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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gesteuert wurden. Ich wollte ein Chaos verhindern. Dabei war ich entschlossen,
die vom Regenten unterdrückten Völker so bald wie möglich in die Freiheit zu entlassen.
    Viele Probleme hatten sich von selbst gelöst. Nun brauchte ich mich bei den Gedanken an die
Versorgung der Flotte mit Gütern aller Art, an die Steuerung all der Werften und Industrieanlagen
sowie an die zahllosen Dinge der Verwaltung nicht mehr zu ängstigen. Das würde das Gehirn
erledigen.
    Große Pläne reiften in meinem Hirn, noch ehe ich die Sicherheitsautomatik erreichte. Ich
betrat einen Programmierungsraum mit großen Bildschirmen an den Wänden.
    »Willkommen, Euer Erhabenheit«, sagte die gleiche volltönende Stimme. Auf einem Schirm
erschien das Gesicht eines arkonidischen Wissenschaftlers. »Dies ist eine
Bild-Ton-Synchronisierung nach der Ermittlungsbasis ›Senekha‹. Wenn du mich hörst, werde ich
wahrscheinlich schon lange tot sein. Meine Stimmfrequenzen stehen jedoch der Schaltung A-1 zur
Verfügung. Ich bin Epetran, Erster Wissenschaftler des Rates. Unser Befehl an A-1 lautet dahin
gehend, einem aktiv gebliebenen Arkoniden mit der Intelligenzstufe von wenigstens fünfzig Lere
die Macht zu übergeben. Wir hoffen, daß der beginnende Zerfall eines Tages aufgehalten wird.
Sollte der geistige Tiefstand die Gefahrengrenze überschreiten, wird das große Robotgehirn die
Geschicke des Imperiums so lange leiten, bis einer kommt, der uns Alten gleicht. Ich kann nicht
wissen, wann dies geschehen wird, doch einmal dürfte sich jemand finden. In diesem Falle wird A-1
meine Stimme übernehmen und im Sinne seiner Programmierung sprechen. Dies geschieht hiermit.
Nochmals willkommen, Euer Erhabenheit.«
    Das Bild verblaßte. Ich wußte, daß die Schaltung zu mir gesprochen hatte, doch war es von den
Alten des Großen Rates klug beschlossen worden, während der Erklärung den Film einzublenden.
    Ich nahm erschöpft in einem Gliedersessel Platz. Vor mir summten die Hauptsteuergeräte, mit
denen dieses gigantische Robotgehirn beherrscht werden konnte.
    Meine Vorfahren hatten an alles gedacht – oder nein, eigentlich waren es ja meine
Nachkommen. Es ist schwierig für einen Unsterblichen, so feine Unterschiede zu beachten.

11.
    »Sind Sie betrunken?«
    Solarmarschall Allan D. Mercant, Chef der Solaren Abwehr, lächelte mild. Bedächtig legte er
einen wundervoll gearbeiteten Brieföffner aus Luursmetall auf die Schreibunterlage seines
Arbeitstisches zurück.
    Durch die hohen Thermalfenster fiel ein schmaler Streifen hellen Sonnenlichts, der Mercants
strohblonden Haarkranz golden aufschimmern ließ.
    Er lächelte weiter, als Major Abucot ihn gequält ansah.
    »Ich bitte Sie! Ich bin auf dem schnellsten Wege zu Ihnen geeilt, um Ihnen den Funkspruch
persönlich zu überbringen.«
    Abucot ging nach vorn, legte den beschrifteten Bogen auf den Tisch und trat sofort wieder
zurück.
    Mercants glattes Gesicht verriet nichts von der in ihm herrschenden Spannung. Gleichmütig
griff er nach der Folie und begann zu lesen.
    Schließlich sah er auf. Wenn Abucot erwartet hatte, näher über den Sinn der Nachricht
informiert zu werden, so sah er sich grenzenlos enttäuscht.
    Mercant fragte knapp: »Wie ich sehe, haben Sie die Stärke des fremden Senders anhand der
Meßergebnisse berechnen lassen. Sind Sie sicher, daß Ihren Mathematikern kein Fehler unterlaufen
ist?«
    »Ausgeschlossen«, beteuerte der Major. »Die Station arbeitet mit einer Sendeenergie von
wenigstens fünfzig Millionen Kilowatt auf Hyperfunkbasis. Ich kenne nur einen Planeten, auf dem
ein solches Riesengebilde stehen könnte.«
    »Und wie heißt der?«
    »Arkon III.«
    Mercant nickte mechanisch. Seine feingliedrigen Finger hielten den Bogen mit dem Klartext.
»Vielen Dank, Major. Sie können gehen.«
    Fassungslos schritt Abucot an den beiden Wachrobotern vorbei, betrat die
Sicherheitsvorschleuse und verschwand.
    Erst als eine rote Lampe den erfolgten Verschluß des äußeren Tores anzeigte, wurde der
Abwehrchef aktiv. Sein rechter Zeigefinger kippte einen Schalter mit der Aufschrift
›Flotten-Oberkommando‹ nach unten.
    Auf dem großen Bildschirm der drahtgebundenen Geheimschaltung erschien das stereotyp lächelnde
Plastikgesicht eines Roboters.
    »Marschall Freyt, schnell«, sagte Mercant laut und hastig. »Dringlichkeitsstufe eins.«
    »Der Marschall wird benachrichtigt. Bitte gedulden Sie sich einen Augenblick.«
    Mercant mußte zwei Minuten waren, bis

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