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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Arkon antwortet nicht. Ende der Durchsage, wir wiederholen in drei Minuten, wir
wiederholen in drei Minuten.«
    Jedermann hörte die Nachricht. Ich stand da, als hätte man mich mit flüssiger Luft übergossen.
Tarts' Gesicht glich dem eines steinernen Standbilds.
    »Angreifen, sofort, egal was kommt«, hörte ich mich sagen.

14.
    Wir hatten eine Kurztransition riskiert, doch als wir aus dem Hyperraum aufgetaucht
waren, hatten wir uns mitten in einem Pulk von etwa hundertfünfzig feindlichen Großkampfschiffen
befunden.
    Keines davon erreichte die Größe der TOSOMA, und nur zwei waren erkannt worden, die dem
Schlachtkreuzer PAITO unter Umständen die Stirn bieten konnten.
    Trotzdem war unser Kampf vom ersten Augenblick an zum Scheitern verdammt gewesen. Wir waren
nicht mehr zu uns gekommen. Nach den ersten Durchschlagstreffern hatten die Schutzschirme der
PAITO nachgegeben. Es gehörte zu den konstruktiven Eigenarten der Schlachtkreuzertypen, daß sie
zwar sehr schnell und auch stark bewaffnet waren, aber diese platzbeanspruchenden Einrichtungen
gingen auf Kosten der Defensivschirme. Das vorgeschriebene Rüstgewicht bei einem Gravo Arkonwert
konnte nicht überschritten werden, und wenn die Kugelzellen einmal mit allen möglichen Geräten
und Maschinen vollgestopft waren, dann ging einfach nichts mehr hinein. Das hatte jetzt bittere
Konsequenzen.
    Die stolze PAITO unter Kapitän Inkar war im Feuerhagel von zirka sechzig feindlichen Schiffen
zum Wrack geworden.
    Das Unheil war nahe der Mondbahn geschehen. Ich stand über der derzeitigen Nachthalbkugel
unserer Kolonialwelt. Der fast ultrablaue Energieball wölbte sich in all seiner Mächtigkeit über
dem dunklen Planetenhorizont auf und ließ es unvermittelt Tag werden.
    In unseren Schutzschirmen tobten ungeheuerliche Gewalten. Ich hoffte, daß Inkar sich aus der
Gefahrenzone zurückziehen und irgendwo notlanden konnte.
    Die Roboter des Gegners lernten schnell.
    Die TOSOMA, die eben noch im Kreuzfeuer von etwa achtzig Einheiten gelegen hatte, wurde
plötzlich freigegeben. Sie zogen sich fluchtartig zurück, um aus einer Entfernung von etwa drei
Millionen Kilometern das Wirkungsfeuer erneut zu eröffnen.
    Meine Ausweichmanöver waren tollkühn. Ich hatte die Automatik stillgelegt, um das schwere
Schiff durch willkürliche Handschaltungen aus den Kreuzbahnen zu reißen.
    Es war sinnlos. Schon fünf Minuten nach der ersten Feindberührung hatten drei Thermoschüsse
unsere überlasteten Schutzschirme durchschlagen. Im Energieraum vier war ein Brand ausgebrochen.
Sechs der fünfzehn noch verwendungsfähigen Triebwerke waren ausgefallen. Die Panzerung der TOSOMA
hatte von da an fast schutzlos alles auffangen müssen, was man uns von drüben schickte.
    Jetzt standen wir dicht vor dem Ende. Unsere Manöver waren schwerfällig und leicht berechenbar
geworden. Unseren Fahrtüberschuß hatten wir verloren.
    Der Gegner hatte seine Fahrt beibehalten. Wir besaßen keinen besonderen Vorteil mehr. Die
Atomorkane aus den Geschützkuppeln der TOSOMA hatten laut P-Meldung vierunddreißig Fremdobjekte
vernichtet. Es waren aber immer noch genug da, um uns den Garaus machen zu können.
    Nun stürzte die schwer angeschossene und in vier großen Abteilungen lichterloh brennende
TOSOMA der Oberfläche des Planeten entgegen. Kurz vor der Schnelltransition hatte ich den Befehl
erteilt, die normalen Raumanzüge gegen arkonidische Einsatzkombinationen zu vertauschen. Mit
ihnen war man flugfähig, und ein schwaches Abwehrfeld konnte auch errichtet werden.
    Diese Individualschirme waren nun dringend erforderlich.
    Die automatischen Feuerlöschanlagen des Flaggschiffs schrillten schon nicht mehr. Dafür waren
die zahllosen Sicherheitsschleusen längst geschlossen worden. Die einzelnen Abteilungen –
und es waren Hunderte – waren hermetisch abgeriegelt.
    Die Brandbekämpfung geschah nunmehr durch den Entzug der künstlichen Schiffsatmosphäre. Ohne
Sauerstoff kein molekularer Verbrennungsprozeß. Als ich diese Befehle erteilt hatte, waren die
Pumpsysteme bereits ausgefallen. Die Positronik gab Alarm, aber das nützte nicht mehr viel.
    In den Maschinen- und Energieräumen brannte es weiter. Wenn die hochempfindlichen
Katalysetreibstoffe erfaßt wurden, würde der Feind eine heftige Explosion erleben. Vorläufig
hielten aber die Spezialtanks, die Temperaturen bis zu fünfzigtausend Grad absorbieren
konnten.
    Sechzig Prozent der Visifonverbindungen waren ebenfalls

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