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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dämmerigen Hintergrund
ab.
    Die Sonne verschwand hinter dem Horizont, aber es wurde nicht viel dunkler. Der Himmel blieb
dunkelviolett. Millionen von Sternen gaben genügend Licht, einen schwachen Schatten zu werfen.
Sie erreichten das ihnen zugewiesene Gebäude.
    Der Bau hatte sieben Etagen. Je hundertfünfzig Zaliter kamen in eine Etage, wo es kleinere
Wohnquartiere mit je fünfundzwanzig Mann Besatzung gab. Nur in der untersten Etage fanden hundert
Mann Platz. Sie waren das Wachkommando und sollten alle drei Tage abgelöst werden.
    Der Roboter teilte sie ein und kündigte Lebensmittelausgabe an. Von jeder Etage sollten zehn
Zaliter diese Aufgabe übernehmen.
    Rhodan sah sich in dem schmucklosen Raum um. An der Wand standen die einfachen Betten, daneben
schmale Schränke. Die Fenster nach außen waren groß und nicht vergittert – es gab bessere
Hindernisse als primitive Gitter. Sie waren in der dritten Etage und hatten einen umfassenden
Blick auf die Anlagen des Raumhafens. Daneben standen die flachen Gebäude der Akademien.
    Trotz der relativen Sicherheit blieb Rhodan vorsichtig, wenn er mit jemand sprach. Es war
anzunehmen, daß keiner der auf Naator stationierten Arkoniden je in seinem Leben ein englisches
Wort vernommen hatte, aber es gab gute Entschlüsselungsapparate. Immerhin hielt Rhodan es für
besser, wichtige Dinge in Englisch zu sagen als in Zalitisch.
    »Leutnant Wroma, Sie nehmen neun Männer und melden sich als Verpflegungsempfänger. Achten Sie
auf die Gespräche der anderen Zaliter. Wir müssen wissen, welche Einstellung sie haben.«
    Der Afrikaner salutierte und verschwand.
    Bully hatte sich auf ein Bett gesetzt. »Wie in meiner Rekrutenzeit«, seufzte er und klopfte
mit der flachen Hand auf die Matratze. »Soll ich das alles denn noch einmal mitmachen? Und dazu
noch mit einem Spieß, der ein Roboter ist?«
    Atlan ging zu ihm und legte ihm die Rechte auf die Schulter. »Warum die ganze Aufregung,
Dicker? Ich bin Admiral und muß den Rekruten spielen. Ehrlich gesagt, es beginnt mir sogar Spaß
zu machen.«
    Bully knurrte etwas Unverständliches und untersuchte die Decken. Kalt war es nicht in dem
Raum, und man würde kaum frieren. Das schien aber auch im Augenblick der einzige Komfort zu sein,
der ihnen gegönnt wurde.
    »Wir werden ja auch nicht ewig hierbleiben«, tröstete Gorlat sich und die anderen. »Betrachten
wir Naator als eine Ruhepause.«
    Bully wimmerte komisch auf. »Erholung nennt er das. Ich werde mich erst dann erholen können,
wenn wir dem Robotgehirn den Hahn abgedreht haben. Dazu aber müssen wir zu den
Hauptplaneten.«
    Rhodan befahl durch eine Handbewegung Schweigen. »Wir müssen vorsichtiger sein. Sprecht nur
das Notwendigste, und das nur leise. Nach dem Essen werden wir schlafen. Ich fürchte, wir haben
einen anstrengenden Tag vor uns. Und vergeßt niemals unser einziges Ziel: Arkon. Dort liegt
unsere Aufgabe. Dies hier …«, und er deutete auf die Betten, die Schränke und die Fenster,
»… dies hier ist nichts als eine Episode, die vorbeigehen wird. Früher oder später.«
    In die Stille hinein sagte Marshall plötzlich: »Endlich habe ich Kontakt.«
    Sie sahen ihn erwartungsvoll an.
    »Ja, telepathischen Kontakt zu Admiral Senekho. Bald werden wir wissen, was uns
bevorsteht.«
    »Und ich«, flüsterte der japanische Peiler-Mutant, »werde mich ein wenig um ihre Funksendungen
kümmern.«
    »Tun Sie das, Tanaka Seiko. Jede Information kann wertvoll für uns sein.« Rhodan setzte sich
auf sein Bett. »Im Augenblick bin ich nur gespannt darauf, was sie uns zum Abendessen geben
werden. Hungrige Soldaten sind keine guten Soldaten.«
    »Ich tauge auch satt nicht viel«, knurrte Bully im Hintergrund.
    Das Dasein als Rekrut schien ihm nicht gefallen zu wollen.
    Rhodan aber war zufrieden. Der Anfang war gemacht. Jetzt kam es nur darauf an, den nächsten
Schritt zu tun. Den Schritt in Richtung Arkon.
    Der erste Tag auf Naator brachte keine Neuigkeiten. Zwar konnte Rhodan vom Fenster
aus sehen, wie mehrere Kolonnen Zaliter zu den nahen Verwaltungsgebäuden geführt und später
wieder zurückgebracht wurden, aber seiner Schätzung nach wurden an diesem Tag nicht mehr als
dreitausend Rekruten abgefertigt.
    Gegen Abend kam Robot 574 und gab bekannt, daß ihre Gruppe am folgenden Tag registriert
würde.
    John Marshall, der Telepath, hatte in den vergangenen Stunden ausschließlich auf seinem Bett
gesessen, den Rücken an die Wand gelehnt und die

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