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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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koordiniert und
endgültig gefaßt.
    Atlan brauchte nur noch eingeweiht zu werden.
    Son Okura war von schmächtiger Gestalt und leicht gehbehindert. Als man ihn in
einen Zaliter verwandelte, hatte man darauf Rücksicht nehmen müssen, aber die Verwandlung war so
gut gelungen, daß niemand ihn von einem echten Bewohner Zalits unterscheiden konnte. Er war ein
sogenannter Frequenzseher und konnte jeden Gegenstand auch bei absoluter Finsternis erkennen.
Selbst infrarote Strahlen waren für seine Augen sichtbar. Den Wärmeabdruck eines längst
verschwundenen Gegenstands konnte er noch Stunden später feststellen.
    Der Teleporter Ras Tschubai war, körperlich gesehen, das genaue Gegenteil von Okura.
    Diese beiden Mutanten bildeten das erste Einsatzkommando der angebrochenen Nacht.
    Ras wußte, daß es ein großes Risiko war, ins Unbekannte zu springen. Wäre er allein gewesen,
hätte er sich weniger Sorgen gemacht, aber er hatte den Japaner bei sich. Natürlich konnte er
auch mit dieser Belastung innerhalb weniger Sekunden wieder entmaterialisieren, falls er wegen
einer drohenden Gefahr schnell verschwinden mußte. Aber Rhodan hatte ihm eingeschärft, keinen
Verdacht zu erregen. Niemand durfte auf die Idee kommen, daß es auf dem Mond Naator Teleporter
gab.
    »Fertig«, sagte Son Okura und nahm die Hand des Afrikaners.
    Ras Tschubai konzentrierte sich auf einen kurzen Sprung, der sie in Richtung der
Verwaltungsgebäude und Magazine bringen sollte. Er kannte sein Ziel nicht, aber das war kein
Hindernis. Er ›stellte es sich vor‹.
    Als sie materialisierten, sah Ras Tschubai zuerst überhaupt nichts. Die Sterne leuchteten hell
wie immer, aber gegen das Licht im Quartier erschienen sie dunkel.
    »Gut gezielt«, murmelte Okura, dessen Augen sich sofort umgestellt hatten. »Wir sind ganz nahe
bei den ersten Häusern. Rechts patrouilliert ein Posten – ein Zaliter. Sie haben sie also
schon zur Streife eingeteilt. Willst du ihn umgehen?«
    »Wir springen direkt in das vor uns liegende Gebäude. Du weißt, was wir suchen?«
    Okura nickte, aber Ras sah es nicht. Er sprang.
    Diesmal war es wirklich finster, und keine Sterne schienen.
    »Wo sind wir?« fragte der Teleporter.
    »In einem Lagerraum mit militärischer Ausrüstung. Uniformen, soweit ich erkennen kann. Dort
hinten leichte Raumanzüge. Alles fein säuberlich auf Regale gestapelt.«
    »Wenn es uns zu kalt ist, wissen wir Bescheid. Aber wir suchen heute etwas anderes, Okura.
Gehen wir.«
    Der Japaner führte Ras durch die Finsternis. Es war unheimlich, mit welcher Sicherheit das
geschah. Aber der Afrikaner vertraute dem Frequenzseher. Er brauchte keine Angst zu haben, über
einen Gegenstand zu stolpern oder gegen die Wand zu stoßen.
    »Eine Tür – ah, sie ist nicht verschlossen.« Sie gingen weiter. »Ein Korridor. Überall
Türen. Welche nehmen wir?«
    Ras gab keine Antwort. Weiter vorn hatte er ein Geräusch gehört. Schritte. Jemand kam auf sie
zu. Aber der Gang verriet, daß sein Besitzer müde war. Die Füße schlurften über den Boden.
    »Ein Posten«, zischelte Ras. »Ein Robot ist es nicht, vielleicht ein Zaliter. Los, in die
nächste Tür.«
    Es war Zufall, das versuchten sie später immer wieder zu erklären, aber man hielt ihre
Versicherungen für Bescheidenheit. Denn als sie in den hinter der Tür liegenden Raum kamen und
Okura einen erstaunten Ruf ausstieß, wußte Ras, daß sie keine Kleiderkammer betreten hatten.
    »Waffen«, flüsterte der Japaner. »Handgranaten, Handstrahler, kleine Zeitbomben – das
reine Paradies für Rebellen.«
    »Und die soll es ja auf Naator geben«, flüsterte Ras erfreut zurück. »Warum war diese Tür
nicht abgeschlossen?«
    »Der Haupteingang ist unpassierbar, Ras. Ein Energiefeld. Niemand kann dieses Gebäude
verlassen. Sogar der Posten ist eingeschlossen.«
    Das allerdings erklärte alles.
    Sie vernahmen draußen die Schritte der Wache.
    Sie gingen vorüber.
    »Zum Teufel«, fluchte Ras. »Warum kann ich nichts sehen?«
    »Weil es finster ist«, lautete Okuras lakonische Erklärung. Dann lachte er leise. »Dein Herz
würde vor Freude lachen, Ras, wenn deine Augen sähen, was ich sehen kann. Genau das richtige für
unser Vorhaben. Wir haben unverschämtes Glück gehabt.«
    »Gut. Dann beeilen wir uns. Wir bringen einen größeren Vorrat in unser Quartier, damit wir von
dort aus operieren können. Mit drei oder vier Sprüngen schaffen wir es.«
    Sie begannen mit ihrer Arbeit.
    Eine Stunde

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