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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Irgend etwas hatte ihn
offenbar getroffen, und das Merkwürdige daran war, daß man nirgendwo ein Zeichen der Verletzung
sehen konnte.
    Das Schiff schüttelte sich wie im Fieber. Es war, als sei es jetzt in den letzten Augenblicken
seines Daseins zum lebenden Menschen geworden und wehre sich gegen den Tod.
    Ras Tschubai faßte Tifflor um die Schultern. Er wußte, daß er keine Sekunde mehr verlieren
durfte.
    Er sah sich ein letztes Mal um. Von vorne kam ein Druufrobot mit vorsichtigen Schritten über
den schräghängenden Boden. Ras Tschubai wußte nicht warum, aber plötzlich hatte er Angst, von dem
Robot gesehen zu werden. Er schloß die Augen, hielt Tifflors reglosen Körper fest an sich gepreßt
und dachte an den kleinen Kommandoraum des Beiboots. Als das Bild deutlich vor seinem inneren
Auge stand, schloß er den Kontakt, der den Extrateil seines Gehirns in Tätigkeit setzte, und
verschwand unter den Augen des Druufrobots.
    Der Schuß, mit dem das Maschinenwesen ihn und den Bewußtlosen hatte vernichten wollen, riß ein
mannsgroßes Loch in die Metallwand des Kommandostands.
    Als Tschubai an Bord des Beiboots zurückkehrte, lag André Noir schon am Boden. Die Kräfte
hatten ihn verlassen, wenigstens die Körperkräfte. Der Druuf stand immer noch starr vor seinem
Pult und bemerkte nichts von dem, was sich um ihn herum abspielte. Noirs hypnotische
Beeinflussung war also noch wirksam.
    Das Schlimme war: Niemand konnte sagen, wie lange sie noch wirksam sein würde.
    Für Leutnant Lubkov, der das Kommando übernommen hatte, war Ras Tschubais Rückkehr das Zeichen
zum Aufbruch. Er beugte sich zu André Noir hinunter und schrie ihn an: »Start! Jetzt sofort!«
    Noir blinzelte eine Sekunde lang. Das war das einzige Zeichen dafür, daß er verstanden
hatte.
    Augenblicke später fing der Druuf an, sich zu bewegen. Mit kräftigen Armen zog er
reckstangengroße Hebel herunter. Die feingliedrigen Finger drückten mächtige Schalter. Der Boden
begann zu vibrieren. Der Bildschirm flammte auf und zeigte das Innere des großen
Beiboothangars.
    Die Schleuse glitt auf das Boot zu. Leutnant Lubkov hatte noch niemals eine Druufschleuse in
Tätigkeit gesehen. Die, durch die er an Bord des Druufschiffs gekommen war, hatte weit offen
gestanden. Es faszinierte ihn, wie rasch die gewaltigen Flügel des Innenschotts beiseite glitten,
und er glaubte nicht so recht daran, daß der Schleusenraum schon leergepumpt sein könnte, als das
Außenschott zur Seite glitt und den Weg in den Raum freigab.
    Er sah, wie der rechte obere Rand des Schotts plötzlich zur Seite kippte. Der Druuf am Steuer
des Beiboots reagierte nicht darauf. Mit hoher Fahrt schoß das Boot durch das offene Schott
hindurch und ließ das große Druufschiff hinter sich.
    Lubkov warf einen Blick zurück. Er sah, daß er sich nicht getäuscht hatte. Das Wegkippen des
Schottrands war keine Halluzination gewesen: Das Druufschiff war im selben Augenblick
auseinandergebrochen, in dem das Boot die Hangarschleuse verließ. Die Flucht war ihnen
buchstäblich im letzten Augenblick gelungen. Eine Sekunde später, und das Beiboot wäre von den
Trümmern des Riesenschiffs zerdrückt und mit ihnen in die Weite des Raumes hinausgewirbelt
worden.
    Leutnant Lubkov machte eine Handbewegung, als wollte er sich den Schweiß von der Stirn
wischen. Aber der Helm seines Schutzanzugs war fest verschlossen, und die Hand wischte nutzlos
über den oberen Rand der Sichtscheibe.
    Als Lubkov seinen Schreck überwunden hatte, begann er nach den Arkoniden Ausschau zu halten.
Zu seinem Erstaunen stellte er fest, daß es in der Umgebung des Beiboots wesentlich weniger von
den mattglänzenden Punkten gab, die sich durch die Art ihres Leuchtens von den Sternen
unterschieden, als er eigentlich erwartet hatte. Weit im Hintergrund leuchteten immer noch die
Glutbälle der vernichteten Schiffe, und in jeder Sekunde kamen ein paar neue dazu. Aber der
Sektor, in dem das Beiboot sich bewegte, war erstaunlich ruhig.
    Lubkov kannte sich mit den Druufgeräten nicht aus. Er suchte vergebens nach einem ähnlichen
Orterschirm, wie ihn das große Schiff an Bord gehabt hatte. Er hätte André Noir den Auftrag geben
können, von dem Druuf in Erfahrung zu bringen, was er wissen wollte, aber für den Suggestor
bedeutete jede Frage eine zusätzliche Belastung. Daher verzichtete Lubkov darauf.
    Er verließ sich darauf, daß Noir dem Druuf das Ziel des Fluges bereits genannt hatte. Anders
war

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