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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stunde.
    Als Ras nicht erschien, wurden sie unruhig. Ohne den Teleporter waren sie im Hospital
eingeschlossen, es sei denn, Renol besaß einen Schlüssel, mit dem sich der Energievorhang
ausschalten ließ. Aber das war so gut wie ausgeschlossen. Noir hatte in Erfahrung gebracht, daß
die Energiesperren von einer Zentrale aus gesteuert wurden. Sie durften nur auf Befehl Senekhos
ausgeschaltet werden.
    Weitere zehn Minuten vergingen.
    »Warte du hier, Son. Ich werde mir diesen Boris inzwischen vornehmen. Wenn wir den Chefarzt
auf unserer Seite haben, läßt sich einiges mehr erreichen. Die Lage seines Zimmers ist mir
bekannt.«
    Noir konnte gut genug sehen, um seinen Weg ohne die Hilfe des Japaners zu finden. Die Tür war
unverschlossen, und er trat in den halbdunklen Raum. Im Hintergrund erkannte er die Umrisse des
Bettes. Das Fenster war weit geöffnet. Der Vorhang wehte leicht im Wind.
    Irgend etwas warnte Noir.
    Ehe er feststellen konnte, daß es die Gedanken des Aras waren, sagte dieser mit drohender
Stimme: »Was immer du auch willst, wer immer du auch bist – bewege dich nicht. Ich habe die
Mündung einer Energiepistole auf dich gerichtet. Dreh dich vorsichtig um und mache Licht. Der
Schalter befindet sich in Schulterhöhe rechts neben der Tür.«
    Noir sah im Augenblick keinen Ausweg und gehorchte. Der Ara war jetzt gedanklich viel zu
aktiv, um so ohne weiteres beeinflußt werden zu können. Vielleicht später …
    Das Licht flammte auf. Noir erkannte, daß der Ara nicht geblufft hatte. Zwar lag er immer noch
im Bett und unter der Decke, aber deutlich waren die Umrisse eines schweren Strahlers zu
erkennen. Die Mündung zeigte, genau wie angedroht, auf den Hypno.
    »Antworte«, sagte Boris sanft, aber in seiner ruhigen Stimme war selbstbewußte Sicherheit.
»Was verschafft mir die Ehre deines nächtlichen Besuches?«
    »Darf ich zuerst eine Frage stellen?« versuchte Noir Zeit zu gewinnen. »Wie konnten Sie
wissen, daß ich hierherkam?«
    Der Ara verzog das Gesicht und lachte lautlos.
    »Ich bin Chefarzt auf Naator«, erwiderte er bereitwillig. »Ich genieße das volle Vertrauen
Admiral Senekhos – und die Arkoniden sind mißtrauisch. Sie trauen niemand. Nicht einmal
ihren Freunden, den Aras. Also erhielt ich den Auftrag, meine Ärzte zu bewachen. Zwischen meinem
Zimmer und denen der Ärzte bestehen direkte Abhörleitungen. Als du Renol aufsuchtest, wurde ich
geweckt. So erfuhr ich, daß Renol ein Verräter ist. Er gab dir meinen Namen, also mußte ich damit
rechnen, noch heute nacht deinen Besuch zu erhalten.« Seine Stimme veränderte sich plötzlich. Sie
wurde scharf und fordernd. »Aber nun keine Ausflüchte mehr. Wer bist du, was willst du hier?«
    »Wer ich bin?«
    »Ein Zaliter. Ja, das sehe ich. Wie kommst du hier herein? Die Energievorhänge …«
    Noir tastete sich vor und versuchte, in das wache Bewußtsein seines Gegners einzudringen. Es
war schwer, fast unmöglich. Der andere war auf der Hut. Die geringste Fehlreaktion konnte ihn
dazu veranlassen, den Abzug seiner Waffe durchzureißen.
    »Ich konnte mich während der heutigen Untersuchungen verstecken und die Nacht abwarten, Boris.
Um ehrlich zu sein, ich habe nicht die Absicht, in der Flotte des Regenten zu dienen. Ich wollte
das Untersuchungsergebnis fälschen, um nach Zalit zurückgeschickt zu werden.«
    Vielleicht bewirkte der Schock, daß der Ara unvorsichtig wurde. Noir spürte ein Kitzeln in der
Magengegend. Das war etwa die Stelle, auf die der Strahler zeigte, den Boris noch unter der Decke
hielt.
    Vielleicht war es gar kein Strahler?
    »Du hast das Unmögliche versucht«, sagte der Chefarzt ironisch. »Die Automaten lassen sich
nicht betrügen. Ich werde die Wache rufen und dich den Robotern übergeben lassen.« Er warf die
Decke zurück und stand auf. Noir sah, daß seine Vermutung falsch gewesen war. In Boris' Hand lag
tatsächlich eine schwere Pistole. Der Ara hatte nicht geblufft. »Wenn du mir noch was sagen
willst, tue es jetzt. Später ist keine Gelegenheit mehr dazu.«
    Noir begann zu begreifen, daß seine Lage alles andere als rosig war. Draußen auf dem Gang
stand Son Okura und wartete auf Ras. Der Teleporter aber kam nicht. Vielleicht war er ebenfalls
in eine Falle geraten. Wenn man sie verhörte und die Psychotracer zu Hilfe nahm, war Rhodans Plan
gescheitert. Willenlos würden sie alles verraten.
    »Sie werden die Wachen nicht alarmieren«, sagte Noir bestimmt. »Ich werde Sie daran

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