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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zeit mit nutzlosen Überlegungen. Es war müßig, über seine
Verantwortung gegenüber Julian Tifflor nachzudenken. Er konnte sie nicht abschütteln. Auch nicht
mit dem Argument, er riskiere zwei der größten irdischen Schiffe bei dem Versuch, zu Tifflor
vorzustoßen.
    Es gab auch keinen Schlachtplan, den er entwerfen konnte. Es gab nur ein einziges Rezept:
Zustoßen und versuchen, eine Lücke in der arkonidischen Front zu finden.
    Perry Rhodan wies die KUBLAI KHAN an, ihre Bewegungen mit der DRUSUS zu koordinieren. Zwei
terranische Schlachtschiffe besaßen eine gewaltige Feuerkraft. Sie brauchten sich keine Sorgen zu
machen, solange die Zahl der ihnen gegenüberstehenden arkonidischen Einheiten nicht mehr als
fünfzehn betrug.
    Der Fehler war nur, daß auch die Arkoniden das wußten und größere Verbände zur Jagd nach den
beiden Terranern aussenden würden.
    Trotzdem befahl Perry Rhodan den Rückflug. Die beiden Schiffe nahmen Fahrt auf und gingen
wenige Minuten später in die Transition.
    Das Beiboot bockte wie ein wild gewordenes Pferd.
    Vor dem riesigen Schaltpult stand der Druuf, den Blick starr voraus auf den dunklen Bildschirm
gerichtet, als gehe das Durcheinander ihn nichts an, das hinter ihm den kleinen Raum
erfüllte.
    Neben ihm kauerte André Noir, der Suggestor. Sein Gesicht war blaß. Er hatte die Augen
geschlossen, und dicke Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. Leutnant Lubkov versuchte, sich
trotz des Schaukelns ständig in seiner Nähe zu halten. Er war besorgt, ob André Noir die
furchtbare Belastung aushalten würde. Sein Zusammenbruch hätte die Katastrophe bedeutet, denn
niemand außer dem Druuf war in der Lage, das Beiboot von dem auseinanderbrechenden Schiff zu
lösen und auf sicheren Kurs zu bringen. Sie konnten ihn paralysieren, wenn André Noir
zusammenbrach und der Druuf aus der Hypnose erwachte, aber sie konnten sich dadurch nicht
retten.
    John Marshall, der Telepath, war der letzte, der hereinkam. Behende kletterte er die Leiter
herauf, die durch den Leib des Beiboots zum Kommandostand führte, und das erste, was er sagte,
war: »Höchste Gefahr! Tifflor ist etwas zugestoßen.«
    Lubkov wirbelte herum. Lubkov wußte, daß der Telepath in der Lage war, aus beträchtlicher
Entfernung zu erkennen, ob jemand wach war oder schlief, ob er gesund war oder krank oder
verwundet. Die ausgestrahlten Gedanken verrieten es ihm.
    »Wo steckt er?« schrie Lubkov.
    »Schwer zu sagen«, antwortete Marshall rasch. »Ich empfange nur noch undeutliche Zeichen.
Anscheinend ist er bewußtlos. In der Nähe des Kommandostands, würde ich sagen.«
    Ein neuer Stoß durchfuhr das gewaltige Schiff. Lubkov fühlte sich hochgehoben und schnell
danach unsanft wieder abgesetzt. Er stürzte und schlug schwer auf.
    »Tschubai!« rief er, auf den Schmerz nicht achtend. »Das Schiff fällt gleich auseinander!
Wollen Sie nach Tifflor sehen? Wir müssen ihn mitnehmen!«
    Ras Tschubai nahm sich nicht einmal Zeit zur Antwort. Er gab sich Mühe, das Bild des großen
Kommandostands vor sein geistiges Auge zu rufen, und als er es hatte, sprang er.
    Von Julian Tifflor war nichts zu sehen. Der Kommandostand lag schräg, und die Roboter waren
irgendwo weit vorne damit beschäftigt, ein beschädigtes Aggregat zu reparieren. Der
Panoramaschirm war vollständig ausgefallen. Die Beleuchtung flackerte, schwand und kam wieder.
Selbst ein Narr konnte sehen, daß das Druufschiff nur noch ein Wrack war.
    Wenigstens schien es keine Treffer mehr zu bekommen. Ras Tschubai hätte gerne gewußt, was
draußen vor sich ging. Ob die Arkoniden schon geschlagen waren, oder ob sie gerade in diesem
Augenblick zu einem neuen Angriff ansetzten und dem schwer angeschlagenen Raumschiff den
Todesstoß versetzen wollten.
    Aber es gab keine Möglichkeit, das zu erfahren. Die Geräte waren ausgefallen, und von Julian
Tifflor war nirgendwo eine Spur.
    Die Roboter kümmerten sich nicht um den Afrikaner. Sie waren mit ihrer Reparatur beschäftigt.
Das war wahrscheinlich Julian Tifflors Glück. Denn sonst wäre der Afrikaner nicht sorglos in den
Kommandostand hineingeklettert und hätte sich umgesehen. Sonst hätte er Julian Tifflor nicht
entdeckt, der bewußtlos dort zwischen Boden und Wand lag, wo die Abschüssigkeit des Bodens ihn
hatte hinrollen lassen.
    Ras Tschubai ließ sich hinunterrollen und untersuchte Tifflor rasch. Es kam ihm vor, als sähe
er seine Brust sich langsam heben und senken. Er war also nicht tot.

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