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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Erde sprechen. Stehen mir Ihre
Hyperfunkgeräte dafür zur Verfügung?«
    »Natürlich, aber ich verlange, daß ich vorher über den Inhalt der Ansprache unterrichtet
werde.«
    Da blitzte es in Cardifs rötlichen Augen auf. Unbeherrscht fuhr er den Patriarchen an: »Ich
dürfte wohl inzwischen bewiesen haben, daß ich Ihren Interessen nicht entgegenarbeite, während
ich von dem Verdacht nicht loskomme, daß mich die Cokaze-Sippe nur als Mittel zum Zweck benutzt.
Springer, lassen Sie diesen Verdacht nicht zur Tatsache werden. Ich bin Arkonide. Ich bin sicher,
daß das Robotgehirn mich anerkennt. Rechnen Sie jetzt schon mit dieser Tatsache, und stellen Sie
Ihr gesamtes Handeln darauf ein. Dann bleiben wir Freunde.«
    Er drehte sich abrupt um und verließ Cokazes große Kabine, bevor der überraschte Springerchef
in der Lage war, auf Cardifs Worte eine Erwiderung zu geben.
    Ihr Götter, dachte er besorgt, kann dieser Bursche meine Gedanken lesen?
    Mitten in die pausenlos andauernden Krisensitzungen im Hauptquartier des Solaren
Imperiums platzte eine neue Hiobsbotschaft in Form einer Funknachricht von Allan D. Mercant.
    Das sorgenvolle Gesicht des Abwehrchefs blickte Rhodan vom Bildschirm herab an.
    »Gleichlautende Agentenmeldungen aus Berlin, Oslo, New York, Tokio, Shanghai, Sidney, Kalkutta
und Kapstadt über schlagartig einsetzende Flüsterpropaganda, der zufolge Sie Ihre Frau gegen den
Rat aller Ärzte nach Arkon geschickt haben.«
    Rhodans Gesicht wurde grau. Sekundenlang schloß er die Augen. »Danke, Mercant. Es ist
gut.«
    Langsam trat Bully neben den Freund und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Hör mal«, sagte er betont langsam, »noch sind wir in der Lage, uns zu wehren. Und wir werden
uns wehren, Perry. Überlaß die Antwort auf diese Niedertracht mir. Du brauchst mich doch im
Moment nicht? Über die Zentrale bin ich immer zu erreichen.«
    Rhodan hob den Kopf. »Ich werde auch gegen das, was er als Flüsterpropaganda in die Welt
gesetzt hat, nicht Stellung nehmen.«
    »Aber ich«, widersprach Bully. »Und in diesem Punkt nehme ich von dir keinen einzigen Befehl
an, Perry. Ich habe bis heute über Cardif meine Hand gehalten und immer wieder gehofft und
gehofft. Dieselbe Hand, die ihn zu beschützen versuchte, zieht sich nun zurück.«
    Rhodan gab keine Antwort. Er war verzweifelt.
    Bull wandte sich wortlos ab und ging hinaus.
    Reginald Bull hatte die der Regierung zur Verfügung stehende Sendezeit bei
Terra-Television genutzt.
    Als Erwiderung auf das niederträchtige Gerücht, Perry Rhodan habe seine Frau Thora gegen den
Rat aller Ärzte mit einem gefährlichen Auftrag nach Arkon geschickt, um sie schneller
loszuwerden, hatte Reginald Bull einen Film von Thoras Beisetzung im Mausoleum auf dem Mond
senden lassen.
    Wer sich jener ergreifenden Stunden wieder erinnerte, mußte erkennen, daß dieses Gerücht nur
den Zweck verfolgte, an Rhodan Rufmord zu begehen.
    Für Thomas Cardif war die Sendung ein Schlag ins Gesicht. Denn sie zeigte in einer packenden
Szene, wie Perry Rhodan, der von Schmerz über den Tod seiner Frau aufgewühlte Mann, dem neben ihm
stehenden Sohn plötzlich die Hand reichte.
    Die Männer hinter den Aufnahmegeräten hatten instinktiv gefühlt, welche Bedeutung in dieser
Geste Rhodans lag, und sie waren mit ihrer Optik so nah wie möglich herangegangen.
    Sie hatten Millionen Menschen damals übermittelt, wie Thomas Cardif, im Äußeren das Ebenbild
seines Vaters, diese angebotene Hand verweigerte, aber die Kameramänner hatten ebenso auch
übermittelt, wie der temperamentvolle Reginald Bull plötzlich Thomas Cardif von der Seite Perry
Rhodans zerrte, um sich selbst neben den verzweifelten Freund zu stellen, während Cardif mit
trotzigem Gesicht eine Reihe tiefer stehen mußte.
    Diese Sendung war Bulls Antwort und ließ viele Menschen begreifen, warum Rhodan schwieg.

19.
    Wenige Stunden vor Beginn einer neuen Parlamentsdebatte wurde Rhodan aktiv. Das
Mutantenkorps wurde beauftragt, unter den Springern auf Mars und Venus Verwirrung zu stiften, und
zwar nach einem genauen Plan.
    Die Solare Flotte, die sich seit Beginn der Auseinandersetzungen mit Cokaze mit ihren noch
einsatzbereiten Einheiten im Orbit um Venus und Mars befand, wurde in Alarmzustand versetzt.
Gleichzeitig wurde ihr der Befehl erteilt, kein Springerschiff auf diesen Welten mehr landen zu
lassen sowie unter allen Umständen zu verhindern, daß ein Springer Kurs auf die Erde nahm. Die

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