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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Unterabteilung des Gehirns verzichtete darauf, nach dem Kommodore zu fragen.
    »Gruppenbefehl 123-45«, klang es unmoduliert aus dem großen Lautsprecher des
Spezialempfängers. Auf dem Bildschirm blieb das rote Dreieckmuster, das Symbol für die
Schalteinheit A-R-145.
    Rhodan drückte auf den Schalter der automatischen Aufzeichner. Gruppenbefehle mußten in der
Bordkartei festgehalten werden.
    »Band läuft, Regent«, gab ich bekannt.
    »Die Manövereinsätze nach Schulungsplan sind abgeschlossen. Die vierte Schlachtkreuzergruppe
verlegt nach Raumhafen A-3. Klarmachen für eine Werftliegezeit von sechzig Stunden. Die Besatzung
geht von Bord. Es wird ein Urlaub von fünfzig Stunden bewilligt. Die für Zaliter freigegebenen
Einrichtungen können betreten und besichtigt werden. Den Anweisungen der Robotoffiziere ist Folge
zu leisten. Gegenfragen?«
    Ich bemühte mich, die in mir aufwallende Hoffnung nicht zu zeigen. »Kommodore Gailos meldet
sich nicht, Regent. Soll ich die Gruppe vorläufig übernehmen?«
    »Genehmigt. Der Erhabene ruht, Ende.«
    Das Erkennungsmuster verblaßte. Die Relaisstation A-R-145 hatte abgeschaltet.
    Ich verzichtete darauf, mich triumphierend umzusehen. Wahrscheinlich war meine Freude auch
verfrüht, obwohl man uns den ersten Urlaub zubilligte, seitdem wir auf der KON-VELETE
eingestiegen waren. Es konnte alles und nichts bedeuten.
    Die Kommandanten der 16 anderen Einheiten hatten den Gruppenbefehl mitgehört. Willig
unterwarfen sie sich meinem Kommando.
    Wir stießen in Arkons dichte Lufthülle vor, passierten die atmosphärischen Abwehrstationen und
wurden in einer Höhe von 80 Kilometern vom Kommandoautomaten A-3 in Pulkfernsteuerung genommen.
Kein Kommandant durfte jemals nach eigenem Ermessen landen; eine weitere Sicherheitsmaßnahme des
Gehirns.
    Als ich damit von der Verantwortung entbunden wurde, bemerkte ich den gespannten Ausdruck in
Rhodans Gesicht.
    Während von der Außenbordaufnahme das Dröhnen und Pfeifen der gewaltsam abgestoßenen
Luftmoleküle in die Zentrale übertragen wurde, wendete er den Kopf.
    Ich hob fragend die Brauen, aber er sagte nichts. Bully war ebenfalls unruhig geworden. Der
Telepath Marshall sah aufmerksam zu uns herüber. Er schien zu spüren, daß Rhodans Überlegungen
hektisch geworden waren.
    Ich deutete kaum merklich auf den leuchtenden Bildschirm des Spezialempfängers. Es wäre
unvernünftig gewesen, während der Fernsteuerlandung ein verfängliches Wort zu sprechen.
Sicherlich hörte Schaltautomat A-3 mit.
    Ungeduldig wartete ich auf das Geräusch der aufsetzenden Landebeine.
    Nach knapp fünf Minuten leuchteten die roten Lampen auf. Die Automatik hatte die
Teleskopstützen ausgefahren. Mit einem letzten Aufdröhnen der Ringwulsttriebwerke setzte die
KON-VELETE auf.
    Rhodans Haltung hatte sich nicht verändert, nur umspielte jetzt ein rätselhaftes Lächeln seine
Lippen. Von da an ahnte ich, daß er etwas bemerkt hatte, was mir offenbar entgangen war. Was aber
konnte es sein?
    Anschließend hatten wir etwa fünfzehn Minuten damit zu tun, die vorgeschriebenen Kontrollen
vorzunehmen. Station auf Station meldete sich außer Betrieb. Zuletzt verstummte auch noch das mit
Nulleistung laufende Notstromaggregat zur Katastrophen-Energieversorgung der Zentrale. Es wurde
still in dem mächtigen Stahlball.
    Ich erhob mich aus meinem Sitz und trat vor den Bildschirm. Der Kommandoautomat A-3 verwendete
als Erkennungszeichen hellgrüne Wellenlinien.
    »Kapitän Ighur, Regent«, meldete ich mich. »Schiff klar zur Werfteinschleusung.«
    Die Station gab augenblicklich bekannt: »Die zalitische Besatzung geht von Bord. Dienstwaffen
dürfen nicht mitgenommen werden.«
    Das war alles, was mir in der üblichen Kurzfassung mitgeteilt wurde. Natürlich wartete draußen
schon ein Robotkommando, das uns wahrscheinlich unter die Oberfläche lotsen sollte.
    Die Mannschaft auszuschleusen, war eine Angelegenheit des Ersten Offiziers. Rhodan wurde auch
sofort aktiv, obwohl ich das Gefühl hatte, als könne er sich nur schwer von seinen Grübeleien
losreißen.
    Ich lauschte einen Augenblick auf seine übermäßig laut gegebenen Befehle und rief dann
Kommodore Gailos über Visiphon an. Auf dem Bildschirm der Direktverbindung leuchtete das
Besetztzeichen auf. Gailos legte anscheinend keinen Wert darauf, die Anweisungen des Regenten
tatkräftig zu unterstützen.
    Außerdem, so überlegte ich, ging ihn das als Verbandschef auch nichts mehr an. Es war

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