Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
daran, daß es seine Aufgabe war,
einen Gefangenen zum Kommandostand zu bringen, und nicht, auf Olthaur und den anderen Posten
aufzupassen. Er riß sich also zusammen und wollte weitergehen.
    Das war der Augenblick, auf den Atlan gewartet hatte. Vor ihm trat der junge
Offizier ahnungslos auf das langsamste Laufband. Der Posten hinter ihm war noch von der Gangecke
verborgen, und im Seitengang erhob sich, wie verabredet, Perry Rhodans protestierender Lärm.
    In der Gangwand, so nahe, daß Atlan nur die Hand auszustrecken brauchte, um es zu berühren,
lag das kreisrunde Druckschott des Preßluftausstiegs. Als Perry Rhodans laute Stimme hörbar
wurde, glitt Atlan zur Seite. Mit geübtem Griff brauchte er nicht mehr als eine Sekunde, um das
Druckschott zu entriegeln und es zu öffnen. Der Preßluftschacht war als Notausstieg gedacht, und
Notausstiege hatten einfach zu bedienende Verschlüsse.
    Als er das Schott aufriß, zischte es laut. Der junge Offizier, auf dem Laufband schon ein paar
Meter weit entfernt, wurde darauf aufmerksam, daß hinter ihm etwas nicht stimmte. Er sah sich um
und entdeckte den Arkoniden, wie er sich bückte und mit aller Hast in den Schacht
hineinkletterte. Eine Sekunde lang war er stumm vor Schreck, und diese Sekunde genügte Atlan, um
im Schacht zu verschwinden und das Schott hinter sich zu schließen.
    Grelles Licht war drinnen im Schacht aufgeflammt. Schimmernd und glattwandig lag die lange
Röhre vor dem Arkoniden. Von draußen war kein Laut mehr zu hören. Das Schott war druck- und
schalldicht. Und vor allen Dingen: Es ließ sich nicht öffnen, solange sich jemand der Anlage
bediente.
    Atlan kauerte sich auf den runden Boden der Röhre. Es war mehr als zehntausend Jahre her,
seitdem er sich zum letztenmal auf diese wenig angenehme Weise aus dem Innern eines Schiffes
entfernt hatte. Eine Sekunde lang befiel ihn drückend die Erinnerung an Tarts, den alten
Haudegen, und die Art, wie er ihn, den Erhabenen, damals, als Atlantis unterging, durch den
Preßluftschacht aus der angeschlagenen TOSOMA entfernt hatte. Eine Sekunde nur, dann schlug er
mit der geballten Faust auf den roten Leuchtknopf links in der Schachtwand. Vorne in der Röhre
wurde es laut. Gewaltige Pumpen sogen die Luft ab und erzielten ein Druckgefälle längs der
Röhrenachse. Vom Schott her begann es zu zischen. Preßluft strömte ein und erhöhte den Druck am
inneren Röhrenende. Heulender Sturm tobte um den Arkoniden herum, die Haare wirbelten ihm wild um
den Kopf. Das Blut schoß ihm zu Kopf, als er hart beschleunigt wurde, und wich wieder zurück, als
er am anderen Ende der Röhre auf das Luftkissen prallte, das die mitgerissene Preßluft
mittlerweile dort aufgeschichtet hatte.
    Das Schott der Ausstiegsschleuse lag vor ihm. Benommen richtete er sich auf und betätigte den
Öffnungsmechanismus.
    Jetzt kam der entscheidende Augenblick. In dieser Schleuse mündeten, aus allen möglichen
Richtungen kommend, mindestens noch fünf andere Preßluftschächte. Wenn der junge Offizier rasch
genug gewesen war, dann hatte er das Schiff alarmiert und Anweisung gegeben, die Schleuse so
rasch wie möglich zu besetzen. Unter diesen Umständen würden hinter dem Schott bereits ein paar
grimmige Ekhoniden stehen und Atlan mit vorgehaltenen Waffen in Empfang nehmen.
    Das war nicht alles: Wenn es in der Schleuse keine Raumanzüge gab, dann konnte er, auch ohne
vorgehaltene Waffen, ebensogut wieder umkehren und Perry Rhodan melden, daß sein Vorhaben
fehlgeschlagen war. Zu seinem Plan brauchte er einen Raumanzug.
    Ungeduldig und voller Erregung sah er das Schott zur Seite gleiten. Der Schleusenraum war hell
erleuchtet und leer. Aber an den Wänden hingen wenigstens zwölf Raumanzüge und andere
Ausrüstungsgegenstände.
    So schnell er konnte, streifte Atlan einen der Anzüge über. Das Innenschott der Schleuse hatte
sich selbsttätig wieder geschlossen. Atlan öffnete das äußere und atmete auf. Solange das
Außenschott geöffnet war, würde niemand von der Schiffseite her die Schleuse betreten können. Er
war also in Sicherheit. Niemand konnte sein Vorhaben mehr vereiteln.
    Er überprüfte das kleine Rückstoßaggregat des Raumanzugs. Es funktionierte einwandfrei. Aus
der Menge der Ausrüstungsgegenstände, die an den Wänden hingen, nahm er ein Plastikseil, dessen
Länge er auf dreihundert Meter schätzte, und hakte es in den Gürtel seines Anzugs. Das andere
Ende befestigte er in der dafür

Weitere Kostenlose Bücher