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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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noch jemand lebte. Aber fast alle Mutanten waren
auf Befehl Rhodans unterwegs, um auf verschiedenen Welten nach Agenten des Robotregenten Ausschau
zu halten. Bis man einen von ihnen herbeordert hatte, würde sich das Schicksal von Gray Beast
vollzogen haben.
    Das Gewicht der Anzüge erdrückte sie fast, aber es war die einzige Hilfe gegen den
tosenden Sturm, der sie davonzublasen drohte. Die Anzüge waren mit Antigravgeneratoren
ausgerüstet, die Träger und Anzug ihr Gewicht bis zu einem gewissen Maß zu verringern erlaubten.
Reginald Bull hatte den Generator nur für eine winzige Sekunde angeschaltet, als er von dem Anzug
erdrückt zu werden glaubte. Der Sturm hatte ihn aufgenommen und fünfzig Meter weit
davongetrieben. Eine Viertelstunde lang hatte Bull bewußtlos gelegen, und eine weitere halbe
Stunde hatte er gebraucht, um in der fast undurchdringlichen Finsternis zu seinen Begleitern
zurückzufinden.
    Perry Rhodan kroch an der Spitze der kleinen Gruppe. Mitten am Tag riefen die dichten
Qualmwolken eine so vollkommene Dunkelheit hervor, daß Rhodan kaum einen Schritt weit voraus
sehen konnte. Mühsam orientierte er sich an jeder Kleinigkeit, die ihm von früheren Tagen her in
Erinnerung geblieben war, aber je weiter sie sich vom Stützpunkt entfernten, desto mehr schwanden
diese Erinnerungen, und schließlich blieb Rhodan nichts mehr anderes übrig, als dafür zu sorgen,
daß sie sich strikt geradeaus und nicht etwa in einer Kurve oder gar einem Kreis bewegten.
    Vielleicht hätten sie das Ziel trotzdem verfehlt, aber als sie etwa die Hälfte des Weges
zurückgelegt hatten, geschah etwas, womit Perry Rhodan nicht gerechnet hatte: Sie trafen auf eine
Art Fahrweg, der die Siedlerstadt Greenwich mit dem Raumhafen des Stützpunkts verband. Der Weg
schnitt die Richtung, in der Rhodan und seine Leidensgenossen sich bewegten, nahezu rechtwinklig.
Das bewies, daß sie trotz aller Vorsicht ganz gehörig vom Kurs abgekommen waren, und warf die
Schwierigkeit auf, ob sie den Weg nach rechts oder links einschlagen sollten. Perry Rhodan
entschied sich für rechts.
    Mittlerweile war die Finsternis einem gelblichroten Halbdunkel gewichen. Der Kernbrand
arbeitete sich von Westen her mit zunehmender Geschwindigkeit heran. Von dem Glutball der
Raketenexplosion, die der Brand ausgelöst hatte, war längst nichts mehr zu sehen. Aber die gelbe
Feuerwand begann nun durch den Qualm hindurchzuscheinen und zeichnete den westlichen Horizont als
einen haardünnen Strich drohender, tödlicher Glut.
    Sie hatten keine Zeit mehr zu verlieren. Das Feuer bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von
etwa fünf Kilometern pro Stunde und wahrscheinlich gleichmäßig nach allen Seiten. Das hieß: Es
würde Greenwich in kurzer Zeit, wahrscheinlich spätestens in zwei Stunden, erreicht haben.
    Die Meßgeräte besagten, daß die Radioaktivität auf ein Maß angestiegen war, das einen
Ungeschützten binnen kürzester Zeit getötet hätte. Die Außentemperatur betrug im Augenblick
siebzig Grad Celsius, und der Sturm hatte eine Stärke erreicht, die sich mit denen auf übliche
Windverhältnisse ausgelegten Meßgeräten nicht mehr erfassen ließ.
    Kriechend, mit den dicken Handschuhen sich am Boden festkrallend, drangen Perry Rhodan und
seine Gefährten in die Siedlerstadt ein oder in das, was früher einmal die Siedlerstadt gewesen
war.
    Die Häuser standen nicht mehr. Der Sturm hatte sie umgeworfen und mit sich gerissen.
Zerbrochene Fundamente, an deren Kanten der Wind sich brach, kennzeichneten die Stellen, an denen
früher die kleinen Fertigbauten der Siedler gestanden hatten. Die Straße war bedeckt mit
Glassitscherben.
    Perry Rhodan hielt an und wandte sich vorsichtig um. Er wagte es nicht, den Kopf höher als
eine Handspanne vom Boden zu heben.
    »Wenn es noch Fahrzeuge gibt«, stieß Rhodan hervor, »dann dort, wo das Rathaus gestanden hat
oder am nördlichen Ortsausgang, längs des Flusses. Wir teilen uns also. Bully, du bleibst bei
mir. Lloyd, Sie kriechen mit Atlan zum Fluß. Achtet darauf, daß ihr die Richtung nicht
verliert.«
    Lloyd und der Arkonide, die am Schluß der Reihe krochen, waren in der Dämmerung kaum zu sehen.
Sie gaben eine kurze Bestätigung und verschwanden gleich darauf in der Finsternis. Perry Rhodan
und Reginald Bull machten sich auf den Weg zur ehemaligen Stadtmitte, wo die Siedler einst aus
den Einzelteilen zweier Häuser ein großes gebaut und es ›Rathaus‹ genannt hatten.
    Der

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