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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Starterlaubnis. Sie bleibt bis 15.15
Uhr wirksam. Alles Gute, Cokaze.«
    Die Arme vor der Brust gekreuzt, blickte er ihnen nach, wie sie sein Zimmer verließen.
Schweigend gingen sie. Fast lautlos fiel hinter ihnen die Tür ins Schloß.
    Cokaze, nach seiner Abfuhr durch Perry Rhodan dessen Feind, kannte nur noch ein
Ziel: das Solare Imperium dem Völkerverband Arkons einzuverleiben und mit seiner Sippe
alleinberechtigt zu sein für Export und Import.
    Thomas Cardif war ihm nur Mittel zum Zweck. Solange ihm dieser junge Mann nützlich war,
behandelte er ihn zuvorkommend und tat auch so, als hörte er auf dessen Vorschläge. In
Wirklichkeit war sein gesamtes Handeln nur auf den eigenen Vorteil abgestellt.
    Nach seiner kurzen Unterredung mit Rhodan war Cokaze zur Venus zurückgekehrt.
    Eine neue Sabotageserie sollte Terra schädigen.
    Thomas Cardif warnte.
    »Das muß ich besser wissen, Terraner!« fuhr Cokaze ihm heftig über den Mund. Er konnte sich
nicht daran gewöhnen, daß dieser junge Mann ihm immer wieder ungefragt mit seinen Bedenken
kam.
    »Gut«, sagte Thomas Cardif gelassen und nahm dem Patriarchen gegenüber seinen Platz ein, »dann
bin ich eben ein Dummkopf. Aber ich würde anstelle von Sabotageserien den Versuch unternehmen,
die Parlamentsabgeordneten und die Öffentlichkeit zu beeinflussen, um …«
    »Sie heißen doch nicht alle Thomas Cardif.« Diese Bemerkung, im unbeherrschten Zorn gemacht,
war nicht mehr zurückzunehmen.
    »Sie meinen, es wären nicht alle Verräter wie ich, Springer? Das habe ich nie behauptet, aber
die Öffentlichkeit und viele Abgeordnete sind in diesen Tagen alles andere als gut auf Rhodan zu
sprechen. Mit einer geschickten Steuerung, mit einer gut dosierten Flüsterpropaganda, ist mehr zu
erreichen als mit brutaler Gewalt. Sie haben mich nie gefragt, warum ich zum Deserteur geworden
bin. Ich sage es Ihnen ungefragt. Perry Rhodan hat meine Mutter entgegen dem Rat der Ärzte nach
Arkon geschickt, um mit dem Robotregenten über den Ankauf von hundert Kampfschiffen zu
verhandeln. An dieser Aufgabe ist meine Mutter, die schon vom Tode gezeichnet war, zerbrochen.
Das als Flüsterpropaganda auf der Erde verbreitet, Cokaze – das bricht Perry Rhodan den
Hals. Das fegt ihn hinweg. So etwas spricht nämlich die Menschen an. Nur mit diesen Mitteln kann
man Perry Rhodan bekämpfen. Man muß ihn dort angreifen, wo er wehrlos ist.«
    »Aber Ihre Behauptung, Cardif, daß Rhodan seine Frau bewußt in den Tod geschickt hat, ist doch
unwahr.«
    »Unwahr? Deshalb habe ich meinen Eid gebrochen, den ich auf das Solare Imperium geschworen
habe. Deshalb bin ich aufgestanden, um den Mörder meiner Mutter zu vernichten. Mehr will ich
nicht. Wenn ich das erreicht habe, dann hat mein Leben einen Sinn gehabt.«
    Der Springer wischte die Papiere fort, die vor ihm lagen. Er sah den jungen Deserteur
aufmerksam an. Wieder jagte ihm dessen eiskalter Haß Schauer über den Rücken. Ein Mensch, der nur
aus Haß bestand, war ihm bis jetzt noch nie begegnet. Und dieser junge Mann hatte gerade eine der
furchtbarsten Anklagen gegen seinen Vater erhoben – ihn des Mordes an der Mutter
bezichtigt.
    »Nein, Cardif, das kann ich nicht glauben, aber …«, und ein Grinsen zog über sein
Gesicht, »… die Idee ist gut. Ja, sie wird ihm den Hals brechen. Einverstanden, Cardif.
Vierundzwanzig Stunden vor der Parlamentssitzung werden wir dieses Gerücht auf der ganzen Erde
verbreiten.«
    »Und noch eins, Springer: Denken Sie an die Mutanten, an diese Menschen mit unwahrscheinlichen
Fähigkeiten.«
    »Weiter nichts?« sagte Cokaze spöttisch und winkte ab. »Ich habe davon gehört, aber das meiste
ist doch Übertreibung.«
    »Es ist keine Übertreibung, Cokaze. Ich gebe Ihnen den Rat: Bleiben Sie mit Ihrer COK I nicht
auf der Venus. Gehen Sie mit dem Schiff in den freien Raum. Dort sind Sie auch nicht
hundertprozentig sicher, aber viel sicherer vor der Mutantentruppe als anderswo.«
    Wieder einmal wurde Cokaze von Thomas Cardifs Worten beeindruckt. Dieser junge Mann, den er
nur als Mittel zum Zweck benutzen wollte, entpuppte sich mehr und mehr als eiskalter, kluger
Taktiker, der die eigenen Vorteile ebensowenig übersah wie die schwachen Stellen seiner
Gegner.
    Thomas Cardif beachtete die Reaktion des Springers nicht.
    »Ich werde zu Rhodans Sturz meinen Teil beitragen«, sagte er gelassen. »Zwei Stunden, bevor in
Terrania das Parlament zusammentritt, werde ich über Hyperkom zur

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