Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Verstanden?«
    »Jawohl, Sir.«
    Mit ungewohnter Hast schritt der Captain zur Tür, ging hinaus und ließ Rayleigh nachdenklich
allein zurück.
    Marcel Rous selbst war sich bislang keineswegs im klaren darüber, was die seltsamen
Morsezeichen bedeuteten – außer, daß sich jemand in Gefahr befand. Jemand, der das
terranische Morsealphabet kannte und demnach mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst ein Terraner
war. Woher die Zeichen gekommen waren, darüber würde man sich in Kürze Klarheit verschaffen
können. Es gab auf Hades eine Reihe solcher Meßstände, wie Sergeant Rayleigh im Augenblick einen
bediente. Hades war ein vorgeschobener Stützpunkt tief im feindlichen Machtbereich und daher mit
allen denkbaren Mitteln der Sicherung ausgestattet. Es bedurfte nur der Anzeige eines weiteren
G-Messers, der ein paar hundert Meter von Rayleighs Gerät entfernt stand, um den Ausgangspunkt
der SOS-Sendung zu ermitteln.
    Marcel Rous kehrte auf dem raschesten Weg zu seinem Arbeitsraum zurück, verkündete über
Interkom die Alarmbereitschaft des Stützpunkts und schickte ein paar Positroniker aus, um die
automatisch gemachten Aufzeichnungen aller G-Messer einzusammeln. In der Zwischenzeit entwarf er
ein Grundprogramm für die kleine positronische Rechenmaschine, die zur Ausrüstung des
Stützpunktes gehörte, so daß er, wenn er die Werte der anderen Geräte erhielt, diese nur an den
Leerstellen des Programms einzusetzen brauchte und mit der Rechnung sofort beginnen konnte.
    Während er das tat, beschäftigte er sich in Gedanken mit dem Unbekannten, der den Notruf
gegeben hatte. Vor einigen Tagen war die letzte Verbindung, die Hades in Form von drei
Versorgungsschiffen mit Terra hatte, auf unbestimmte Zeit unterbrochen worden. Die Unterbrechung
erfolgte aus Sicherheitsgründen. Der Raumsektor in der Umgebung der Überlappungszone wimmelte von
Arkon- und Druuf-Schiffen. Das Risiko, das die drei einzeln operierenden Terraner jedesmal
eingehen mußten, wenn sie sich per Materietransmitter mit Hades in Verbindung setzen wollten, war
groß. Die Hauptmacht der Terranischen Flotte war zum Wega-System abgezogen worden, weil niemand
wußte, wie sich die politischen Verhältnisse auf Terra nach Perry Rhodans Tod gestalten würden.
Die drei Versorgungsschiffe hatten sich also in einen weniger gefährlichen Sektor zurückgezogen
und warteten dort auf neue Befehle.
    Das bedeutete für Marcel Rous: Wenn nicht einer der drei Kommandanten den Anordnungen
zuwidergehandelt hatte, dann konnte sich keiner von ihnen im Druuf-Universum in Not befinden.
Dann mußte die SOS-Sendung von jemand anderem herrühren. Von jemandem, der offenbar aller
üblichen technischen Mittel beraubt war, so daß er sich einer völlig ungewöhnlichen Methode
bedienen mußte, um sich verständlich zu machen.
    Marcel Rous war noch mitten im Grübeln, als die ersten Meßergebnisse einliefen. Ein Korporal
von der positronischen Abteilung brachte einen Stapel Registrierpapier, auf dem fast die gleichen
zackigen Kurven abgebildet waren, wie Sergeant Rayleighs Meßschreiber sie gezeichnet hatte. Die
Intensität war von Mal zu Mal verschieden, und zwar deutlich verschieden. Das befriedigte Rous,
denn nur mit Hilfe von Intensitätsvergleichen konnte der Standort des merkwürdigen Senders
einwandfrei bestimmt werden.
    Rous machte sich an die Arbeit. Er fügte die Meßwerte in sein Grundprogramm ein und ließ die
Rechenmaschine das Programm einmal durchfahren. Das Ergebnis enthielt zwei Winkelkoordinaten, mit
denen Rous im Augenblick nichts anfangen konnte, und eine Entfernung. Die Entfernung betrug eine
Milliarde und dreihundert Millionen Kilometer. Der Wert war so überraschend, daß Rous die
Maschine den Rechenvorgang wiederholen ließ und erst überzeugt war, als sie beim zweitenmal das
gleiche Ergebnis brachte. Er fügte neu eintreffende Meßwerte der Reihe nach dem Programm hinzu,
vergrößerte so die Zahl der Informationen, mit denen die Maschine arbeiten konnte, und damit die
Genauigkeit des Ergebnisses. Während die Positronik surrte und klickte, gab Rous dem wartenden
Korporal den Auftrag, den Katalog nach den gewonnenen Koordinaten abzufragen und herauszufinden,
was sich an der bezeichneten Stelle befand. Der Korporal verschwand mit der Informationsfolie,
die Rous ihm gegeben hatte, und kam nach wenigen Minuten wieder zurück.
    Rous sah ihn aufmerksam an.
    »Es handelt sich um einen der zweiundsechzig Planeten dieses Systems«,

Weitere Kostenlose Bücher