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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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halben Jahr nur noch ein paar
Druufon-Tage geblieben. Mit der Ankunft seines Nachfolgers war in jedem Augenblick zu
rechnen.
    Der Tommy dachte daran, daß die sachgemäße Unterbringung der vier Gefangenen und die
Verhinderung eines Ausbruchsversuchs – als solchen betrachtete er das, was die Gefangenen
mit dem Antigravgerät gemacht hatten – sich günstig auf die Beurteilung seiner Leistungen
als Kommandant des Stützpunkts auswirken würden.
    Seine vier Facettenaugen glitzerten, als er sich wieder der Arbeit zuwandte, die vor ihm auf
dem Tisch lag. Eine Kommission von hohen Beamten hatte sich angekündigt. Sie würde in einigen
Druufon-Tagen auf der Methanwelt eintreffen, und es war nicht genau zu sagen, ob der Besuch in
seine oder seines Nachfolgers Amtszeit fallen würde. Der Tommy fand den Gedanken, sich um die
standesgerechte Bewirtung von zehn oder zwölf neugierigen Beamten kümmern zu müssen,
widerwärtig.
    Gleichzeitig aber gab die Ankündigung ihm Rätsel auf. Die Beamten kamen, um die Gefangenen zu
verhören. Unter den Namen der Angekündigten gab es welche, die zur höchsten Aristokratie von
Druufon gehörten. Warum machten sie sich die Mühe einer unbequemen Reise zu einem giftigen
Planeten – anstatt die Gefangenen nach Druufon kommen zu lassen und sie dort zu
verhören?
    Der Tommy wußte nicht, wer die Gefangenen waren, auf die er aufzupassen hatte. Sie waren ihm
von einem Raumschiff übergeben worden mit dem Hinweis, sie seien Terraner – oder wie auch
immer das entsprechende Wort in der Druuf-Sprache hieß –, und er dürfe sie auf keinen Fall
entkommen lassen. Auch sonst schien niemand zu wissen, um wen es sich handelte, und die Tatsache,
daß die Beamtenkommission zum Verhör von Druufon herüberkommen wollte, deutete darauf hin, daß
man auf Druufon nicht nur die Identität der Gefangenen, sondern die Gefangennahme überhaupt
geheimhalten wollte.
    Der Tommy studierte die Liste der angemeldeten Beamten ein zweites Mal. Danach hatte er das
Gefühl, er müsse sich über das Problem mit einem seiner Untergebenen besprechen. Er griff nach
dem kleinen Bildsprechgerät, das vor ihm auf dem Tisch stand, und drückte eine Taste. Der
Bildschirm leuchtete auf, und das Freizeichen ertönte, ein hohes, wisperndes Geräusch.
    Aber der Schirm blieb leer. Niemand meldete sich am anderen Ende der Leitung. Der Tommy war
überrascht. Um diese Zeit sollte sein Untergebener, ein Oscar, wie die Terraner ihn genannt
hätten, an der Arbeit sein. Warum also meldete er sich nicht?
    Der Tommy ließ die Leitung offen und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Liste zu. Als eine
Weile verstrichen war, wurde er jedoch unruhig, stand auf und ging zur Tür. Dazu legte er die
feinfingerige rechte Hand in halber Türhöhe neben der Tür auf die Wand. Die Tür glitt beiseite
und öffnete den Zugang zur Schleuse, deren jenseitiger Ausgang auf den Hauptkorridor des
Höhlensystems hinausführte. In der Schleuse zog der Druuf den Helm über den Kopf und verschloß
ihn. Dann ließ er die Innentür zugleiten und wartete, bis die Pumpen die atembare Luft beseitigt
und das giftige Methan-Ammoniak-Gemisch hereingedrückt hatten.
    Er ging hinaus. In diesem Teil der Höhlenanlage war für normale Druufon-Schwere gesorgt.
Weiter hinten im Gang, wo die Zellen der Gefangenen lagen, hatte man sogar ein zusätzliches
Antigravfeld angelegt, um die Gefangenen bis zur Ankunft der Kommission nicht unnötig zu
strapazieren. In der übrigen Höhle dagegen herrschte die Gravitation des Methanplaneten
ungeschwächt. Es wäre Energieverschwendung gewesen, die gesamte Höhle mit Gravitationsschutz zu
versehen.
    Der Tommy trat auf das Laufband und fuhr drei Türen weit bis zu der Schleuse jenes Raumes, in
dem er vorhin über Sichtsprech anzurufen versucht hatte. Ohne weitere Formalität öffnete er die
Schleuse und trat ein. Die Pump-Prozedur wiederholte sich in umgekehrter Reihenfolge. Es dauerte
nur ein paar Sekunden, bis die unter hohem Druck stehende Giftatmosphäre hinausgepumpt und das
Sauerstoff-Stickstoff-Gemisch eingelassen war. Der Tommy ließ den Helm nach hinten über die
Schulter fallen und trat durch die Innentür in den Arbeitsraum seines Untergebenen.
    Auf den ersten Blick erschien der Raum leer bis auf die zahlreichen Möbelstücke, mit denen er
ausgestattet war. Der Oscar war nirgendwo zu sehen. Zornig zischte der Tommy dessen Namen, aber
er bekam keine Antwort. Er ging um den

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