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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wenigen Händlerschiffe, die sich noch auf dem zweiten und vierten Planeten befanden, waren vom
Gros ihrer Flotte praktisch abgeschnitten. Sie konnten, wie Rhodan ihnen mitteilte, die Planeten
jedoch jederzeit verlassen und zum Sammelpunkt ihrer Flotte zurückkehren.
    Zahlenmäßig war Cokazes Flotte nicht größer als die der Erde, aber er konnte jederzeit Hilfe
von anderen Springersippen anfordern, und dann hätten die Terraner nur geringe Chancen gehabt,
sich durchzusetzen. Doch Cokaze war zu egoistisch, als daß er den erwarteten Erfolg mit anderen
Sippen teilen wollte. Dies und die Tatsache, daß es Rhodan mit seiner Flotte möglich gewesen
wäre – wenn auch mit großen Verlusten –, ihn vernichtend zu schlagen, hinderten ihn
daran, in einer Blitzaktion mit allen seinen Schiffen die Erde zu besetzen. Dennoch würde er in
jenem Augenblick zuschlagen, wo er sich die größten Chancen für ein Gelingen seiner Aktion
ausrechnete. Deshalb befand sich auch die Springerflotte im Alarmzustand, um auf Cokazes Befehl
sofort zuschlagen zu können. Die Springer an Bord der Walzenraumer waren es gewohnt, überall
anderen ihren Willen aufzuzwingen. Daß ihnen dieses lächerlich kleine Sternenreich Widerstand
entgegensetzte, war eine fast unglaubliche Tatsache. Die wenigsten Händler verstanden das
zögernde Vorgehen ihres Patriarchen, aber kein einziger wagte es, laut gegen seine Taktik zu
protestieren.
    Cokaze, der den Rat Cardifs befolgt hatte und sich mit der COK I nahe der Venus aufhielt,
hatte längst mit allen Schiffen seiner Sippe Kontakt aufgenommen. Knappe, aber deutliche
Direktiven sagten jedem Kapitän, was er zu tun hatte und was er nicht tun durfte. Doch als es im
Triebwerksteil der COK CXXX, die sich auf der Venus befand, zu brennen begann, ordnete
Springerkapitän Solam an, das Schiff brennen zu lassen, es aber zu räumen.
    Keiner der dreihundertfünfzig Springer an Bord wunderte sich über Solams Befehl. Mit
unheimlicher Gelassenheit packte jeder seine wichtigste Habe zusammen und verließ das Schiff.
    Als sie ins Freie traten, sahen sie einen Kilometer weiter einen anderen Walzenraumer
ebenfalls brennen.
    Auf dem Notlandehafen K-f3 ereigneten sich noch weitere rätselhafte Dinge.
    Cokaze in seiner COK I wurde alarmiert.
    Zugan, Kapitän der COK DV, stotterte am Telekom seinen unzusammenhängenden Bericht herunter.
»Die COK CXVI ist vor acht Minuten mit Kurs aus diesem System gestartet und antwortet auf keinen
Funkanruf. Kapitän Gudin ist mit der gesamten Besatzung in die Notboote gestiegen und will den
Venusdschungel durchforschen. Wir versuchten sie mit Gewalt zurückzuhalten, aber da machten die
Männer von Gudins Schiff von ihren Hypnostrahlern Gebrauch. Im Augenblick …«
    Die Funkzentrale der COK I unterbrach diese Funkverbindung. Der Schiffsfunker meldete mit
höchster Erregung in der Stimme seinem Patriarchen: »Ihr Enkel Kacozel verlangt Sie dringend vom
Mars zu sprechen. Dort gehen unheimliche Dinge vor.«
    »Was? Dort auch? Hast du nicht mitgehört, was bereits auf der Venus los ist?«
    Cokaze, sonst das Musterbeispiel an Beherrschung, fühlte immer deutlicher, wie seine Nerven zu
streiken drohten. Diesen unheimlichen Ereignissen stand er hilflos gegenüber. Sie waren ihm, dem
Realisten, der mit Paraerscheinungen noch nie etwas direkt zu tun gehabt hatte, etwas
Ungeheuerliches.
    Der Bildschirm des Hyperkoms flackerte und zeigte dann das Gesicht seines Enkels, der mit
einigen Schiffen auf dem Raumhafen von Mars-City stationiert war.
    »Patriarch«, begann Kacozel mit bittender Stimme, »haltet mich nicht für verrückt, wenn
ich …«
    Der Sippenchef besaß nicht mehr die Kraft, sich langatmige Einleitungen anzuhören. »Was ist
bei dir los? Tatsachen will ich hören! Was gibt es?«
    Während er es noch ins Mikrophon rief, betrat Thomas Cardif die Zentrale. Der Deserteur hörte
mit, was Kacozel an unheimlichen Ereignissen vom Raumhafen Mars-City zu berichten hatte.
    Acht Schiffe waren dort entweder in Flammen aufgegangen oder auf noch rätselhaftere Art
zerstört worden. »… Aggregate sind aus der Verankerung gerissen worden, Schotte wurden verbogen,
und schwere Metallkonstruktionen sind wie Bomben gegen Konverter und Transformer geschleudert
worden. Vier Besatzungen haben einfach ihre Schiffe verlassen und sind in die Stadt gefahren. Als
ob die Sternenteufel unter uns wären und …«
    Da rief Thomas Cardif dazwischen: »Die Sternenteufel sind

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