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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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als sich das innere Schleusenschott
öffnete und den Blick auf eine Gruppe von fünf Druuf freigab, die mit angeschlagenen Waffen im
Schleusenraum standen.
    Perry Rhodan hob den Kopf. Das war das einzige, was er noch tun konnte. Er sah die Druuf, die
klotzähnlichen, drei Meter hohen Riesenkörper und wußte, daß sein Plan fehlgeschlagen war. Er
ließ den Kopf sinken und schlug mit der Stirn hart gegen den Boden.
    Eine mechanische, ausdruckslose Stimme ließ sich hören: »Es ist erstaunlich, welche Tatkraft
Sie selbst in aussichtslosen Lagen noch besitzen. Wir sind gezwungen, Ihre Zähigkeit zu
bewundern. Aber Sie werden verstehen, daß wir nicht untätig mit ansehen können, wie Sie alles
rebellisch machen, nur um nicht mehr länger unsere Gäste zu sein.«
    Die Stimme wurde von einer sinnreichen Anordnung kleiner und großer Membranen, Bänder, Rädchen
und elektronischer Einzelteile hervorgebracht. Sie besaß nicht die Fähigkeit, auch den Spott
mittönen zu lassen, den der letzte Satz enthielt. Die Stimme sprach Englisch. Die Druuf
beherrschten bereits die Sprachen beider Völker, mit denen sie es in der ihnen fremden Eigenzeit
des Einsteinuniversums bisher zu tun hatten: Arkonidisch und Terranisch. Die Stimme sprach
merkwürdig langsam und getragen. Das lag nicht daran, daß sie des Englischen nicht völlig mächtig
gewesen wäre. Das rührte vielmehr daher, daß die Eigenzeit der Gefangenen, die sie aus ihrem
Universum mitgebracht hatten, der Druuf-Eigenzeit um den Faktor 2 überlegen war. Die Reaktion, zu
der ein Druuf zehn Sekunden brauchte, kostete einen Terraner nur fünf. Für die Druuf betrug die
Lichtgeschwindigkeit einhundertundfünfzigtausend Kilometer pro Sekunde, für die Terraner hatte
sie immer noch den gewohnten doppelten Wert.
    Schwerfällig kam Perry Rhodan auf die Beine.
    »Es tut mir leid, daß wir Ihnen Schwierigkeiten gemacht haben«, sagte er. »Natürlich wollten
wir uns Ihrer Gastfreundschaft keineswegs entziehen. Im Gegenteil: Wir hofften, es würde jemand
unseren Ruf hören und ebenfalls hierherkommen, um mit uns zusammen Ihr Gast zu sein.«
    Die vordersten drei Druuf traten vollends ins Zimmer. Zwei blieben in der Schleuse stehen.
Perry Rhodan sah die drei Riesengestalten auf sich zu kommen und fragte sich, was sie vorhatten.
Die Druuf waren Insektenabkömmlinge. Die vier Facettenaugen, symmetrisch über die obere Hälfte
der Kopfkugel verteilt, wiesen darauf hin, ebenfalls die Dreiecksmünder, aus denen helle
Zahnleisten schimmerten. Der eigentliche Druuf-Körper sah aus wie ein grob behauener Würfel.
    Die Gemütsverfassung eines Druuf an seinem Gesichtsausdruck zu erkennen war nicht einfacher,
als sich in einer fremden Millionenstadt ohne Stadtplan und Sprachkenntnisse zurechtzufinden.
Perry Rhodan wich zwei Schritte zurück, aber sofort beruhigte ihn die Stimme aus dem kleinen
Sprechgerät, das der vorderste Druuf auf der Brust hängen hatte.
    »Sie haben nichts zu befürchten. Wir sind keine Freunde roher Gewalt. Außerdem sind wir
sicher, daß Sie gegen unsere Vorschläge nichts einzuwenden haben werden.«
    »Gegen welche Vorschläge?« fragte Perry Rhodan.
    »Wir glauben«, antwortete das Sprechgerät nach einer Weile, »daß es Ihnen hier unter Umständen
zu eng wird. Sie würden unsere Gastfreundschaft sicher höher zu schätzen wissen, wenn wir jedem
von Ihnen einen eigenen Raum zur Verfügung stellten.«
    Perry Rhodans Gedanken arbeiteten rasch. Sie wollten sie also trennen, um zu verhindern, daß
sie weiterhin gemeinsam ihre Kräfte zu ihrer Rettung einsetzten.
    »Ich meine«, antwortete er lächelnd, »daß dieses Angebot für uns unannehmbar ist wegen der
Umstände, die für Sie damit verbunden sind. Aber ich fürchte, Sie werden sich um diese Meinung
nicht besonders kümmern, wie?«
    »Das ist richtig«, bestätigte das Sprachgerät. »Reichen Sie mir Ihre Hand.«
    Rhodan gehorchte verblüfft. Er hob die Hand und reichte sie dem Druuf. Der Druuf ergriff sie
mit der Rechten, und im selben Augenblick erkannte Rhodan, daß er in der Linken ein kleines Gerät
hielt, das wie eine Injektionsspritze aussah.
    »Was soll das?« fragte er scharf.
    »Wir möchten Ihnen die Mühe ersparen, zum Umzug die beschwerlichen Schutzanzüge anzulegen.
Dieses Medikament ist völlig harmlos. Für wenige Minuten beschränkt es die Lebensfunktion Ihres
Körpers auf ein Mindestmaß. Sie brauchen zum Beispiel nicht mehr zu atmen. Infolgedessen wird
Ihnen auch

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