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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sternkonstellationen weiterhelfen.
    Napoleon hatte entweder von dieser Methode noch nie etwas gehört, oder er besaß spezielle
Vorstellungen von der Durchquerung unbekannter Gebiete.
    Bellinger hatte zwar behauptet, der Green könnte die Richtung riechen, aber bei näherer
Betrachtung von Napoleons verkümmertem Riechorgan schien diese Idee der Wahrheit nicht
nahezukommen.
    Oberst Marcus Everson hatte dreißig Männer ausgesucht, die unter seinem Kommando vor drei
Stunden aufgebrochen waren. Walt Scoobey war die Befehlsgewalt über die MEXIKO übertragen worden.
Unter Berücksichtigung aller Vorsichtsmaßnahmen sollte der Erste Offizier die Reparaturarbeiten
forcieren und bis zu Eversons Rückkehr beenden. Die Expedition führte weitreichende
Sprechfunkgeräte mit, um jederzeit mit dem Raumschiff Verbindung aufnehmen zu können. Alle
Raumfahrer waren bewaffnet und trugen Schutzanzüge.
    Zwei Roboter schleppten Napoleon auf einer speziell für diesen Zweck angefertigten Trage. Das
seltsame Dreigespann bildete die Spitze der Gruppe. Der Oberst hatte darauf geachtet, daß ein
großer Vorrat an Nahrungskonzentraten, Wasserkapseln und Vitamintabletten mitgeführt wurde. Dr.
Morton war eine wandelnde medizinische Station.
    Das Wetter war für hiesige Verhältnisse ausgesprochen ruhig. Es war früh am Morgen, und die
Temperaturen waren noch erträglich.
    Nach Napoleons Angaben würden sie drei Moluktage und -nächte benötigen, um den mysteriösen
Turm zu sehen. Verschiedene Meinungen waren dazu laut geworden. Scoobey hatte vor dem Aufbruch
vermutet, dieses Gebäude würde nur in der Phantasie des alten Greens existieren.
    Everson hatte alle Einwände angehört, ohne sich jedoch von seinem Vorhaben abbringen zu
lassen.
    Sie liefen jetzt auf dem Kamm einer langgestreckten Düne, die das gleiche Aussehen hatte wie
unzählige andere vor ihr. Everson ging mit Weiß, Bellinger und Goldstein hinter den Robotern und
Napoleon. Den Schluß bildeten Sternal, Landi und Dr. Morton.
    »Sir!« Goldstein kam an Eversons Seite. »Je weiter wir uns von der MEXIKO entfernen, desto
besser kann ich geistige Impulse aufnehmen.«
    »Denken Sie daran, daß wir gleichzeitig das Eingeborenendorf weit zurücklassen. Der mentale
Druck der Greens läßt nach.«
    »Seltsam«, murmelte der Mutant nachdenklich. »Erinnern Sie sich, wie mir Murgut in dieser
Beziehung zu schaffen machte? Napoleon hat keinerlei Wirkung auf meine Fähigkeiten.«
    »Hm-hm«, räusperte sich der Oberst. »Vielleicht ist er zu alt und verfügt nicht mehr über die
gleichen Kräfte wie die anderen Greens.«
    Ein Schrei in ihren Helmlautsprechern unterbrach das Gespräch. Sie blieben stehen. Pentsteven,
der Astronom, kam nach vorn gerannt. Kleine Staubwölkchen wirbelten unter seinen Schritten auf.
Das Gesicht des jungen Mannes war blaß, und die Sichtscheibe vermochte diese Blässe nicht zu
verbergen.
    »Unser Greenhorn«, murmelte Weiß verächtlich. »Sicher hat er Sand in den Schuhen.«
    Pentsteven machte vor Everson halt. Sein Atem flog, und die Worte kamen stoßweise über seine
Lippen.
    »Der Peilstrahlempfänger ist weg!« keuchte er.
    Das Gerät diente dazu, den von der MEXIKO emittierten Leitstrahl aufzufangen. Die Impulse
wurden aufgezeichnet und boten eine gute Orientierungsmöglichkeit. Der Astronom war beauftragt
worden, den Apparat zu transportieren.
    »Was?« stieß Everson hervor. »Was reden Sie da?«
    »Er ist verschwunden«, jammerte Pentsteven.
    »Sie meinen, Sie haben ihn verloren!« sagte Everson scharf. »Denken Sie gefälligst
nach, mein Junge. Ihre Nachlässigkeit gefällt mir nicht.«
    Mit unglücklichem Gesicht wandte sich der Astronom an Weiß, doch der Biologe gab ihm keine
Hilfestellung.
    »Ich bin sicher, daß er vor wenigen Minuten noch da war. Ich habe die Aufhängung an meinem
Gürtel ständig kontrolliert. Plötzlich spürte ich, wie das Gewicht des Geräts nachließ. Als ich
hinsah, war es weg.«
    »Wollen Sie uns dazu bringen, an Wunder zu glauben?« erkundigte sich der Kommandant.
»Leichtsinn ist schon schlimm genug, aber wenn man ihn mit Lügen entschuldigen will, dann ist das
eines raumfahrenden Bürgers des Solaren Imperiums unwürdig.«
    »Was ist passiert?« mischte sich Napoleon ein. Man hatte ihm einen Lautsprecher und ein
Mikrophon um den Hals gehängt, damit die Raumfahrer nicht ständig gezwungen waren, ihre Helme zu
öffnen, wenn sie mit dem Green reden wollten.
    Everson gab ihm eine kurze

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