wo sie gerade zuletzt gehalten hatten, oder fuhren weiter,
bis sie gegen das nächste Hindernis stießen. Die Fahrer waren weg.«
    Rosita sah ihn stumm an.
    »Wissen Sie, warum ich Ihnen das noch einmal erzähle?« fragte Rous.
    Rosita schüttelte den Kopf.
    »Damit Sie sehen«, erklärte Rous mit Nachdruck, »daß das alles kein Märchen ist. Wir waren
auch nicht betrunken oder hypnotisiert. Wir haben mit offenen Augen gesehen, wie die
Einwohnerschaft eines mittelgroßen Dorfes von einer Sekunde zur anderen verschwand. Wir helfen
uns nicht damit, daß wir den Vorfall zur Metaphysik rechnen. Diese Sache muß mit rechten
Dingen zugehen. Und wenn sie das tut, dann muß es auch eine Möglichkeit geben, das Rätsel zu
lösen.«
    Rosita sah ihn nachdenklich an. »Was halten Sie von Fiktivtransmittern?«
    Rous sah auf. »Wie meinen Sie das? Als Erklärung für – das hier?«
    Er machte eine wischende Handbewegung über den gedeckten Tisch.
    »Ja, genau.«
    »Ich habe schon darüber nachgedacht. Gehen wir von dem aus, was wir wissen: Wir besitzen zwei
Fiktivtransmitter, die, an einem beliebigen Ort aufgestellt, das Objekt von einem Platz
entfernen, durch den Hyperraum schleudern und an einer beliebigen Stelle wieder zum Vorschein
bringen. Das ist ein Fiktivtransmitter. Wir selbst könnten also der Reihe nach alle Einwohner von
Keyloghai verschwinden lassen, aber nicht alle auf einmal. Noch mehr: Wenn einer, auf den
wir den Fiktivtransmitter richten, im Augenblick der Transmission einen Löffel oder eine Gabel in
der Hand hat, dann verschwindet er mitsamt Löffel oder Gabel. Nun sehen Sie sich das hier an: Die
Leute haben beim Frühstück gesessen. Dann geschah es. Sie wurden vom Tisch weggerissen. Sie
verschwanden. Ihr Eßbesteck blieb zurück wie auch die Traktoren und Wagen draußen auf der Straße.
Nein, ich glaube nicht an Fiktivtransmitter.«
    »Aber was dann?«
    Rous zuckte mit den Schultern. Er wollte etwas antworten, aber in diesem Augenblick klappte
eine Tür, und durch die Dunkelheit des angrenzenden Raumes kamen dumpfe Schritte.
    Fellmer Lloyd streckte seinen Kopf herein.
    »Da kommt jemand«, sagte er einfach.
    Rous sprang auf.
    »Los, macht das Licht aus!« befahl er. »Einer, Lloyd?«
    »Nein, eine ganze Menge, vielleicht zwanzig, und ziemlich schnell.«
    »Von woher?«
    »Anscheinend auf der Straße nach Ferraneigh.«
    Dieselbe Straße waren sie zu dritt am frühen Morgen dieses Tages gekommen. Rous kehrte zu dem
Raum zurück, durch dessen Fenster er die Straße sehen konnte. Rosita hatte inzwischen das Licht
gelöscht, aber von jenseits der Straße, wo hinter zwei Fenstern des gegenüberliegenden Hauses die
Leuchtröhren brannten, fiel ein schmaler Streifen Licht herein.
    Rous hatte die Waffe gezogen. Lloyd war zum Tisch zurückgekehrt und hielt den Kopf zwischen
den Händen. Rosita stand neben der Tür, den Holzknopf des Lichtschalters in der Hand.
    »Hören Sie's?« frage Lloyd plötzlich.
    Rous horchte. Er spürte, wie leises Zittern durch den Boden lief, und hörte von weither
monotones Summen. Das Geräusch kam ihm bekannt vor.
    »Licht wieder an!« befahl Rous. »Lloyd, bleiben Sie hier und geben Sie auf Rosita acht. Ich
gehe hinaus.«
    »Um Gottes willen, Rous!« rief Rosita. »Bleiben Sie hier! Wissen Sie denn, was es ist?«
    Rous war schon an der Tür.
    »Ja«, antwortete er trocken. »Ein Omnibus.«
    Es war ein Omnibus.
    Er kam mit aufgeblendeten Lampen und erstaunlicher Geschwindigkeit die Straße von Ferraneigh
herunter. Rous sah, wie der Sturm helle Staubfahnen an den Scheinwerfern vorübertrieb.
    Ratternd schoß der schwere Wagen ins Dorf hinein, ohne das Tempo zu verringern. Offenbar hatte
der Fahrer nicht die Absicht, in Keyloghai zu halten.
    Rous stellte sich mitten auf die Straße und wartete, bis ihn das Licht der

Weitere Kostenlose Bücher