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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nur die Grenzen an, die die Leistungsfähigkeit der
Linsen setzte. Die Wand existierte nicht in dieser Welt, sie war durch die Linse hierhergesetzt
worden. Rous war überzeugt, daß ein Bewohner dieser Welt, wenn er zufällig daherkäme, die Wand
überhaupt nicht bemerken würde.
    Rous kam an mehreren der vermeintlichen Statuen vorbei. Soweit er sehen konnte, waren alle,
die hier reglos umherstanden, Mirsalesen. Keine der Gestalten war größer als anderthalb Meter,
aber Männer, Frauen und Kinder waren etwa in gleicher Anzahl vertreten.
    Rous näherte sich schließlich der Rückwand des Gebäudes, vor dem er vor ein paar Stunden
aufgetaucht war. Er sah eine jener merkwürdigen Öffnungen dicht über dem Boden liegen und
überlegte, ob er versuchen sollte, in das Gebäude einzudringen.
    Er war schon fast dazu entschlossen, als er ein merkwürdiges Geräusch hörte. Zunächst war es
nur ein schwaches Summen, das sich eine Minute lang auf gleicher Höhe und gleicher Intensität
hielt, um danach langsam anzuschwellen. Innerhalb von fünf Minuten erreichte es eine Wucht, die
Rous' Ohren schmerzte. Danach sank es unendlich langsam wieder ab. Als Rous die Hände wieder von
den Ohren nehmen konnte, waren, seitdem er das Geräusch zum erstenmal gehört hatte, zwanzig
Minuten vergangen, und immer dröhnte und summte es von irgendwoher noch weiter durch diese
merkwürdige Welt.
    Rous wußte nicht, was für ein Geräusch es war, aber er spürte die Gefahr, die von ihm ausging.
Ohne einen Anhaltspunkt zu haben, wußte er, daß er nicht länger warten durfte. Die Besichtigung
des Gebäudes mußte er auf ein andermal verschieben.
    Er lief davon, so schnell es ihm die wunden Füße erlaubten. Er bog nach links um den
gigantischen Bau herum, um so schnell wie möglich die Stelle zu erreichen, von der aus er nach
Mirsal zurückkehren konnte, als er im Schatten zweier pfeilerähnlicher Gebilde eine reglose
Gestalt entdeckte.
    Er wollte weiterlaufen, weil er im ersten Augenblick glaubte, es handele sich um einen der
verschleppten Mirsalesen, der dort im Halbdunkel sein langsames Leben fristete. Aber dann sah er,
daß diese Gestalt größer war als alle, die er bisher gesehen hatte. Er wandte sich um und drang
zwischen die beiden Pfeiler ein.
    Seine Augen waren geblendet von der Helligkeit, die draußen unter dem blaßblauen Himmel
herrschte. Er sah zunächst nichts anderes, als daß diese Gestalt einen Kopf größer war als die
anderen. Dann entdeckte er, daß sie, im Gegensatz zur mirsalesischen Mode, langes, schwarzes Haar
trug.
    Und als die Augen sich vollends an das Halbdunkel gewöhnt hatten, sah er, daß es Rosita Peres
war.
    Rous befestigte den mitgeführten Antigravprojektor am Körper der jungen Frau, um ihr in diesem
Zustand unglaubliches Gewicht zu neutralisieren, und versuchte, Rosita zwischen den beiden
Pfeilern hinauszubugsieren, aber das gelang ihm erst, als er sie langsam vornüberkippen ließ, um
die Taille faßte und forttrug wie ein Stück Holz. Rosita zeigte keinerlei Reaktion, sie war der
gleichen Dehnung des Zeitablaufs unterworfen wie die Mirsalesen. Sie knickte nicht ein, wie es
jeder getan hätte, der auf diese Weise transportiert wurde – sie blieb steif, als sei sie
aus Stein, und erleichtere Rous dadurch die Arbeit.
    Rous beeilte sich, aber natürlich kam er jetzt noch langsamer vorwärts als zuvor. Die Couch,
die ihm als Wegweiser diente, war nicht mehr als zweihundert Meter entfernt – aber die Zeit,
die er für diese Strecke benötigte, wurde für Rous mit seiner Last zu einer Ewigkeit.
    Er erschrak entsetzlich, als vor ihm, neben der Couch, aus dem Nichts heraus eine Gestalt
erschien, die, ganz im Gegensatz zu der Langsamkeit, mit der diese Welt behaftet war, wirbelnd
die Arme schwenkte und schrille Laute von sich gab, die Rous nicht verstand.
    Rous blieb stehen, dafür kam die aufgeregte Gestalt näher. Rous fiel ein Stein vom Herzen, als
er sah, daß es Fellmer Lloyd war.
    »Kommen Sie, schnell! Gefahr im Verzug!« rief Lloyd.
    »Helfen Sie mir!« schrie Rous zurück. »Ich habe Rosita gefunden!«
    Lloyd kam vollends heran. Vor lauter Sorge um Rous hatte er sich bisher keine Zeit genommen,
seine Umwelt zu betrachten. Jetzt, da er wußte, daß Rous schon so gut wie in Sicherheit war, sah
er sich um.
    »Mein Gott!« murmelte er. »Was ist das für eine seltsame …«
    »Fassen Sie mit an!« unterbrach Rous ihn ungeduldig. »Wir haben keine Zeit zum

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