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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verflüchtigen. Zuerst war es, als lege sich ein kaum
merkbares Flimmern um die silberne, abgestumpfte Spitze, dann jedoch begann diese langsam zu
verschwinden, als glitte sie zögernd in ein anderes Medium. Zentimeterweise nur vollzog sich die
unheimliche Verwandlung – aber gleichmäßig und unaufhaltsam.
    Die Unsichtbaren griffen nach einer neuen Beute.
    Rhodan sprang auf und stürmte in die Funkzentrale.
    »Talamon!« rief er und wartete, bis das breite Gesicht des Überschweren auf dem Bildschirm
erschien. »Sie haben es gesehen?«
    »Genau wie Sie, Rhodan. Was sollen wir tun?«
    Rhodan strich sich mit einer fahrigen Bewegung die Haare aus der Stirn.
    »Wenn ich das wüßte.« Es entstand eine Pause, in der ein weiteres Stück der Rakete verschwand.
David Stern, der vor dem Normalfunk saß, winkte plötzlich aufgeregt mit den Armen. Er riß sich
den Kopfhörer von den Ohren. »Augenblick, Talamon – ja, Stern? Was ist?«
    »Sie funken!« rief der Cheffunker. »Die Raumfahrer in der Rakete funken! Die Zeichen sind
unverständlich, aber sie stammen zweifellos von der Rakete.«
    »Sie hören es, Talamon«, wandte Rhodan sich wieder dem Bildschirm zu. »Was nun? Wie sollen wir
sie gegen den Angriff der Unsichtbaren schützen, wenn wir selbst nicht wissen, wie man sie
angreifen kann?«
    »Feuerschutz«, entgegnete Talamon grimmig. »Wir legen einen Sperrgürtel von Energiestrahlen um
die kleine Rakete.«
    »Einverstanden«, erwiderte Rhodan. »Wir bleiben in Verbindung.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, eilte Rhodan wieder in die Zentrale und gab die notwendigen
Befehle. Seit Beginn des Angriffs der Unsichtbaren waren kaum dreißig Sekunden vergangen. Ehe
Rhodans Feuerbefehle die Kampfstation erreichten, war die kleine Rakete um zwei Meter kürzer
geworden.
    Dann brach die Hölle los …
    Die ARC-KOOR und die DRUSUS standen keine drei Kilometer auseinander. Dazwischen schwebte die
kleine Rakete, die von den Unsichtbaren angegriffen wurde. Der unheimliche Gegner schien sich
also ebenfalls zwischen den beiden Schlachtschiffen aufzuhalten.
    Die Batterien der beiden Kugelraumer eröffneten das Abwehrfeuer.
    Wie ein feuriger Ring legte es sich um die kleine Rakete. Bewegungslos schien sie dazustehen,
wie von einem Glorienschein umgeben. Ungehindert passierten die Impulsstrahlen die Strecke
zwischen Abschuß und Ziel, nichts stand ihnen im Weg. Die Angreifer waren nicht nur unsichtbar,
sondern auch immateriell. Es gab sie einfach nicht – und doch waren sie vorhanden.
    Rhodan starrte mit schmalen Augen auf das unbegreifliche Geschehen. Vom Bug der Rakete waren
nun drei Meter nicht mehr sichtbar.
    »Ich spüre wieder Gedankenimpulse«, flüsterte John Marshall, der dicht bei Rhodan stand und
das Schauspiel bisher schweigend betrachtet hatte. »Sie kommen und gehen wie Meereswogen. Einmal
sind sie stark, aber völlig unverständlich. Man könnte meinen, ein Verzerrer sei dazwischen
geschaltet. Aber das ist doch unmöglich.«
    »Nichts ist unmöglich«, murmelte Rhodan und sah, wie der vierte Meter des Bugs sich in Nichts
auflöste. »Wir sind machtlos. Wir können nicht helfen.«
    Er stand auf und ging zu David Stern. Talamon war nicht auf dem Bildschirm zu erkennen, dafür
sah Rhodan einen schlanken Arkoniden, der vor den Funkgeräten der ARC-KOOR hockte.
    »Rufen Sie Talamon«, bat Rhodan.
    Der Arkonide nickte und verschwand. Fünf Sekunden später erschien das Gesicht des Überschweren
auf dem Schirm.
    »Rhodan?«
    »Es ist sinnlos. Wir haben keine Waffe gegen die Unsichtbaren. Wir können der Rakete nicht
helfen.«
    »Verdammt! Welche Gefahr zieht da für uns herauf? Was sind das für Wesen, die sich nicht
einmal wehren und gegen die wir doch nichts auszurichten vermögen?«
    Rhodan zuckte mit den Schultern. »Der Regent von Arkon sagte, er versuche schon seit zehn
Jahren, mit den Unsichtbaren fertig zu werden. Wie sollen wir das am ersten Tag schaffen?«
    Talamon strich sich über den Bart. In seinen Augen glomm so etwas wie Furcht, aber er bemühte
sich, seine Schwäche nicht zu verraten. »Sie haben Mutanten, Rhodan.«
    Das war ein Vorwurf, der gleichzeitig die Hilflosigkeit des Überschweren verriet.
    »Was nützen mir die Mutanten, wenn sie den Gegner nicht sehen? Wie kann ein Teleporter sein
Ziel erreichen, wenn es ein solches Ziel überhaupt nicht gibt? Die Unsichtbaren senden nicht
einmal richtige Gedanken aus, die sich anpeilen lassen. Wie kann ein Telekinet etwas packen,

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