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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Aufgabe
mit nur einem einzigen Begleiter zu meistern, wenn sie überhaupt zu meistern war. Er hatte
Leutnant Tompetch gefragt, ob er ihn begleiten wolle, und Tompetch hatte mit fröhlichem Grinsen
zugesagt, als hätte er keine Ahnung davon, daß er sich damit zu einem Himmelfahrtsunternehmen
verpflichtete.
    Bull hatte um Mitternacht begonnen, die Space-Jet startbereit zu machen. Unter normalen
Umständen waren keine Vorbereitungen erforderlich. Der Pilot des Raumboots bat um Starterlaubnis,
glitt bis zur Hangarschleuse, wartete, bis die Schotts sich öffneten, und flog hinaus. Aber hier
lag der Fall anders. Zusätzliche Geräte waren erforderlich, die die Position der Space-Jet
relativ zur DRUSUS bis auf den halben Kilometer genau ermitteln konnten, eine zeitsparende
elektronische Schaltung war einzubauen, die die Schaltzeiten der einzelnen Regelelemente von
einigen Mikrosekunden bis auf wenige Nanosekunden drückte, denn von der Dauer der Schaltzeiten
hing unter Umständen das Leben der beiden Männer ab. Schließlich mußte eine Schablone angefertigt
werden, die das enthielt, was der Roboter Homunk auf Wanderer vor zweiundsechzig Jahren Perry
Rhodans ›Individualschwingungen‹ genannt hatte. Sie war in der Lage, diese Schwingungen einem
Telepathieverstärker mitzuteilen, so daß der über Wanderer liegende Schutzschirm sich öffnete,
wenn die Space-Jet zur Landung ansetzte. Reginald Bull hatte zunächst geglaubt, er werde diese
Vorbereitungen in drei, höchstens vier Stunden treffen können, aber mittlerweile war es halb
sieben Uhr vormittags, und Mike Tompetch hatte noch nicht einmal die Schablone anfertigen können,
die von allen Dingen das wichtigste war.
    Die Mathematiker hatten errechnet, daß die Sichtbarkeitsphase des Oberflächenteils von
Wanderer um 08.57.34 beginnen werde. Wie lange sie andauerte, wußte man nicht genau. Man hoffte,
daß die Zeitdauer groß genug sein würde, um der Space-Jet eine Landung zu ermöglichen.
    Kurz nach sieben brachte Tompetch die Schablone. Sie wurde in den Telepathieverstärker
eingepaßt. Das nahm eine halbe Stunde in Anspruch. Bull ließ sich keine Zeit mehr dazu, einen
Test durchzuführen. Die Schablone mußte in Ordnung sein, sonst würde die Space-Jet mitsamt
den beiden Insassen beim Aufprall auf Wanderers Schutzschirm verglühen.
    Um sieben Uhr fünfundvierzig stand die Space-Jet startbereit. Bull meldete dies dem
Kommandostand und erhielt zusammen mit der Starterlaubnis Rhodans letzte Ermahnung.
    »Paß auf, Bully! Du weißt, daß es auf Zentimeterarbeit ankommt. Wenn ihr nicht genau an der
richtigen Stelle steht, werdet ihr das Oberflächenstück nicht einmal sehen, geschweige denn
darauf landen können. Und selbst wenn ihr richtig steht – du weißt, daß du nur ein paar
Sekunden Zeit hast, um den Schutzschirm zu durchdringen und zu landen. Gelingt die Landung, dann
mach dich auf den Weg zum Physiotron. Du hast alle Karten bei dir. Warte nicht auf mich. Wir
versuchen weiter, den Fiktivtransmitter bereit zu machen. Gelingt uns das nicht im Lauf der
nächsten fünfzehn Stunden, kommen wir auf demselben Wege nach. Auf jeden Fall melden wir uns,
sobald wir Wanderer erreicht haben. Alles klar?«
    »Vollständig«, antwortete Reginald Bull.
    »Dann mach deine Sache gut, alter Junge.«
    »Danke, Perry, und – sieh zu, daß du nachkommst.«
    »In Ordnung.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Um sieben Uhr fünfzig begann die Space-Jet J-203 auf das
innere Schott der Hangarschleuse zuzugleiten. Die Schleusenpassage wurde innerhalb weniger
Augenblicke bewältigt. Um sieben Uhr vierundfünfzig löste sich das kleine diskusförmige Raumboot
vom gewaltigen Leib der DRUSUS und glitt mit mäßiger Fahrt in den Raum hinaus.
    Das Wagnis hatte begonnen. Niemand wußte, wie es enden würde. Die Frist betrug noch
einhundertundsechsunddreißig Stunden.
    Die Space-Jet J-203 schwebte unbeweglich im Raum, wobei die Unbeweglichkeit relativ
zur DRUSUS und zu Wanderer zu verstehen war.
    Reginald Bull hatte das kleine Fahrzeug nach den Angaben der Mathematiker ausgerichtet. Aus
Mangel an anderen Bezugssystemen waren die Positionsdaten in SHICS (Ship's Intrinsic Coordinate
System) gegeben, einem Koordinatensystem also, dessen Ursprung das Zentrum der DRUSUS war. Durch
drei Achsen des Schiffes waren die Ebenen definiert, in denen Horizontal- und Vertikalwinkel
gerechnet wurden. Als dritte Koordinate diente die Entfernung vom

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