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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich ins Grenzenlose. Das, was mir soeben vorgeführt
worden war, beherrschte die arkonidische Technik noch nicht.
    Ich beeilte mich, meinen sicherlich unruhig werdenden Leuten die Sache zu erklären.
    »Wahnsinn!« hallte Tarts' Stimme in meinem Empfänger. »Denke daran, daß dies genau die Waffe
ist, die wir suchen.«
    Und ob ich daran dachte. Die Idee war mir gekommen, als ich den leichten Druck spürte.
    Das war der Moment, in dem ich all meine Bedenken gegen das Ungewöhnliche endgültig über Bord
warf. Ich hatte eine Art von gesteuerter Entmaterialisierung erlebt. Wenn es uns möglich sein
sollte, dieses Gerät nachzubauen, konnte der Methankrieg beendet werden.
    Dicht vor meinem plötzlich stillstehenden Boot war ein runder, scharf umrissener Lichtfleck
erkennbar. Es war eine beleuchtete Lichtschleuse, die sich einladend öffnete. Der unbekannte
Kommandant ließ nichts mehr von sich hören.
    Ich wurde sanft in einen verlassenen Metallraum gezogen. Die Tore schlossen sich wieder. Luft
strömte in die Kabine. Da kam die nächste Mitteilung durch: »Ich versorge dich mit einem
Sauerstoff-Helium-Gemisch. In meinem Körper herrscht kein Gasdruck.«
    Ich begann zu staunen. Bestürzt tastete ich nach dem Schalter des Funkgeräts, unterließ es
dann aber doch, das Flaggschiff anzurufen. Tarts war nervös genug. Wenn er Dummheiten machte,
konnte alles verloren sein.
    Ich saugte mit dem automatischen Analysator eine Luftprobe an und wartete auf die Auswertung.
Sie kam nach vier Sekunden mit einem hellen Grünwert. Die künstliche Atmosphäre war für mich
atembar.
    Ich öffnete meine Kabine und stieg aus. Bedächtig, die geringe Schwerkraft instinktiv durch
vorsichtige Bewegungen ausgleichend, schritt ich auf das Innenschott zu. Es glitt auf.
    Es war niemand zu sehen. Der lange Gang war nur schwach beleuchtet. Überall summte und sirrte
es.
    Zögernd ging ich weiter. Meine bohrende Unruhe wich erst dann, als ich wieder die mentale
Stimme vernahm: »Ich begrüße dich, Atlan. Du befindest dich in meinem Körper. Deine Überlegungen
sind mir bekannt. Dies ist ein Robotraumschiff ohne organische Besatzung. Ich bin eine kompakte
Schalteinheit, raumflugfähig und mit allen Mitteln ausgerüstet, die mein Erbauer für erforderlich
hielt. Geh nach links!«
    Ich war schockiert. So sah also des Rätsels Lösung aus. Ein Robot, der praktisch mit dem
gesamten Schiff identisch war, konnte natürlich sehr gut davon sprechen, mich in ›seinem Leib‹ zu
empfangen.
    Ich betrat ein Antigravfeld, das mich in sanftem Zug nach oben brachte. Ich glitt direkt aus
der Bodenöffnung heraus, um in einem großen, kreisrunden Saal mit gewölbter Decke zu landen.
    Die sinnverwirrende Fülle fremdartiger Schaltelemente beeindruckte mich zutiefst.
    Ich blieb mitten im Raum stehen, da ich befürchtete, andernfalls mit Stromleitern in Berührung
zu kommen. Hier wurde mit ungeheuren Energien gearbeitet, und nirgends konnte ich irgendwelche
Abschirmungen bemerken. Für einen Robot war das auch nicht erforderlich.
    Was dann kam, geschah völlig unvermittelt.
    »Ich bin beauftragt worden, dir zum Zweck einer ständigen Zellkernregeneration einen
Mikroaktivator zu überreichen. Das Gerät hat die Eigenschaft, deinen natürlichen Alterungsprozeß
aufzuhalten. Wenn du es ständig in der Nähe deines Herzens trägst, wirst du biologisch
unsterblich sein, vorausgesetzt, dein Körper wird keinen von außen kommenden zerstörerischen
Einflüssen ausgesetzt. Ich wiederhole: Du wirst immer jung und gesund bleiben, aber deine
Unsterblichkeit ist relativ. Unfälle und Gewalttaten können dich töten. Lege deine Kleidung ab
und tritt auf die rote Plattform vor dir. Ich werde deine individuellen Schwingungen auf den
Zellaktivator übertragen.«
    Das war alles, was der Schiffsrobot erklärte. Völlig verblüfft befolgte ich seine Anweisung
und trat mit bloßen Füßen auf die rötlich leuchtende Metallplattform. Eine Stahlkappe senkte sich
auf meinen Schädel. Ich spürte die Einstiche von Kontaktnadeln, die bis zu meiner Schädeldecke
vordrangen.
    Die Prozedur dauerte knapp zwei Minuten. Ehe sich der Helm wieder hob, wurde mir von einem
fein gearbeiteten Greifarm ein kleiner eiförmiger Körper um den Hals gehängt. Er war an einer
sehr dünnen, aber festen Gliederkette befestigt.
    Ich fragte ununterbrochen. Eine Antwort erfolgte erst, als ich angezogen war.
    »Meine Aufgabe ist erfüllt. Auf deine Fragen darf ich nicht eingehen.

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