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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Erklärung.
    »Die Dämonen der Wüste haben den Apparat entführt«, behauptete der Alte. »Der Mann ist
unschuldig.«
    Everson war nicht geneigt, dem Geschwätz Napoleons Gehör zu schenken.
    »Gehen Sie an Ihren Platz zurück!« befahl er Pentsteven. »Ich hätte gute Lust, Sie
zurückzuschicken.«
    »Jawohl«, murmelte Pentsteven beinahe unhörbar.
    »Es geht weiter!« befahl der Oberst.
    Er glaubte weder Pentsteven noch dem Eingeborenen – so lange nicht, bis die Sache mit
Edward Bellinger passierte.
    Edward Bellinger maß 1,97 Meter und wog 220 Pfund. Er bewegte seinen Körper mit der
Grazie eines Maulwurfs, den ein unglückliches Schicksal auf eine spiegelglatte Eisfläche geführt
hat. In den Sportstunden der Raumakademie hatte Bellinger bei Ringkämpfen und Gewichtheben eine
führende Rolle gespielt, während er beim Judo stets der Unterlegene geblieben war.
    Eine Studie von Bellingers Gesicht war von vornherein zum Scheitern verurteilt, denn er konnte
seine Fettpolster nach Belieben straffen, in Falten legen, hängen lassen und in die Breite
ziehen. Diese außergewöhnliche Fertigkeit hatte Bellinger zu einer wahren Meisterschaft
entwickelt, die zwar viele Nachahmer, niemals aber einen echten Konkurrenten hervorgebracht
hatte.
    Die hochstehende Sonne spiegelte sich in den glattpolierten Rücken der beiden Roboter, und nur
der Blendschutz verhinderte, daß die Männer von den Lichtreflexen gestört wurden. Für Bellinger
kam es einer Beleidigung gleich, als Raumfahrer zu Fuß in der Wüste herumzulaufen.
    Plötzlich, während das Blut in seinen Adern zu gefrieren schien, sah Leutnant Edward
Bellinger, wie alle seine Begleiter ein Stück größer wurden. Sein Atem stockte, und würgende
Angst griff nach ihm.
    Der Prozeß hielt an. Die Roboter, der Green, Everson, Weiß und alle anderen begannen zu
wachsen und sich auszudehnen.
    Bellinger wollte schreien, aber seine Stimme versagte ihm den Dienst. Er glaubte wahnsinnig zu
werden, sein Gehirn war ein hämmerndes Bündel unklarer Gedanken, das sich weigerte, das
Entsetzliche zu akzeptieren.
    Unbewußt wurde ihm klar, daß der Lärm von dem Gebrüll der Raumfahrer herrührte, die ihn jetzt
umringten. Für den Leutnant waren sie zu Monstern geworden, zu Übermenschen und Kolossen. Selbst
die Sandkörner wurden größer.
    Eisiges, lähmendes Entsetzen breitete sich in Bellinger aus. Er hörte sich schluchzen wie ein
Kind. Er wartete darauf, jeden Augenblick dem Wahnsinn zu verfallen, ja, er hoffte es, weil er
seine einzige Rettung darin sah.
    Aber er wurde nicht verrückt. Statt dessen erkannte er, was tatsächlich geschehen war: Die
anderen waren nicht gewachsen.
    Nur er hatte sich verändert.
    Er war zur Größe eines Zwerges zusammengeschrumpft.
    Er fragte sich nicht, wie so etwas passieren konnte. Sein gemartertes Gehirn kannte nur eine
Frage: Wie konnte er schnell seine normale Größe zurückgewinnen? Wenn er wenigstens die anderen
verstanden hätte. Aber ihre Worte klangen wie der Donner eines Gewitters. Ihre Gesichter waren
riesige Fratzen weit über ihm.
    Er war jetzt so klein, daß er befürchten mußte, zertrampelt zu werden.
    Vor ihm, im Sand, erspähte er ein kleines Loch. Eine Höhle. Er rannte darauf zu, zwischen den
Beinen eines der Männer hindurch. Er zwängte sich in die schmale Öffnung. Es wurde dunkel, und er
mußte seine Lampe einschalten, die, wie alles andere, ebenfalls kleiner geworden war.
    Der Schein des Lichtes zeigte ihm sehr schnell, daß ihn seine Flucht in die Arme neuer
Gefahren getrieben hatte.
    Das Erdloch war bewohnt.
    Ein braunbepelztes Ungeheuer fiel ihn an.
    Blitzende Reißzähne tauchten in dem Lichtschein auf, schnellten auf Bellinger zu. Ein böses
Knurren war selbst durch den Helm zu hören. Der Leutnant vergaß seine Waffen. Verzweifelt warf er
sich zur Seite. Das Gebiß des Höhlenbewohners schnappte ins Leere. Trotzdem genügte der Anprall
des Körpers, um Bellinger umzuwerfen. Er fiel mit dem Rücken auf einen spitzen Stein, der für
einen normalen Menschen sicher nur winzig war. Der Schmerz dehnte sich von seinem Rücken bis in
die Nierengegend aus. Aber es blieb ihm keine Zeit, darüber nachzudenken.
    Sein Gegner ging zu einem neuen Angriff über.
    Bellinger rollte sich über den Boden davon. Eine Kralle streifte seinen Arm und riß den Anzug
auf. Der Scheinwerfer fiel zu Boden. Glas splitterte. Es wurde dunkel. Bellinger atmete heftig.
Hastig öffnete er den Helm, um den Feind

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