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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hören zu können. Schneller als ihm lieb war, hatte er
Gelegenheit, dessen Position festzustellen.
    Das Tier war direkt hinter ihm.
    Bellinger wußte, daß ihm keine Zeit für ein weiteres Ausweichen blieb. Das Wesen sprang und
schleuderte den Mann nach hinten. Bellingers Arme griffen in die Finsternis und bekamen borstiges
Fell zu packen. Bösartiges Fauchen drang durch den geöffneten Helm. Animalischer Atem schlug ihm
entgegen.
    Bellingers behandschuhte Hände hatten jenen Punkt am Körper des Gegners erreicht, wo er den
Hals vermutete. Mit aller Kraft, die noch in seinem zerschundenen Leib war, drückte er zu. Dann
fühlte er, wie ihm übel wurde. Schwarze Ringe tanzten vor seinen Augen. Etwas lag auf seiner
Brust und drohte ihn zu ersticken.
    Es ist aus, dachte Bellinger. Bewußtlosigkeit nahm ihn auf und hüllte ihn in Vergessen.
    Everson war der erste, der seine Starre überwand. Das unglaubliche Geschehen hatte
ihn in seinen Bann gezogen. Vor aller Augen war Leutnant Bellinger zusammengeschrumpft, bis er
dann, nur noch fünfzehn Zentimeter groß, verschwunden war.
    »Schnell!« befahl der Oberst. »Wühlt den Sand auf! Vorsichtig, damit wir ihn nicht
verletzen.«
    Sie fielen auf ihre Knie und schaufelten den Sand mit den Handschuhen zur Seite. Everson
fühlte etwas Weiches unter seinen Händen. Sanft strich er den Sand davon. Dann hatte er es
freigelegt. Sein Magen rebellierte.
    »Bei allen Planeten«, stöhnte Weiß, der neben ihm hockte. »Eine Ratte.«
    Sie blickten sich an, erkannten das Entsetzen in ihren Gesichtern, den sich ankündigenden
Wahnsinn.
    Everson schleuderte das tote Tier davon.
    »Dort!« rief eine vor Furcht gepeitschte Stimme.
    Sternal half ihm hoch und zeigte in die Wüste.
    In zwanzig Meter Entfernung lag eine bewegungslose Gestalt.
    Es war Leutnant Edward Bellinger.
    In normaler Größe.
    »Das Böse an sich!« kreischte Napoleon.
    Eine Ausbildung in der Raumakademie von Terrania war eine harte Sache. Und das war
gut so. Hier wurden Männer und Frauen auf das Leben im Weltraum vorbereitet. Mit aller
Anschaulichkeit wurde ihnen gezeigt, was sie im Raum erwartete. Nur die Zähesten, Mutigsten und
Intelligentesten bestanden die Prüfungen. Der Mensch mußte lernen, sich von der konventionellen
Denkweise zu lösen, denn die Dinge, die zwischen den Sternen geschahen, stimmten nicht immer mit
den herkömmlichen Anschauungen überein. Nur ein beweglicher Geist, der alles Neue – das
negative und positive – aufnahm, konnte sich bewähren.
    Die Männer, die jetzt durch die Wüste auf Bellinger zurannten, hatten es nur dieser Schulung
zu verdanken, daß sie noch klare, vernünftige Entschlüsse fassen konnten.
    Der Leutnant hatte die Augen geöffnet und versuchte zu grinsen. Sein Anzug war an mehreren
Stellen aufgeschlitzt und zerrissen. Über der Brust hing er in Fetzen und Streifen herunter. Das
dicke Uniformhemd war unbeschädigt geblieben.
    Gemeinsam mit Dr. Morton hob Everson den Verletzten hoch. Bellinger stöhnte leise. Sternal
schleppte einen Reserveanzug herbei.
    »Prellungen und Schürfwunden«, stellte Dr. Morton nach einer kurzen Untersuchung fest.
»Leichter Nervenschock.«
    »Unsinn«, sagte Bellinger empört. »Es geht schon wieder.«
    Sie halfen ihm in den neuen Anzug. Er lehnte es ab, sich neben Napoleon auf der Trage
transportieren zu lassen. Doch als er nach einigen Schritten taumelte, ließ er sich widerstrebend
von den Robotern hinaufheben. Der alte Green schien davon nicht besonders begeistert zu sein,
denn er empfing Bellinger mit mißgünstigen Bemerkungen.
    »So«, sagte Weiß, nachdem sie den Leutnant versorgt hatten. »Was nun?«
    Instinktiv fuhr Everson mit der Hand nach oben, um sich über die Stirn zu wischen. Seine
Fingerspitzen stießen gegen den Helm. Für wenige Augenblicke spürte er ein drängendes Verlangen,
sich in den Arm zu kneifen, um festzustellen, ob vielleicht nicht alles ein Traum war. Sein Mund
war ausgetrocknet, und er hatte Kopfschmerzen.
    »Niemand wird behaupten, daß wir alle einer Halluzination unterlegen sind«, begann er
gedämpft. »Edwards Zustand spricht eine deutliche Sprache. Jeder von uns konnte sehen, daß dieser
Mann sich innerhalb von Sekunden rapide verkleinerte. Auch Bellingers Ausrüstung wurde davon
betroffen. Eine Anordnung von Molekülen kann dicht und auseinandergezogen sein, das
System bleibt stets das gleiche. Vielleicht läßt es sich am besten mit einer Fotografie erklären.
Man

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