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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mutanten, Springer!«
    Auf dem Mars, vor dem Hyperfunkgerät, verstummte Kacozel.
    »Ja«, wiederholte Thomas Cardif gelassen, »das ist Rhodans Gegenschlag, Springer. Er hat die
stärksten Hypnos und Telekineten gegen Ihre Flotte eingesetzt, und wenn es Ihnen nicht gelingt,
diese gefährliche Einsatzgruppe unschädlich zu machen, dann erleben Sie, daß Ihre COK I bald
ausgeschaltet wird.«
    »Mutanten – Mutanten!« rief Cokaze alarmiert. »Ich kann nicht glauben, daß sie uns
wirklich in Schwierigkeiten bringen können.«
    Cardif lachte wütend. Bevor er etwas sagen konnte, passierte es. Mitten in dem großen Raum
erschien plötzlich eine merkwürdige Gestalt, die wie eine überdimensionale Maus aussah.
    Cardif wurde blaß, der Patriarch stieß eine Verwünschung hervor. Cokaze sah, wie Cardif von
unsichtbaren Kräften gegen die Decke gehoben wurde. Während ihm vor Staunen die Augen
hervortraten, erging es ihm ebenso.
    Von unten herauf piepste Gucky, der Mausbiber: »Wie gefällt es euch da oben, Verräter und
Sippenscheich? Weißt du jetzt, was ein Mutant ist? Aber du weißt noch nicht, daß deine COK I in
fünf Minuten ein Haufen Schrott sein wird. Paß auf, was gleich auf deinem Schiff für ein
Durcheinander herrscht.«
    Cokaze, der Patriarch der reichsten Händlersippe dieser Galaxis, war nicht einmal mehr in der
Lage, zu seinen Sternengöttern zu beten. Er erlebte die unheimlichste Minute seines Lebens. Sein
Verstand wollte aussetzen.
    Von Furcht und Grauen erfaßt, sah er das Wesen unter sich an. Er sah, wie es hin und wieder
mit der Zunge an seinem einzigen großen Nagezahn vorbeistrich. Die glänzenden Mausaugen blickten
zu ihm und Thomas Cardif empor und schienen doch an ihnen vorbeizusehen. Cokaze wußte aus den
Berichten Cardifs, daß sie es mit Gucky zu tun hatten.
    Eine weitere entsetzliche Minute verging.
    Nichts geschah, aber dann knackte es in der Bordverständigung, und währenddessen verschwand
der Mausbiber, um hinter dem Fernsehauge des Interkoms wieder zu materialisieren.
    »Patriarch!« wurde Cokaze über die Verständigung angerufen. »Die Kraftstationen elf bis
vierzehn brechen aus ihren Verankerungen und …«
    Der Rest ging in einem infernalischen Krachen unter.
    Hinter dem Bordverständigungsgerät piepste Gucky, mit sich selbst zufrieden, seinen beiden
Opfern zu: »Dies war der erste Streich, und der zweite …«, um damit wieder zu
verstummen.
    Thomas Cardif hatte, seitdem er durch Guckys telekinetische Kräfte an der Decke festgehalten
wurde, nicht einen Versuch unternommen, sich zu bewegen. Er wußte, daß jeder Widerstand zwecklos
war. Nicht so der Patriarch. Er keuchte und stöhnte. Immer wieder versuchte er, an einen seiner
beiden Strahler zu kommen, aber es war ihm nicht einmal möglich, einen Finger zu bewegen.
    In dieser kurzen Zeitspanne ließ Gucky den größten Teil seiner telekinetischen Kräfte in den
Kraft- und Transformstationen des Walzenraumers wüten.
    Nichts blieb verschont. Alles fiel der Vernichtung anheim, und vor den Augen des letzten
Springers, der in dieser Abteilung Dienst hatte und sich vor Angst nicht von der Stelle bewegen
konnte, durchschlug der gewaltige Antischwerkraft-Felderzeuger die zwei Zoll starke Trennwand wie
eine Bombe, um mit der Wirkung einer solchen den Hauptverteilerschacht zu den Impulstriebwerken
restlos zu zerstören.
    Eine gewaltige Stichflamme kurzgeschlossener Energieströme sprang mit unheimlichem Zischen zur
Decke hoch und begann das Stahlmaterial, aus dem sie bestand, zu schmelzen.
    Dieses Krachen und Donnern löste die Starre des Springers, der sich noch als einziger in
dieser Abteilung aufhielt und der diese unheimlichen Vorgänge mit schreckgeweiteten Augen hatte
ansehen müssen.
    Jetzt stieß er einen gellenden Schrei aus und jagte, wie von tausend Hunden gehetzt,
davon.
    Sirenen heulten in der COK I. Sie heulten in einem Rhythmus auf und ab, den selbst die
hartgesottenen Springer nie gern hörten.
    Dieser Rhythmus befahl allen, in die Beiboote zu gehen. Er besagte, daß das Schiff verloren
war.
    Und auch Cokaze hörte das Sirenengeheul und sein Auf- und Abschwellen. Auch Thomas Cardif und
auch Gucky.
    Dessen Mausaugen funkelten vergnügt.
    »Ich müßte euch dort oben schmoren lassen«, sagte er voller Verachtung. »Doch ihr dürft beide
ins letzte Beiboot.«
    Die COK I brach in dieser Sekunde aus dem Kurs und stürzte der Venus entgegen. Im letzten
Beiboot flohen Cokaze und Cardif.
    Von

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