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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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diensteifrig. »Die Verbindung ist hergestellt, Kapitän Ighur. Sie können mit Admiral Senekho
sprechen. Ich werde dafür sorgen, daß die Funkanlage in Betrieb bleibt.«
    »Danke, Leutnant Kecc«, erwiderte Atlan und wandte sich wieder dem Bildschirm zu, auf dem
Senekho zu sehen war. »Die KON-VELETE ist startbereit, Admiral. Wir erwarten Ihre Befehle.«

10. Zwischenbericht
Atlan
    Die folgenden Wochen waren ausgefüllt mit einer Unzahl von Übungsflügen. Wir hatten
alle möglichen Arten des Verbandsflugs geübt und waren dabei in den arkonidischen Flottenbetrieb
integriert worden. Nachdem wir alle uns gestellten Aufgaben zufriedenstellend gelöst hatten und
die zweihundert Männer an Bord der KON-VELETE jeden Handgriff exakt beherrschten, kam endlich,
nach mehr als vier Wochen, der nächste, alles entscheidende Einsatzbefehl. Wir sollten zusammen
mit 67 anderen Einheiten nach Arkon III starten. Wahrscheinlich sollten wir dort die letzten
Tests für den anschließenden Einsatz an der Druuffront bestehen.
    Ich saß im hochlehnigen Kommandantensessel der KON-VELETE. Vor mir waren die Hauptkontrollen
angebracht. Wenn es nötig war, konnte ich mit einem Schalterdruck die wichtigsten Anlagen des
Schlachtschiffs lahmlegen.
    Rhodan saß rechts von mir, Bully links. Sie hatten die Aufgabe, die stählerne Riesenkugel zu
fliegen, soweit es nicht von den automatischen Geräten übernommen wurde.
    Ein Nachrichtenschirm leuchtete auf. Das faltige Gesicht von Admiral Senekho wurde
erkennbar.
    »Starterlaubnis«, gab er durch. »In Sektor drei sammeln und im Verbandsflug auf Kurs gehen.
Richten Sie sich nach den Anweisungen des Flaggschiffs. Viel Glück, Ende.«
    Rhodan sah mich an. Ich nickte ihm zu. Der befohlene Verbandsflug war unangenehm. Jedoch wäre
es illusorisch gewesen, auf eine andere Möglichkeit zu hoffen. Allein würden wir niemals nach
Arkon kommen.
    Zehn Sekunden später begannen unsere Triebwerke zu donnern. Mit einem Antigrav-Ausgleichswert
von hundert Prozent Naator-Schwere hoben wir ab.
    Wir stießen mit nur geringer Beschleunigung in den Raum vor und schlossen uns dem wartenden
Verband an. Unsere KON-VELETE galt als Führungsschiff der vierten Schlachtkreuzergruppe. Damit
war mir bereits klar, daß man uns spätestens nach der Ankunft auf Arkon einen Kommodore an Bord
schicken würde. Es war unwahrscheinlich, darauf zu hoffen, daß man mich zum Verbandsführer
ernennen würde.
    Bittere Gefühle und finstere Gedanken wallten in mir auf. Vor zehntausend Jahren war ich aus
diesem Sonnensystem abgeflogen, um dem Befehl des Großen Rates nachzukommen. Ich hatte auf der
fernen Erde nur nachsehen sollen, was die dortigen Kolonisten zu den ständigen Hilferufen
veranlaßte.
    Aus dem Routineflug war eine Verbannung in die Ewigkeit geworden. Nun kehrte ich endlich heim,
doch das alte Arkon gab es nicht mehr. Meine ehrwürdigen Vorfahren waren längst vergangen, und
ich fühlte mich als unnützes Überbleibsel, dessen Hoffnung und Sehnsucht unerfüllbar geworden
waren.
    Ein Roboter beherrschte das Sternenreich. Es würde mir bei dieser Situation wenig nützen,
stolz und hochfahrend darauf hinzuweisen, daß ich Atlan, aus dem Herrschergeschlecht der Gonozal,
war. Meine Familie war wahrscheinlich längst vergessen worden. Niemand würde sich mehr daran
erinnern, daß wir einmal die Imperatoren gestellt hatten. Mein hoher Rang als Kristallprinz des
Reiches konnte auch nicht mehr beeindruckend sein, desgleichen nicht der eines Admirals der
Imperiumsflotte. So blieb mir keine andere Wahl, als darauf zu hoffen, daß man mir nicht einen
dummen Offizier mit überzüchteter Erziehung als Vorgesetzten zuteilen würde. Da diese Gefahr
jedoch bestand, versuchte ich jetzt schon, mich auf das Unausbleibliche vorzubereiten.
    Instinktiv griff ich an meine Brust, wo unter der dünnen Kunststoffhaut der zalitischen
Uniform mein Zellschwingungsaktivator pulsierte. Ihm hatte ich meine relative Unsterblichkeit zu
verdanken, aber ich wußte noch immer nicht, wie das Gerät funktionierte. Als es mir vor langer
Zeit übergeben worden war, hatte ich nur erfahren können, daß sich ein hochstehendes
Kollektivwesen von jenen Intelligenzen bedroht fühlte, die auch meine Feinde waren. Indem es
durch ein geheimnisvolles Mikroaggregat meinen natürlichen Alterungsprozeß aufhob, hatte es mich
zum Vertreter seiner Belange ernannt.
    Ich riß mich zusammen, um nicht schon wieder gedanklich abzuschweifen. Rhodans

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