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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gefühl des Sturzes trieb seinen Magen nach oben. Die
Lampe in seiner herumwirbelnden Hand beschrieb feurige Bahnen und zirkelte helle Kreise in das
schwarze Nichts, durch das er fiel. Jemand stieß einen Schrei aus. Kurz darauf kam der dumpfe
Aufprall eines Körpers.
    Ein dämonisches Gesicht entstand deutlich sichtbar vor Eversons geistigem Auge. Er wich davor
zurück, aber es kam näher. Für einen verzweifelten Moment kam ihm der Gedanke, daß er vielleicht
überhaupt nicht falle, sondern schwerelos dahintreibe. Die harten, schnabelähnlichen Lippen des
Gesichtes teilten sich. Everson schnappte nach Luft. Er wollte kämpfen, aber es gab keinerlei
Bezugspunkte, von denen er ausgehen konnte. Er rollte herum, überschlug sich, taumelte nach
hinten, torkelte nach vorn. Sein Körper vermochte sich nicht auf diesen Zustand einzustellen.
    Und dann sagte eine Stimme aus dieser unergründlichen Finsternis – eine Stimme, aus der
jede Jungenhaftigkeit gewichen war: »Das ist doch alles nur ein Trick. Kämpfen Sie dagegen an,
wir werden es schon schaffen.«
    »Goldstein«, wollte Everson rufen, aber er quälte nur ein heiseres Stöhnen über seine Lippen.
Instinktiv fühlte er, daß sich um ihn herum etwas anbahnte, das entscheidend sein würde.
    Er konnte nicht wissen, daß es der Beginn eines Kampfes war, der mit unsichtbaren Mitteln
ausgefochten wurde und der sich über Stunden erstrecken würde. Samy Goldstein hatte in der langen
Zeit seines Schweigens einen Plan entwickelt.
    Jetzt war er dabei, ihn auszuführen.
    Mit verdrossenem Gesicht beobachtete Scoobey, wie die vier Roboter die
Strahlenkanone durch den Sand zogen. Sicher wären die Maschinen in der Lage gewesen, ihr Tempo zu
beschleunigen, aber die Männer hätten dann nicht mehr folgen können. Der Offizier dachte
schmerzlich daran, daß der Versuch, eines der Beiboote klarzumachen, gescheitert war. Verwundert
sah er Murgut zu, der an der Spitze lief. Die langen Beine des Eingeborenen überwanden mühelos
jede Unebenheit im Boden. Scoobey war sicher, daß der Green eine beträchtliche Geschwindigkeit
erreichen konnte, wenn es darauf ankam. Murgut hatte seine Angst vor der Wüste fast überwunden.
An Bord der MEXIKO hatte er die Waffen der terranischen Raumfahrer kennengelernt. Sie hatten ihn
beeindruckt, und er war überzeugt, daß sie auch ›das Böse an sich‹ besiegen konnten. Scoobey
holte tief Luft. Ein Ortungsgerät empfing ständig den Ruf von Landis Funkgerät. Obwohl sie die
Position des Funkers bereits errechnet hatten, blieben sie mit ihm in Verbindung. Es bestand die
Möglichkeit, daß Landi flüchten mußte.
    Murgut verlangsamte sein Tempo und wartete, bis Scoobey neben ihm war. Der Green hatte sich
die geschenkte Lampe mit einer Schnur um den Hals gebunden. Er hatte den Raumfahrern erzählt, daß
er sie für angemessene Bezahlung unter seinen Artgenossen ausleihen wollte.
    »Ich habe Kopfschmerzen«, beklagte er sich bei Scoobey. »Sie werden ständig stärker.«
    »Das tut mir leid«, bedauerte der Offizier. »Bei dieser Hitze ist es ja nicht ungewöhnlich.
Der Doktor soll dir etwas geben.«
    Murgut preßte beide Hände gegen die Schläfen. Seine dunklen Augen waren angstvoll geweitet.
Scoobey winkte Dr. Lewellyn herbei. Bevor der Arzt sie ganz erreicht hatte, begann der Green zu
stöhnen. Sein Kürbiskopf schwankte hin und her.
    »Schnell, Doc!« rief Scoobey, obwohl er wußte, daß es schwierig war, bei fremden Wesen eine
Diagnose zu stellen oder gar zu helfen. Ein Medikament, das einem Menschen helfen konnte, mußte
noch lange nicht bei einem Extraterrestrier wirken.
    »Die Angst ist größer als seine Schmerzen«, sagte Lewellyn.
    Murgut, der die gleiche Sprechanlage trug, wie man sie für Napoleon hergestellt hatte,
klammerte sich mit einer Hand an den Arzt, mit der anderen rieb er über seine Stirn.
    »Es ist ein Dämon, Doktor«, krächzte er ängstlich.
    »Unsinn«, widersprach Lewellyn. »Wir sind seit Stunden unterwegs, ohne eines jener sagenhaften
Wüstengespenster erblickt zu haben. Es gibt sie nicht.«
    Unerwartet sank der Eingeborene in den Sand. Scoobey warf dem Mediziner einen unbehaglichen
Blick zu. Lewellyn versuchte ihn hochzuziehen. Der Green zitterte am ganzen Körper.
    »Lassen Sie mich!« schrie er. »Das Böse an sich wird mich umbringen!«
    Verzweifelt riß er sich los. Er preßte sich flach auf den Boden, als gewähre dieser ihm Schutz
und Hilfe. Seine Stimme war von panischem

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