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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geheimnisvollen Quellen nährte sich unter der Besatzung das Gerücht, daß
mit Gray Beast weitaus mehr verlorengegangen sei als nur ein Stützpunkt. Der Befehl zum Angriff
auf das nächststehende arkonidische Schiff wurde als Beweis dafür empfunden, daß das Gerücht die
Wahrheit traf.
    Die Robotkommandanten der Arkonschiffe ließen sich nicht anmerken, ob sie das terranische
Schiff bereits ausgemacht hatten. Sie blieben auf ihren Wartepositionen und schienen nichts
weiter im Sinn zu haben, als das Ende des brennenden Planeten abzuwarten.
    Die Ruhe täuschte jedoch. Als die DRUSUS sich mit hoher Fahrt dem nächststehenden Schiff bis
auf zweitausend Kilometer genähert hatte, begannen ihre Schutzschirme unter dem Abwehrfeuer der
arkonidischen Schiffe aufzuglühen. Als lodernder Ball konzentrierter Energie schoß sie auf den
Gegner zu, schüttelte das Feuer aus zwanzig feindlichen Schiffsgeschützen von sich ab und feuerte
selbst erst, als der Abstand zum gegnerischen Schiff den Mindestwert erreicht hatte.
    Der Arkonide war ein Schiff der mittleren Größenklasse. Er war der DRUSUS hoffnungslos
unterlegen. Seine Schirmfelder machten nutzlose Anstrengungen, die gewaltigen Energien der
Desintegrator- und Thermostrahlschüsse zu absorbieren; nach drei Sekunden brachen sie zusammen.
Das Schiff verschwand im weißglühenden Feuerball einer nuklearen Explosion.
    General Deringhouse fühlte grimmige Befriedigung, als er das arkonidische Schiff explodieren
sah. Kühl und überlegt, wie bei einem taktischen Lehrgang, ließ er die DRUSUS etwa zehntausend
Kilometer weit über das Ziel hinausschießen und fortwährend beschleunigen, so daß sie
anschließend transitieren und aus dem Aktionsbereich der Arkonidenflotte verschwinden konnte.
    Aber die Befriedigung hielt nicht an. Was war ein Schiff gegen Perry Rhodan? Zudem war
es ein Robotschiff gewesen. Conrad Deringhouse hatte nicht einmal Grund, stolz auf seinen Erfolg
zu sein. Das Schiff war der DRUSUS weit unterlegen, und daß er es mitten aus einem starken
Flottenverband herausgefischt hatte, war, wenn man es richtig betrachtete, eher eine taktische
Dummheit, denn eine bewundernswerte Leistung.
    Deringhouse zwang sich zur Ruhe. Es kostete ihn Mühe einzusehen, daß dies keine Situation war,
die man rein gefühlsmäßig betrachten konnte. Gewiß: Perry Rhodan war vermutlich tot, und über den
Tod eines Freundes empfand jedermann Trauer. Aber hier ging es nicht um Perry Rhodan oder Conrad
Deringhouses Trauer: es ging um die Sicherheit der Erde. Neue Anweisungen mußten getroffen
werden. An einen Angriff auf Arkon war im Augenblick nicht mehr zu denken. Viel eher an einen
massierten Angriff auf die arkonidische Flotte, die Gray Beast belagerte.
    Wozu? Um Vergeltung zu üben? Konnte einem von denen, die auf Gray Beast ums Leben gekommen
waren, durch die Vergeltung geholfen werden?
    Nein.
    Deringhouse verwarf auch diesen Plan. Und mitten im Nachdenken hinein wurde ihm bewußt, was er
bisher übersehen hatte: Er alleine war von nun an für die Terranische Flotte verantwortlich. Es
gab niemand mehr, den er um Rat fragen konnte, und niemand, der aus angeborener Genialität in der
Lage gewesen wäre, die Fehler wieder auszubügeln, die er, Deringhouse, unter Umständen
machte.
    Er war auf sich allein gestellt. Wenigstens so lange, bis man auf der Erde die Dinge neu
geregelt hatte.
    Es gab nur eines, was er vorläufig tun konnte: In sicherer Entfernung von Gray Beast darauf
warten, ob nicht wenigstens einer den heimtückischen Angriff überlebt hatte und darauf hoffte,
daß man ihn abholte, bevor der Planet zu einer glühenden Plasmawolke wurde. Besaß er einen
Mikrokom oder gar ein größeres Hyperfunkgerät, dann würde er Notzeichen geben.
    Fünf Lichtstunden von Gray Beast entfernt ging die DRUSUS in Wartestellung. Das Gerücht, daß
ein wichtiger Mann auf dem Planeten zurückgeblieben war, womöglich gar Perry Rhodan selbst,
verdichtete sich fast zur Gewißheit.
    Conrad Deringhouse sah die Stunden ungeduldig verstreichen. Nichts rührte sich. Gray Beast
schwieg.
    Deringhouse wußte, daß er nicht länger als drei Tage zu warten brauchte. Hatte sich bis dahin
niemand gemeldet, war niemand mehr am Leben. Länger als drei Tage würde das Kernfeuer nicht
brauchen, um das Werk der Vernichtung zu vollenden.
    Deringhouse verwünschte den Umstand, daß ihm kein Telepath zur Verfügung stand. Ein Mutant
hätte sofort herausgefunden, ob auf Gray Beast

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