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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Millionen Kilometer vom zweiten Planeten entfernt. Die
Vergrößerungsschaltungen unserer Fernaufnahmen erlaubten einen klaren Blick durch die dichte
Wolkendecke der Dschungelwelt.
    Da unten gab es fast kein organisches Leben mehr.
    Das unter meiner Regentschaft fertiggestellte Robotgehirn auf Larsaf II schien aber in keiner
Weise gestört worden zu sein. Seine Hyperfunkberichte liefen prompt auf Anruf ein. Die
Meßergebnisse sagten uns aber nichts Neues. Die Festungsforts, die ich zum Schutze des großen
Robotgehirns hatte erbauen lassen, waren noch kein einziges Mal in Tätigkeit getreten.
    »Mangels Masse«, hatte Tarts grimmig gesagt, als er davon erfahren hatte.
    Bisher war der dritte Planet von den eigenartigen Erscheinungen verschont geblieben. Nun aber
näherten sich die Welten zwei und drei von Tag zu Tag. Die Vollkonjunktion stand bevor. Damit
mußten wir zumindest von Ausläufern der Zeitwand erfaßt werden.
    Ich sah nachdenklich auf die riesigen Bildschirme der Panoramagalerie. Die PAITO war knapp
hundert Kilometer entfernt. Wir konnten uns noch gut über Normalfunk verständigen. Unsere Fahrt
belief sich auf nur zehntausend Kilometer pro Sekunde, jedoch waren die Manöverstationen des
Maschinenleitstands mit Doppelposten besetzt.
    Wir warteten auf das Erscheinen des nächsten Ausfalltrichters. Mein Plan stand fest. Wenn wir
wieder gegnerische Einheiten orten sollten, würden wir mit einer schnellen Kurztransition an den
Rand des Entladungsfeldes springen und mit einem Überraschungsvorstoß eindringen. Dabei durften
wir uns keinesfalls länger als eine Stunde Standardzeit im Nebenraum aufhalten. Unsere Vermutung,
daß nach dem Absterben des Trichters eine Rückkehr unmöglich sein würde, war begründet. Die
Unbekannten schienen den gleichen Schwierigkeiten zu unterliegen, da auch sie direkt fluchtartig
den Kurs wechselten, sobald die Zeitgrenze erreicht war.
    Sehnsüchtig blickte ich auf jenes ferne, kaum erkennbare Lichtpünktchen, das in Wirklichkeit
einen ganzen Sternhaufen verkörpert. Dort lag Arkon, unsere Heimat. Dort wurde erbittert um die
Existenz des arkonidischen Volkes und um die des Großen Imperiums gerungen.
    Wir hatten keine Nachrichten mehr erhalten. Mein Funkspruch war unbeantwortet geblieben. Einen
Nachschub an Schiffen und Reparaturmaterial hatte ich innerlich längst abgeschrieben. Sobald die
Sache mit den Unbekannten geklärt war, wollte ich mich mit dem Flottenkommando wieder zur
Verfügung stellen. Voraussetzung dafür war, daß ich wenigstens ein großes Raumschiff behielt.
Verluste konnte ich nicht mehr riskieren, oder die Rückkehr war uns für immer verwehrt.
    Ich wollte soeben mit Tarts die einzelnen Möglichkeiten besprechen, als der Funkoffizier die
Zentrale betrat. Er hielt einen Folienstreifen mit entschlüsselten Zahlengruppen in der Hand.
    »Neue Schwierigkeiten, Erhabener«, sagte er stockend. »Nachricht von Feltif. Die Kolonisten
weigern sich, ihre Farmen zu verlassen. Sie begründen ihre Befehlsverweigerung mit der Tatsache,
daß sie der zivilrechtlichen Gesetzgebung des Kolonisationsamts unterstehen, nicht aber einem
Flottenadmiral. Weiterhin teilt Feltif mit, daß unsere Siedler Vorsorge getroffen haben, um im
Falle eines Angriffs die zahlenmäßig schwach besetzten Geschützstände zu verstärken.«
    Ich schloß die Augen und holte tief Luft. Das hatte ich kommen sehen. Diese Arkoniden stammten
vom Planeten Zakreb V.
    »Sie weigern sich, die unterseeische Druckkuppel aufzusuchen?« fragte Tarts fassungslos.
    »Jawohl. Sie haben eine tiefe Abscheu vor dem Wasser und den ungenügenden
Platzverhältnissen.«
    Ich griff nach dem entzifferten Funkspruch. Der Wortlaut war klar. Ich hatte bei der
Befehlserteilung übersehen, daß die Siedler von einer trockenen Welt stammten. Psychologisch
betrachtet, war es falsch gewesen, ihnen die Unterseekuppel als Fluchtort zuzuweisen.
    »Willst du das dulden?«
    Ich musterte Tarts mit gebotener Kühle. Diese Entscheidung mußte er schon mir überlassen.
    »Soll ich die Zakreber gewaltsam unter den Meeresspiegel treiben? Wenn ja – womit sollte
ich es tun? Mit den Männern unserer Schiffsbesatzungen oder durch die dreihundert Soldaten in den
Bodenstellungen?«
    Der Kommandant preßte die Lippen zusammen. Zorn schimmerte in seinen Augen. Für Tarts war
diese Weigerung Hochverrat. Er bedachte dabei unseren akuten Personalmangel nicht.
    Die alte TOSOMA benötigte infolge einer noch mangelhaften

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