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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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andere die Wendung ebenso gut beherrschte wie er selbst. Als er den Kopf wieder
wandte, entdeckte er, daß die Tür sich um einen winzigen Spalt geöffnet hatte. In halber Höhe des
Spalts steckte ein Stück glänzende Papierfolie. Mit zwei schnellen Schritten war Zachan bei der
Tür. Er riß die Folie heraus, sah durch den Spalt hindurch die hochgewachsene Gestalt des
Terraners, der wie ein Arkonide aussah, und hörte ihn flüstern: »Mach schnell! Und laß die
anderen drei nichts merken.«
    Zachan stutzte. Die anderen drei. Hier draußen waren nur zwei. Er zerbrach sich eine
Weile den Kopf und kam darauf, daß der Terraner, der wie ein Arkonide aussah, die anderen
Gefangenen gemeint haben mußte.
    Inzwischen hatte sich die Tür wieder geschlossen. Zachan stand davor mit dem Zettel in der
Hand. Der zweite Posten war aufmerksam geworden. Selbst Olthaur beugte sich auf seinem bequemen
Sessel etwas nach vorne, um zu sehen, was da vor sich ging.
    Zachan öffnete den Zettel und sah, daß er mit vier Reihen Schriftzeichen beschrieben war. Die
Zeichen waren arkonidisch, und da sich die ekhonidische Schrift der gleichen Symbole bediente,
konnte Zachan sie mühelos lesen.
    »Habe dem Kommandanten eine wichtige Mitteilung zu machen. Muß unter vier Augen mit ihm
sprechen. Streng geheim. Die Terraner dürfen nichts davon merken. Talan-Nuur.«
    Der zweite Posten sah Zachan über die Schulter.
    »Mach sofort Meldung!« zischte er. »Die Sache scheint wichtig.«
    Zachan war weniger vertrauensselig. Es konnte auch ein Trick sein.
    Er zeigte Olthaur den Zettel. Olthaur studierte ihn mißtrauisch.
    »Ich mache lieber doch eine Meldung«, erklärte Zachan plötzlich.
    »Das wird das beste sein«, stimmte Olthaur zu.
    Ein paar Meter weiter im Gang gab es eine Interkom-Sprechzelle. Während Olthaur auf seinem
Sessel sitzen blieb und der zweite Posten, sichtlich nervös, seinen Gang wieder aufnahm, sprach
Zachan mit dem Kommandostand. Er dämpfte seine Stimme, so daß in den Kabinen der Gefangenen
nichts gehört werden konnte. Zachan war überrascht, daß man seine Meldung im Kommandostand so
wichtig nahm, daß man ihn mit Kommandant Chollar selbst verband. Chollar hörte sich an, was
Zachan zu sagen hatte. Dann versprach er, er werde ihm einen Offizier schicken, der Talan-Nuur
abholen und nach vorne bringen sollte.
    Zachan war mit seinem Erfolg zufrieden.
    Der Offizier erschien nach wenigen Minuten. Er war ein junger Mann, jünger als Zachan, und
unbewaffnet.
    »Holen Sie Talan-Nuur heraus!« befahl er. »Er soll mit zum Kommandostand kommen. Sie werden
mich begleiten. Ich habe keine Waffe.«
    Wie unvorsichtig, dachte Zachan. Ich werde auf ihn aufpassen müssen. Dann
öffnete er die Tür zu den Kabinen der Gefangenen und rief: »Der Kommandant wünscht Talan-Nuur zu
sprechen!«
    Keiner der Fremden war im vordersten Raum. Auf Zachans Ruf erschienen sie jedoch bis auf den
Kranken unter der Verbindungstür zum Nebenzimmer. Zachan wiederholte seine Aufforderung. Dabei
beobachtete er die Gefangenen scharf, konnte jedoch nichts Verdächtiges feststellen. Er war jetzt
tatsächlich überzeugt, daß Talan-Nuur etwas Wichtiges auszusagen hatte.
    Der Offizier hatte inzwischen Olthaur und den anderen Posten angewiesen, während Zachans
Abwesenheit besonders wachsam zu sein. Zachan werde, so erklärte er, in Kürze zurückkommen.
    Dann machten sie sich auf den Weg zum Kommandostand. Der Offizier ging voran, Talan-Nuur hielt
die Mitte, Zachan machte den Abschluß.
    Die Kabinen der Gefangenen lagen in einem Seitengang. Der Seitengang mündete nach wenigen
Metern auf einen mit Laufbändern ausgelegten Hauptkorridor.
    Es war an dieser Einmündung, wo das Durcheinander begann – so plötzlich, daß Zachan viel
zu lange nicht verstand, was eigentlich geschehen war.
    Der Offizier verschwand um die Ecke, Talan-Nuur folgte ihm. Zachan gab sich Mühe, dicht
aufzurücken, um den Gefangenen keine Sekunde aus den Augen zu verlieren. Im selben Augenblick
jedoch, in dem er die Ecke umrunden wollte, erhob sich hinter ihm im Gang heftiger Lärm. Zachan
blieb stehen und sah sich verwundert um. Die Tür zu den Kabinen der Gefangenen hatte sich
geöffnet. Der größte der Terraner stand heftig gestikulierend unter der Öffnung. Olthaur und der
zweite Wachtposten hatten sich vor ihm aufgebaut und die Waffen auf ihn gerichtet. Den Terraner
schien das wenig zu beeindrucken.
    Zachan wußte nicht, was da vor sich ging. Er erinnerte sich

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