Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Augen geschlossen. Niemand störte ihn, denn
jeder wußte, daß der Australier versuchte, Kontakt mit den wichtigen Bürgern von Naator
aufzunehmen, um Informationen zu sammeln.
    Jetzt sah er auf. Sein Blick begegnete dem Rhodans. Die stumme Aufforderung war
unmißverständlich. Auch Gorlat und Bull kamen herbei. Atlan weilte gerade in einem anderen
Raum.
    »Was ist, Marshall? Etwas erfahren?«
    Der Telepath nickte langsam. »Die ersten drei Gruppen von je tausend Zalitern werden heute
ärztlich untersucht. Nein, nicht wie Sie denken. Auf Zalit war es nichts als eine Farce, um die
Rekruten tauglich zu schreiben. Hier auf Naator handelt es sich um eine Untersuchung auf Herz und
Nieren. Ich habe die leitenden Ärzte aufspüren und ihre Gedanken lesen können.«
    »Auf Herz und Nieren?« flüsterte Bully erschrocken. Er sah den plötzlichen Ernst in Rhodans
Augen. Selbst die Kunst der Maskenbildner würde nun eine Entdeckung nicht mehr verhindern
können.
    Marshall fuhr fort: »Das ist noch nicht alles. Ich habe in Erfahrung bringen können, daß die
Untersuchung nicht aus gesundheitlichen Gründen stattfindet, sondern einzig und allein dem Zweck
dient, das Vordringen getarnter Spione nach Arkon zu unterbinden. Man rechnet damit, daß irdische
Agenten durch Plasti-Operationen in Angehörige fremder Völker verwandelt wurden und sich
vielleicht unter den angeworbenen Zalitern aufhalten.«
    Rhodan ließ die angehaltene Luft aus den Lungen. »Sie vermuten also genau das, was geschehen
ist – erstaunlich. Und was nun?«
    »Leider ist das immer noch nicht alles«, setzte Marshall seinen entmutigenden Bericht fort.
»Die untersuchenden Ärzte sind ausschließlich Aras.«
    Diesmal blieben alle stumm.
    Ausgerechnet die Aras mußten mal wieder ihre Hand im Spiel haben. Sie kannten die Terraner und
haßten sie wie die Pest. Rhodan war es gewesen, der ihnen ihre Geschäfte mit der Krankheit
verdorben hatte. Sie kannten die Skelettform der Terraner. Die erste Durchleuchtung würde ihnen
die Maskerade verraten.
    Rhodan fragte noch einmal: »Was nun, Freunde? Sieht jemand einen Ausweg? Ich glaube kaum, daß
wir die Untersuchung vermeiden können – das würde sofort Verdacht erregen. Wir müssen uns
also den Aras stellen – und müssen durchkommen. Ehrlich gesagt – im Augenblick bin ich
ratlos.«
    »Das beste wird sein, wir sprechen alle Möglichkeiten durch«, lautete Gorlats Vorschlag. »Wenn
jeder seine Ideen äußert, werden wir einen gemeinsamen Plan erarbeiten können. Unsere Absicht ist
es also, die Ara-Ärzte zu täuschen. Was liegt näher, als Noir einzusetzen?«
    »Noir ist ein ausgezeichneter Hypno, aber er kann in so kurzer Zeit nicht ein Dutzend oder gar
mehr Aras beeinflussen und ihnen einen Hypnoblock geben.« Bully schüttelte den Kopf. »Ras
Tschubai könnte hinspringen und sie einfach außer Gefecht setzen.«
    »Eine größere Dummheit könnten wir kaum noch begehen«, lehnte Rhodan ab. »Immerhin hast du
mich auf einen Gedanken gebracht, Bully. Ras kann mit Noir zu den Aras gehen. Unter solchen
Umständen ist ein Block schnell geschaffen.«
    Gorlat lächelte. »Wie wäre es, wenn wir diesen Admiral Senekho ein wenig von seiner
eigentlichen Aufgabe ablenken würden? Wenn er genug zu tun hat, bleibt ihm wenig Zeit, sich um
die Zaliter zu kümmern – und damit um uns.«
    »Und wie dachten Sie sich das?«
    Gorlat lächelte Rhodan an. »Son Okura kann nachts genauso gut sehen wie am Tag. Wenn er mit
Ras Tschubai unterwegs ist, sind sie wie die Schatten – schnell, unsichtbar und gefährlich.
Sie könnten einige Sabotageakte ausführen, die man sicherlich den Naats in die Schuhe schieben
wird.«
    »Augenblick.« Rhodan schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, wir schießen über das Ziel hinaus. Es
ist nicht unsere Aufgabe, auf Naator Unruhe zu stiften, sondern nach Arkon zu gelangen. Immerhin
muß ich zugeben, daß Umwege manchmal schneller zum Ziel führen. Unsere vordringliche Aufgabe ist
es, die Aras unter Druck zu setzen – und zwar derart, daß sie selbst nichts davon bemerken.
Und andere natürlich auch nicht.«
    »In einer Nacht ist das unmöglich, weil ich sie nicht alle gleichzeitig orten kann«, warf
Marshall wieder alle Spekulationen über den Haufen. »Es wäre also gut, wenn wir Zeit gewinnen
würden. Vielleicht hat Gorlat nicht unrecht, wenn er Senekho beschäftigen will.«
    Als Atlan zwei Stunden später zurückkehrte, war der Plan durchgesprochen,

Weitere Kostenlose Bücher